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Die Berufsbildungsstelle Seeschiffahrt e.V. BBS teilt in ihrem aktuellen Jahresbericht mit, dass im Jahr 2009 279 neue Ausbildungsverhältnisse (Vorjahr 326) mit 71 Reedereien (2008:69) abgeschlossen wurden. Einschließlich der Offiziersassistenten von der Berufsbildungsstelle betreute der Verein im vergangenen Jahr insgesamt 390 Berufsanfänger gegenüber 448 im Vorjahr. Von den 257 neuen Ausbildungsverhältnissen konnte in 69 Fällen die Ausbildungsdauer aufgrund einer entsprechenden Vorbildung von 36 auf 30 Monate verkürzt werden.

Trotz der wirtschaftlichen Situation in der Seeschifffahrt, liegen die Ausbildungszahlen auch im Berichtsjahr 2009 auf einem konstant hohen Niveau. Der[ds_preview] bisherige Kurs in der Ausbildung in der deutschen Seeschifffahrt muss, trotz der weiter anhaltenden schwierigen Situation, auch im Jahr 2010 weiter gehalten werden. Die zukünftigen Herausforderungen des demografischen Wandels und des damit verbundenen Fachkräftemangels in Deutschland, werden den Wettbewerb um die am besten geeigneten Auszubildenden verschärfen. Um dem entgegenzuwirken, sollte noch deutlicher gemacht werden, dass die Aussichten für junge Menschen, die eine Ausbildung in der Seeschifffahrt beginnen wollen, weiterhin sehr gut sind.

Einer Aussage der Zentralen Heuerstelle Hamburg-Berufsberatung (ZHH) standen im Jahr 2009 mehr Anfragen als Ausbildungsplätze zur Verfügung. Durchschnittlich kamen rund 20 Bewerbungen auf ein Ausbildungsplatzangebot.

Im Jahr 2009 wurden 269 Anträge zur Förderung der Berufsausbildung zum Schiffsmechaniker bei der BBS bearbeitet. Die Ausbildung wird durch ausbildungsbezogene Finanzbeiträge vom Bund (25.500 € pro Ausbildungsplatz) und zusätzlich vom Verband Deutscher Reeder (10.000 € pro Ausbildungsplatz für VDR-Mitglieder) gefördert. Die Voraussetzung dafür ist, dass die Ausbildung auf Schiffen unter deutscher Flagge durchgeführt wird.

Neu abgeschlossene Ausbildungsverhältnisse nach schulischer Vorbildung der Auszubildenden

In 2009 stieg der Anteil der Auszubildenden mit Hauptschul- und Realschulabschluss gegenüber dem des Vorjahres leicht an. Der Anteil der Auszubildenden mit Hochschul- oder Fachhochschulreife ging dagegen von 44 % auf 37 % erstmalig in diesem Jahr zurück.

2009 haben Angaben des VDR (Verband Deutscher Reeder) 297 Praxisseminarstudenten (Neueinsteiger) ihre Ausbildung an einer seefahrtbezogenen Fachhochschule begonnen. Die Anzahl der Berufsanfänger in den Berufsfachschulen zum Schiffsbetriebstechnischen Assistenten betrug 58. Der geplante Duale Studiengang Schiffsbetriebstechnik / Schiffsmechaniker wurde aufgrund der geringen Nachfrage bisher nicht durchgeführt.

Von den insgesamt 837 Auszubildenden gehörten 2009 mit 330 die meisten einer Reederei in Niedersachsen an, dicht gefolgt von Hamburg mit 326. In Schleswig-Holsteins Reedereien waren 74 Azubis registriert, gefolgt von Bremen (65) und Meck­lenburg-Vorpommern (41). Zudem wurde ein Ausbildungsplatz von einer Reederei im Ausland angeboten.

Abschlussprüfung und Prüfungserfolg

Im Jahr 2009 nahmen 269 Auszubildende an der Abschlussprüfung zum Schiffsmechaniker teil, 256 davon (95,2 %) mit Erfolg, was in etwa dem des Vorjahres entspricht.

Die Anzahl der 2009 ausgestellten Schiffsmechanikerbriefe betrug 273. Von den im letzten Jahr nach ihren Berufszielen befragten Auszubildenden im dritten Schulzeitblock wollten 49 % erst als Schiffsmechaniker tätig werden und anschließend eine Fach- oder Fachhochschule besuchen. Insgesamt planen 7 % der Befragten einen Berufswechsel.

Wie die BBS weiterhin mitteilt, hat sich die Zahl der Auszubildenden, die sich in der Berufsausbildung zum Schiffsmechaniker befinden, seit der 3. Maritimen Konferenz 2003 und der Umsetzung durch das Bündnis für Ausbildung und Beschäftigung in der deutschen Seeschifffahrt, verdoppelt. Im gleichen Zeitraum nahm die Zahl der ausbildenden Reedereien um ca. 42 % auf 108, und die Zahl der anerkannten Ausbildungsstätten (Seeschiffe) um ca. 95 % auf 665 zu. Der Anteil der anerkannten Schiffe unter ausländischer Flagge beträgt unverändert 20 %. Die Auswirkungen der weltweiten wirtschaftlichen Situation haben sich zuerst im Welthandel und den damit verbundenen Transporten niedergeschlagen. Obwohl bis zum August 2009 noch kein Rückgang der Ausbildungsaktivitäten zu erkennen war, ging die Anzahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge im zweiten Halbjahr bei den Schiffsmechanikern im Vergleich zum Vorjahr zurück.

Weiterbildungsmöglichkeiten zum Schiffsoffizier für Schiffsmechaniker

Die Tendenz der Auszubildenden, die sich derzeit in der Berufsausbildung befinden, geht auch 2009 weiter dahin, unmittelbar nach ihrem Facharbeiterabschluss an einer Fachschule oder Fachhochschule, das größte Befähigungszeugnis zum Kapitän/ Leiter Maschinenanlage zu erwerben. So wird sich auch 2012, aufgrund der Ausbildungsdauer zeitversetzt, der Zulauf an den Fach- und Fachhochschulen deutlich bemerkbar machen. In diesem Jahr lag der Anteil der Realschüler (49,8 %) über dem Anteil der Auszubildenden mit Fachhochschulreife / Abitur (36,9 %). Vor diesem Hintergrund sollten die Fachschulen und Fachhochschulen der Küstenländer auch weiterhin auf die verstärkte Nachfrage von ausgebildeten Schiffsmechanikern vorbereitet sein und die entsprechenden Ausbildungskapazitäten vorhalten.

www.berufsbildung-see.de