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Die weltgrößte Containerlinienreederei MSC will künftig für ihre Schiffe in Hamburg mit Landstrom versorgt werden. Eine entsprechende Vereinbarung wurde jetzt mit der Hamburg Port Authority unterzeichnet.

Nach der Absichtserklärung im vergangenen August folgte jetzt der nächste Schritt. Dabei geht es um das Containerterminal Hamburg (CTH) in Hafengebiet Waltershof.[ds_preview]

Damit ist MSC die erste Reederei, die Landstrom sowohl für Kreuzfahrt- als auch Containerschiffe nutzen wird, wie die HPA bestätigte. Die Behörde erwartet, »dass weitere Reedereien diesem Beispiel in Kürze folgen werden«. Zudem werden die weiteren Containerterminals im Hamburger Hafen gegenwärtig mit Landstromanlagen ausgerüstet.

Hamburgs Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard nahm die Schifffahrtsbranche in die Pflicht: »Der Ausbau der Landstrom-Versorgung ist ein wichtiges Vorhaben im Hafen für weniger Emissionen und mehr Klimaschutz. Wir bringen diese Technologie nun gemeinsam voran: Hamburg richtet die Technik an der Landseite ein. Es braucht aber auch Schiffe, die den Strom aus erneuerbaren Energien nutzen, und Reedereien, die die entsprechenden Voraussetzungen schaffen. Dazu sind wir mit den Kunden des Hamburger Hafens in guten Gesprächen.«

3 x 7,5 Megavoltampere am CTH

Die in diesem Jahr fertiggestellte Anlage am CTH verfügt über drei Anschlusspunkte, die über eine Leistung von je 7,5 Megavoltampere verfügen. Der bezogene Strom stammt den Angaben zufolge zu 100% aus erneuerbaren Quellen. Die Anlage wurde von der Stadt mit Unterstützung des Bundes etwa zu gleichen Teilen finanziert. Die Gesamtkosten der Anlage liegen bei ca. 14 Mio. €.

MSC: »Hamburg und sein Hafen sind uns wichtig«

Nils Kahn, Managing Director von MSC in Deutschland, betonte: »Hamburg und sein Hafen sind uns wichtig. Deshalb nutzen wir gerne das Angebot der Hamburg Port Authority, Landstrom für unsere Schiffe während der Liegezeiten zu verwenden. Als MSC freuen wir uns, so zur Verbesserung der Luftqualität in der Hansestadt beizutragen. Als internationales Transportunternehmen sehen wir uns in der Verantwortung, durch innovative Maßnahmen die CO2-Emissionen zu reduzieren. Dies ist ein weiterer Schritt auf unserem Weg zu Net-Zero und einer nachhaltigeren Zukunft.«

Im Kreuzfahrt-Segment bestehen aktuell bereits Vereinbarungen der HPA zur Nutzung von Landstrom mit der Carnival Gruppe und den Reedereien Tui Cruises, Fred Olsen, Princess Cruises, Phoenix Reisen und Norwegian Cruise Line. Am Cruise Center Steinwerder ist im April 2024 eine neue Landstromanlage für Kreuzfahrtschiffe in Betrieb gegangen. Das neue Kreuzfahrtterminal in der HafenCity befindet sich derzeit im Bau und soll von vornherein mit einer Landstromanlage ausgerüstet werden; die Fertigstellung des Terminals ist für 2025 geplant.