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Mit der weltweit steigenden Nachfrage nach Öl und Gas steigt auch die Suche nach neuen Energiequellen jenseits des Festlands. Dank neuer Technologien können Öl- und Gasreserven in immer größeren Wassertiefen gefunden und erschlossen werden. Schon heute liegt der Anteil der Offshore-Ölförderung an der Gesamtproduktion bei 35 %. Auch die Ausgaben für die Offshore-Gewinnung von Öl und Gas steigen stetig. Die Energie-Analysten von Douglas-Westwood gehen in einer Studie davon aus, dass sich die Investitionen von rund 150 Mrd. US-Dollar im Jahr 2004 auf über 300 Mrd. US-Dollar im Jahr 2010 mehr als verdoppeln. Erst kürzlich wurde vor der Küste Brasiliens das Carioca-Feld mit geschätzten Reserven von 33 Mrd. Barrel Öl entdeckt. Dabei handelt es sich um die drittgrößte Ölquelle der Welt und den größten Fund seit 30 Jahren. Diese vermehrten Förderaktivitäten, insbesondere in Staaten wie Brasilien, Nigeria und Angola sowie die steigenden technischen Anforderungen führen zu einer erhöhten Nachfrage nach modernen Ankerziehschleppern.

UT 786 »E. R. Louisa«

Nordcapital, das Hamburger Emissionshaus für geschlossene Fonds, bietet jetzt Anlegern mit dem »Nordcapital Offshore[ds_preview] Fonds 5« erstmals die Möglichkeit, sich an einem Ankerziehschlepper zu beteiligen. Die Spezialschiffe, in der Fachsprache Anchor Handling Tug Supply Vessels (AHTS) oder kurz Anchor Handler genannt, sorgen dafür, dass Bohr- und Förderplattformen auf ihre Hochsee-Position geschleppt und mit mehreren großen Ankern am Meeresboden fixiert werden.

Der Fonds finanziert den modernen und vielseitig einsetzbaren Anchor Handler »E. R. Louisa«. Mit einer Antriebsleistung von 18.360 PS, einer Zugkraft von 200 t und einer Decksfläche von 660 m2 gehört dieser AHTS zu der oberen Größenklasse dieser Spezialschiffe, von denen es nur wenig vergleichbare auf den Weltmeeren gibt. Das Schiff kann als Versorgungs- und Rettungsschiff eingesetzt werden oder auch zur Bekämpfung von Ölverschmutzungen und Bränden. Mit dem Design vom Marktführer Rolls-Royce bei der südkoreanischen Werft Sekwang gebaut ist der Typ UT 786 eines der fortschrittlichsten Offshore-Schiffe. Rolls-Royce Marine hat seit 1975 über 500 Offshore-Einheiten konzipiert.

Der Einsatz der »E. R. Louisa« in einem Einnahmepool aus vier baugleichen Schwesterschiffen ermöglicht eine höhere Einnahmesicherheit. Ein Teil der AHTS soll über längerfristige Charterverträge beschäftigt sein, und der andere Teil soll chancenorientiert im kurzfristigen Spotmarkt fahren. Charterer sind überwiegend die großen internationalen Ölgesellschaften. Die Bereederung übernimmt die Reederei E. R. Offshore, mit einer Flotte von 17 Spezialschiffen in Fahrt und in Bau eine der größten Offshore-Reedereien Deutschlands. Ablieferung des Schiffes ist für April 2010 geplant.

Dynamic Positioning System

Anchor Handler müssen häufig schwierige Manöver in unmittelbarer Nähe von anderen Schiffen und Bohrinseln durchführen. Um dies auch bei widrigen Wetterverhältnissen tun zu können, verfügt »E. R. Louisa« mit Dynamic Positioning 2 über ein computergestütztes Manövriersystem, mit dem es eine vorgegebene Position vollautomatisch und mit sehr hoher Genauigkeit halten kann.

UT 776 »E.R. Athina«

Am 21. November 2009 hat E. R. Schiffahrt am Akershus Kai in Oslo, Norwegen, ihr erstes Plattformversorgungsschiff der oberen Größenklasse auf den Namen »E. R. Athina« getauft. Das Design des sogenanntes Platform Supply Vessels (PSV) wurde von Rolls-Royce entwickelt, gebaut wurde es auf der STX-Werft in Brevik, Norwegen. Nach der Ablieferung Anfang Dezember 2009 umfasst damit die fahrende Flotte der Reederei zehn Plattformversorgungsschiffe. Im nächsten Jahr folgen das Schwesterschiff »E. R. Georgina« sowie sechs Anchor Handling Tug Supply Vessels (AHTS). Die 93 m lange und 20 m breite »E. R. Athina« hat eine Deckfläche von 1.000 m2. Durch diverse Zusatzfunktionen kann das PSV in Notfällen auch zum Feuerlöschen, zur Bekämpfung von Ölverschmutzungen und als Rettungsschiff eingesetzt werden. Die Klassifikation »Clean Design« beinhaltet unter anderem einen doppelten Schiffsboden zum Schutz der Tanks sowie vorgeschriebene Grenzwerte für die Emission von Stick- und Schwefeloxiden. »Aufgrund ihrer technischen Ausstattung gehört die »E.R. Athina« zu den modernsten und umweltfreundlichsten Schiffen im Markt und erfüllt die höchsten Ansprüche der charternden Ölkonzerne«, sagte Ian Perrott, Geschäftsführer von E. R. Offshore.

Plattformversorgungsschiffe sind spezialisierte Hightech-Schiffe im Einsatz für die Öl- und Gasindustrie. Sie stellen die Versorgung zwischen den Landbasen und den Bohr- und Förderstellen auf dem Meer sicher.