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Im Januar hat die Fraunhofer Gesellschaft das neue Fraunhofer Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik IWES gegründet. IWES besteht aus dem ehemaligen Fraunhofer Center für Windenergie und Meerestechnik CWMT in Bremerhaven und wurde um das Kasseler Institut für Solare Energieversorgungstechnik ISET e.V. erweitert.

Sowohl die für die Windenergienutzung verwendete Technologie als auch die Rahmenbedingungen für diese erneuerbare Energiegewinnung haben sich in den letzten[ds_preview] Jahren stark entwickelt. Das Fraunhofer Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik IWES hat nun die Entwicklung der Offshore-Windenergienutzung und ihren aktuellen Stand im neuen Windenergie Report Deutschland 2009 – Offshore – zusammengestellt. Der nachfolgende Beitrag wurde der Broschüre entnommen.

Ein ehrgeiziges Projekt. Der Offshore-Windpark alpha ventus ist ein gemeinsames Pionierprojekt der Unternehmen EWE.E.ON Climate Renewables und Vattenfall Europe Windkraft. 45 km nördlich der Insel Borkum, außerhalb der 12-Meilen Zone im Bereich der AZW wurde Alpha Ventus als erster deutscher Windpark in einer Wassertiefe von 30 m unter echten Offshore-Bedingungen auf hoher See errichtet. Damit ist alpha ventus der an das Stromnetz angebundene Offshore-Windpark mit der zurzeit größten Küstenentfernung weltweit. Die Genehmigung zum Bau an dieser Position wurde durch das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) unter dem Namen »Testfeld Borkum West« erteilt.

2008 wurde mit den Bauarbeiten begonnen. Am südöstlichen Eckpunkt des Windparks wurde das Offshore-Umspannwerk errichtet, auch die Verlegung des Seekabels zum Netzanschluss konnte bereits erfolgen. Mitte April 2009 startete die Errichtung der insgesamt zwölf Windenergieanlagen, jeweils sechs Anlagen der Hersteller AREVA Multibrid und REpower.

Am 1. Juni wurde mit der Verankerung der sechs Tripod-Fundamente für die Anlagen von AREVA Multibrid ein erster Meilenstein erreicht, am 15. Juli konnte Deutschlands erste Offshore-Windenergieanlage vollendet werden. Knapp einen Monat später wurde von drei Anlagen, die sich im so genannten Einstellbetrieb befinden, die erste Kilowattstunde ins deutsche Stromnetz eingespeist. Am 8. Juni begannen parallel die Gründungsarbeiten für die sechs Anlagen von REpower.

Mit dem Windpark werden grundlegende Erfahrungen für die zukünftige kommerzielle Nutzung der Offshore-Windenergie in Deutschland gesammelt, die sich durch die große Küstenentfernung von der Offshore-Windenergie in anderen Ländern unterscheidet.

Neben der großen Küstenentfernung wurde bei alpha ventus ein weiterer Weltrekord durch den Einsatz des Schwimmkrans »Thialf« aufgestellt. Die »Thialf« ist der leistungsfähigste Schwimmkran, der in der Offshore-Industrie zum Einsatz kommt. Sie verfügt über zwei Krane, die im Doppelhub bis zu 14.200 t heben können, hat eine Gesamtlänge von gut 200 m bei einer Breite von 90 m. Das entspricht den ausmaßen von zwei Fußballfeldern.

B. Krömer