
Die Kollision eines Containerschiffes mit einem Tanker könnte für die Meeresumwelt glimpflich ausgehen. Die Ursache ist weiter unklar.
Die Umweltschäden nach der Schiffskollision vor der englischen Nordseeküste dürften nach ersten Erkenntnissen begrenzt sein. Bei drei Überwachungsflügen seien keine Hinweise auf Öl-Verschmutzungen auf der Wasseroberfläche entdeckt worden, teilte die britische Küstenwache mit.
Das Containerschiff „Solong“ war am Montagmorgen mit dem Tanker „Stena Immaculate“ zusammengestoßen. Beide Schiffe waren daraufhin in Brand geraten. Der Tanker hatte 220.000 Barrel (knapp 35 Mio. l) Flugzeugtreibstoff geladen. Mindestens einer von 16 Tanks war bei dem heftigen Aufprall beschädigt worden.

Eine erste Überprüfung habe ergeben, dass das Kerosin verdampft sei, teilte die US-Reederei Crowley als Charterer der „Stena Immaculate“ mit. Unmittelbar nach der Kollision waren auf beiden Schiffen Brände ausgebrochen. Während das Feuer auf dem Tanker inzwischen gelöscht sein, gebe es noch immer kleinere Brände auf der „Solong“, teilte die Küstenwache mit.
Das Containerschiff sei inzwischen an eine sichere Position geschleppt worden. Befürchtungen, der Frachter könnte sinken oder auf Grund laufen, haben sich nicnt bestätigt. Der Havarist sei stabil, heißt es.
Ermittlungen zur Kollision dauern an
Die Gründe für das Unglück waren auch drei Tage nach dem Zusammenstoß noch unklar. Die unter portugiesischer Flagge fahrende und der Hamburger Reederei Ernst Russ „Solong“ hatte den vor Anker liegenden Tanker in voller Fahrt gerammt und hatte ihn nach der Kollision noch etwa 400 m weit geschoben. Auf einem Video ist in dem Moment bereits ein gewaltiger Feuerball zu sehen.
Insgesamt 36 Besatzungsmitglieder beider Schiffe waren sicher an Land gebracht worden. Ein Besatzungsmitglied der „Soloing“ wird vermisst, die Suche wurde am Montagabend eingestellt. Die Behörden gehen davon aus, dass der Mann bei dem Unglück ums Leben kam.
Der 59-jährige Kapitän der „Solong“ wurde wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung festgenommen und soll vorerst in Gewahrsam bleiben. Die Untersuchungshaft sei um weitere 36 Stunden verlängert worden, teilte die Polizei mit. Der Mann, der russischer Staatsbürger ist, werde weiterhin von den Ermittlern befragt.