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Nach eigenen Angaben hat die D&B Deutschland (früher Dun & Bradstreet), ein Unternehmen der Bisnode Gruppe, die zum weltweiten D&B-Netzwerk, einem Weltmarktführer für Firmenbewertungen gehört, den Risikoindikator des Emirats Dubai um ein Quartil – von DB2a auf DB2b – mit schlechter Prognose herabgesetzt. Nachdem die staatseigene Holding Dubai World Ende November unerwartet einen sechsmonatigen Aufschub für die Tilgung von Anleihen im Wert von 5,25 Milliarden US-Dollar ersuchte, entschied sich D&B für die Herabstufung.

Obwohl D&B die Zahlungsschwierigkeiten Dubais nur als vorübergehend ansieht, hat dennoch ein Zahlungsverzug stattgefunden. Dieser hat zu einem drastischen[ds_preview] Rückgang der Aktienpreise in der Region und zu einem Anstieg der Ausfallversicherung auf den CDS-Märkten (sogenannte Credit Default Swaps oder Kreditderivate) geführt. Die Situation hat Dubais Ansehen eindeutig geschadet. So stieg das Risiko von Verlusten bei Anleiheinvestitionen, ebenso die Unsicherheit unter jenen mit Engagements bei Unternehmen, die Verbindungen zum Staat haben. Zudem werden dadurch künftige Schuldenabwälzungen auf vergleichbare Unternehmen Dubais in Frage gestellt. Derzeit sieht D&B jedoch keine ausgewachsene Krise, wie sie beispielsweise Island getroffen hat.

Die Zentralbank der Vereinigten Arabischen Emirate reagierte schnell, um Investoren zu beruhigen. Sie stellten eine außerordentliche Liquiditätsfazilität für in- und ausländische Finanzinstitute bereit. Damit wurden Befürchtungen abgebaut, dass die momentane finanzielle Situation zu einer schweren Krise führen könnte.

Darüber hinaus kann Dubai auf die finanzielle Unterstützung des ölreichen Emirats Abu Dhabi zählen, dem ausreichende Mittel für ein umfassendes Sanierungsprogramm zur Verfügung stünden. Auch die benachbarten Golfstaaten Katar und Saudi-Arabien werden aller Voraussicht nach stillschweigende Unterstützung gewähren, da beide Länder Auswirkungen auf die Stabilität in der Region fürchten werden.