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Anfang 1996 gründete Jürgen Grauschopf, der durch seine Tätigkeit als Rechtsanwalt für deutsche Reeder in Vertragsverhandlungen mit chinesischen Werften eingebunden[ds_preview] war, gemeinsam mit Heinz Groß, der durch langjährige Tätigkeit für namhafte deutsche Reederein Erfahrungen im maritimen Sektor gesammelt hatte, die Germania Shipyard Agency mit Sitz in der Flughafenstraße in Hamburg, wo sich der Firmensitz heute immer noch befindet. Das Unternehmen konzentrierte sich von Beginn an auf die Vertretung von internationalen Reparaturwerften auf dem deutschen Markt und den Aufbau langjähriger Beziehungen zwischen den hiesigen Reedereien und den ausländischen Werften.

Während man im Jahre 1996 bei der ersten Teilnahme an einer SMM in Hamburg ganze zwei Werften vertrat, stellten sich 2008 bereits über 15 von Germania vertretenen Werften den deutschen und internationalen Besuchern auf dieser maritimen Weltmesse vor. Der Sales Manager der Firma, Christof Gross, führt die positive Entwicklung auf die Prämisse des Unternehmens zurück, sowohl den deutschen Reedern als den von ihm vertretenen Werften jederzeit ein Höchstmaß an Service anzubieten.

Mit der starken Entwicklung der Warenströme zwischen Europa und dem Fernen Osten in den letzten Jahren wurden insbesondere von deutschen Reedern betriebene Containerschiffe auf dieser Route eingesetzt. Dem hat die Werftagentur Rechnung getragen, indem sie dort die Vertretung großer und moderner Reparaturwerften übernahm. Dabei war es wichtig, auch in Zeiten der großen Umbauten der letzten Jahre den wichtigen und zugleich auch schwierigen Markt der Großcontainerschiffe im Auge zu behalten. So vertritt man mit Werften wie Yiulian in der Region Hongkong oder auch Drydocks World Dubai (ehem. Dubai Drydocks) exklusiv, die derzeit Containerschiffe jeder Größe docken können.

Im Bereich der Kreuzfahrtschiffe hält man zusammen mit der vertretenen Werft Union Naval Barcelona einen erheblichen Marktanteil, da alle namhaften deutschen Reedereien in diesem Gebiet zum Kundenkreis zählen. Im östlichen Mittelmeer kann man mit den Partnern Carell S.A in Griechenland und der jungen Werft Besiktas in Istanbul für die meisten Schiffe die passende Werft anbieten.

Durch die wirtschaftliche Entwicklung Afrikas und die Ölfunde vor seiner Westküste hat sich der Standort der Werft Astican auf Gran Canaria als ideal erwiesen. Zum Gebiet der EU gehörig, kann die Werft mit ihrem Synchrolift schnell und flexibel reagieren und hat ihr Betätigungsfeld in den letzten Jahren gerade im Offshorebereich deutlich ausgeweitet. Mit ihrem Lift-System, das 180 m lang und 30 m breit ist, können Schiffe bis zu 36.000 tdw angehoben werden, um sie dann über ein Gleitsystem zum eigentlichen Dockplatz zu befördern.

Durch die Übernahme verschiedener Werften im Raum Singapur durch die Drydocks World Gruppe hat sich auch das Geschäftsfeld der Werftvertretung deutlich in den Offshorebereich verschoben. Mit vier Werften und über 30.000 Arbeitern liegt das Hauptgeschäftsfeld der Werft neben dem Reparaturbetrieb in acht Schwimmdocks im Bereich Neubau von Spezialschiffen und Plattformen sowohl für die Öl- als auch für die Windkraftindustrie.

Bedingt durch den Schifffahrts-Boom der letzten Jahre kam es bei prompt zu behebenden Schadensfällen häufig zu Engpässen für zeitnahe Dockungen. Die Auswechselung einer Stevenrohrdichtung oder die Reparatur einer Bugstrahleranlage waren dann unmöglich. Um diesem Misstand abzuhelfen, suchte die Werftagentur nach einer Alternative. Die­se ergab sich durch die intensive Zusammenarbeit mit der SubSea Solution Alliance. Schon frühzeitig hatten die Mitglieder dieses Zusammenschlusses, Miami Diver, Parker Diving Service, All Sea und Trident damit begonnen, sich neben dem normalen Unterwasser-Service von Hüllenreinigungen und Besichtigungen auf die Reparatur von Baugruppen zu spezialisieren. Gemeinsam mit Blohm + Voss wurde ein System zum Wechseln von Stevenrohrdichtungen unter Wasser entwickelt. Mit dem stetigen Anstieg an Aufträgen und den damit verbundenen hohen Investitionskosten für die benötigte Ausrüstung schlossen sich die Unternehmen dann zur SubSea Solution Alliance zusammen. Sie bietet einen von Herstellern und Klasse abgenommenen Service für alle Typen von Bug- und Heckstrahlern, Verstellpropellern und Stabilisatoren. Dazu gehören auch komplexe Unterwasser-Schweißreparaturen von Propellern durch Schweißfachingenieure oder die Überarbeitung der Hydrodynamik des Propellers von Spezialisten.