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Die jährliche Leistungsschau der maritimen Zulieferindustrie in Rostock findet diesmal vom 4. bis 6 Mai statt. Mit Finnland, Polen, Dänemark und Deutschland werden die führenden Schiffbau-Nationen in der Ostsee-Region vertreten sein. 

Das Rückgrat ihrer Leistungsfähigkeit ist die mittelständische maritime Zulieferindustrie. Ohne spezialisierte kleine und mittlere Zulieferer sind Großprojekte in der Branche[ds_preview] nicht zu verwirklichen. Kein Kreuzfahrtschiff, keine Ölbohrplattform, kein Offshore-Windpark könnte ohne ihr Know how und ihre ingenieurstechnischen Innovationen realisiert werden. Die Messe setzt dabei auch auf neue Trends. In der breiten Palette maritimer Zuliefer- und Dienstleistungen bietet sie kleinen und mittelständischen Unternehmen ein Schaufenster, die sich auf Offshore-Windkraftanlagen fokussiert haben. In der maritimen Industrie entwickelt sich die Energiegewinnung auf hoher See zum lukrativen Geschäftsfeld. Vor Deutschlands Küsten sollen in den kommenden Jahren bis zu 40 Offshore-Windparks entstehen. Ende 2010 wird mit »Baltic I« der erste Windpark vor der Küste Mecklenburg- Vorpommerns in Betrieb gehen. Zur BalticFuture im Frühjahr haben sich führende deutsche und dänische Offshore-Zulieferer angesagt. »Wir bieten der mittelständischen maritimen Zulieferindustrie eine internationale Plattform, um Kontakte in der Branche neu zu knüpfen oder zu vertiefen, um Kooperationsmöglichkeiten auszuloten sowie Strategien und Perspektiven in neuen Bereichen wie der Offshore-Windenergie und Meerestechnik zu diskutieren«, betont Petra Burmeister, Geschäftsführerin der Rostocker Messe- und Stadthallengesellschaft mbH. Partnerregion der nach erfolgreicher Premiere 2008 zum zweiten Mal stattfindenden BalticFuture ist 2010 die polnische Region Westpommern. Sie wird sich mit einem eigenen Messestand vorstellen. Eine Delegation von 150 Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik Westpommerns wird am 6. Mai die Fachmesse besuchen. Zum anspruchsvollen Rahmenprogramm der BalticFuture gehören eine Logistik-Konferenz, ein Workshop Maritime Technik, die Kontaktbörse B2B@BalticFuture und der Außenwirtschaftstag des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft. Zahlreiche Fachbesucher aus dem In- undAusland werden erwartet. Neben der Zulieferindustrie gehören der Schiffbau, die Schifffahrt, Offshore Windenergie, Antriebssysteme, Maritime Logistik und Dienstleistungen sowie die Meerestechnik zu den Ausstellungsthemen. Der Messestandort Rostock erweist sich mit der BalticFuture 2010 einmal mehr als maritimer Dreh- und Angelpunkt zwischen West- und Osteuropa, Skandinavien und dem Baltikum. Unterstützt wird die Fachmesse unter anderem von der Landesarbeitsgemeinschaft der Industrie- und Handelskammern Neubrandenburg, Rostock und Schwerin, der Maritimen Allianz Ostsee, der Logistikinitiative Mecklenburg-Vorpommern sowie weiteren Institutionen und Verbänden.

Frische Brise für Offshore-Windenergie

Eine kräftige Brise hat den Ostseeraum erreicht. Binnen kurzer Zeit avancierte die Offshore Windenergie zu einer Boombranche. In den nächsten Jahren entstehen im gesamten Ostseeraum zahlreiche neue Windparks. Für den Bau und Betrieb dieser Anlagen auf hoher See werden Schwergutund andere Spezialschiffe benötigt, sind Service- und Dienstleistungen zur Wartung und Sicherheit der Windräder notwendig, ist umweltfreundliche Meerestechnik erforderlich. Mit innovativen Lösungen und Hightech-Technologien reagiert die Wirtschaft auf diesen wachstumsstarken Trend im Ostseeraum. Der Baustart des ersten kommerziellen Windparks vor der Küste Mecklenburg-Vorpommerns »Baltic « in diesem Monat stellt einen Meilenstein dieser Entwicklung dar. Erste Erfahrungen bei Planung und Umsetzung des Projekts werden exklusiv auf der internationalen Fachmesse der maritimen Wirtschaft BalticFuture 2010 vom 4. bis 6. Mai in Rostock durch die EnBW Erneuerbare Energien GmbH vermittelt. Die Firma informiert zum Wind Energy Day am ersten Messetag zudem über weitere Projektplanungen im Ostseeraum. Auf dem Gipfeltreffen der Offshore-Windenergie-Branche stellen unter anderem Rostocker Ingenieure ein neuartiges schwimmendes Fundament vor, das explizit für den Einsatz in Windparks auf dem offenen Meer entwickelt wurde. Die Firma Beluga Hochtief Offshore geht auf spezielle Fragen der Offshore-Logistik ein und gibt Einblicke in Pläne zum Bau einer neuen Generation von Offshore-Spezialschiffen. Für einen multilateralen Meinungsaustausch über die neuen Herausforderungen in der Ostseeregion bietet die BalticFuture den idealen Treff. »Die HanseMesse hat frühzeitig auf den Wandel in der maritimen Wirtschaft reagiert und die Offshore Windenergie in den Fokus der BalticFuture gerückt«, sagt Petra Burmeister, Geschäftsführerin der Rostocker Messe- und Stadthallengesellschaft mbH. Neuartige Aufgaben in der Logistik sind im Ostseeraum auch in anderen Bereichen zu bewältigen. Bei der BalticFuture steht auf der zweiten Branchenkonferenz der Logistikwirtschaft die Entwicklung der Verkehrs- und Güterströme auf der Nord-Süd-Achse Europas im Mittelpunkt. Diese beeinflusst entscheidenddie künftige Ausrichtung und Optimierung der baltischen Fährverkehre. Welche Rolle hierbei die geplante feste Fehmarnbelt-Querung zwischen Dänemark und Deutschland spielen wird, zählt zu den mit Spannung erwarteten Diskussionsbeiträgen auf der Konferenz. Dass sich insbesondere für mittelständische maritime Zulieferer, Hersteller, Logistikfirmen und Ingenieurbüros vielfältige Geschäftschancen im Wirtschaftsraum Ostsee ergeben, das vermittelt der Bundesaußenwirtschaftstag des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW) am ersten Messetag. Mit Unterstützung der Auslandsbüros des BVMW präsentieren sich in Rostock unter anderem Unternehmen aus Finnland, Ungarn, Rumänien sowie China, Mexiko und Brasilien. Welche Anforderungen im 21. Jahrhundert an intelligente Meerestechnik beispielsweise bei der Erschließung neuerRohstoffquellen gestellt werden, damit befasst sich ein Workshop der Universität Rostock und der Gesellschaft für Maritime Technik. Experten geben unter anderen Antworten darauf, wie Kabelsteckverbindungen konstruiert sein müssen, um noch in 10.000 m Tiefe störungsfrei zu arbeiten, wie Roboter helfen können, die Tiefsee zu erkunden. 

Zur BalticFuture 2010 werden mehr als 100 Aussteller aus verschiedenen Nationen erwartet. Die Messe bietet Ausstellern und Fachbesuchern eine internationale Plattform, um neue Geschäftskontakte zu knüpfen und Möglichkeiten der Kooperation auszuloten. Diesem Anliegen dient auch die Kontaktbörse B2B@BalticFuture am dritten Messetag. Partnerregion der BalticFuture ist 2010 die polnische Region Westpommern. Einheimische Unternehmer erhalten wichtigeTipps und Hinweise zur Finanzierung, Förderung und Versicherung von Auslandsgeschäften. Schirmherr der BalticFuture 2010 ist der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus des Landes Mecklenburg-Vorpommern Jürgen Seidel. Partner der Messe sind Institutionen und Verbände wie die Landesarbeitsgemeinschaft der Industrieund Handelskammern, die Maritime Allianz Ostseeregion und die Logistikinitiative Mecklenburg-Vorpommern.

Logistik – Nord-Süd-Achse Wachstumspfad der Zukunft

Binnen nur zwei Jahrzehnten soll bis 2025 in Deutschland die gesamte Güterverkehrsleistung um 71 % steigen. Das prognostiziert der Masterplan Güterverkehr und Logistik der Bundesregierung. Ein erheblicher Teil des Zuwachses entfällt dabei auf Güterverkehre, die über Deutschland in der Nord-Süd-Achse zwischen Skandinavien und dem Mittelmeer laufen. Der Ostseeraum gilt als eine der am stärksten prosperierenden Wirtschaftsregionen Europas. Branchenexperten sehen deshalb in der schweren Finanz- und Wirtschaftskrise auch keinen Anlass, vom langfristigen Wachstumspotenzial abzugehen. »Wir bewegen uns in der Summe in der Prognose, die immer einen Mittelwert darstellt«, sagt Dr. Ulrich Bauermeister, Geschäftsführer der Hafen-Entwicklungsgesellschaft Rostock (Hero). Im Jahr 2025 sollen im Rostocker Seehafen rund 50 Mio. t Güter über die Kaikanten gehen. Was mehr als eine Verdoppelung des gegenwärtigen Aufkommens bedeutet. Im vergangenen Jahr musste der größte Hafen Mecklenburg-Vorpommerns krisenbedingt jedoch einen Rückgang im Güterumschlag von 20 % auf 21,5 Mio. t hinnehmen. Langsam gehe es aber »wieder nach oben«, zeigt sich Hafenchef Bauermeister für die kommenden Monate zuversichtlich.

Treiber der Entwicklung in der Logistik sind heute neue wachstumsstarke Wirtschaftsbereiche wie die Offshore Windenergie und die so genannte Green Logistic. Während bei der Erschließung und dem Bau von Windparks auf hoher See sehr spezielle und neuartige Logistikaufgaben zu bewältigen sind, zum Beispiel der Verschiffung von Rotoren und Windrad-Türmen, geht es in der Green Logistic vorrangig darum, die Transportwege kostensgünstiger, zeitsparender und umweltfreundlicher zu gestalten.

Eine aktuelle Studie zur Entwicklung von Verkehrskorridoren auf der europäischen Nord-Süd-Achse bescheinigt dem Land Mecklenburg-Vorpommern sehr gute Chancen, sich im Wettbewerb mit anderen Regionen im Ostsee-Adria-Korridor durchzusetzen. Einsparpotenziale von über 20 % belegten klar, »wir sind absolut konkurrenzfähig, sagt Sebastian Schröder, Staatssekretär im Verkehrsministerium von Meck­lenburg-Vorpommern. Jetzt komme es darauf an, »diese Vorteile auch zu vermarkten«. Die Logistikwirtschaft befinde sich derzeit in einem Strukturwandel, weist Dr. Bernd-R. Pahnke von der Logistikinitiative Mecklenburg-Vorpommern auf den günstigen Zeitpunkt hin, jetzt in der Branche über neue Ideen und Entwicklungen ins Gespräch zu kommen. »Ein und dem Bau von Windparks auf hoher See sehr spezielle und neuartige Logistikaufgaben zu bewältigen sind, zum Beispiel der Verschiffung von Rotoren und Windrad-Türmen, geht es in der Green Logistic vorrangig darum, die Transportwege kostensgünstiger, zeitsparender und umweltfreundlicher zu gestalten. Ziel muss es sein, neue Verkehrskorridore zu initiieren, die die moderne Infrastruktur Mecklenburg-Vorpommerns nutzen«, erklärt derManager des Cargo-Unternehmens DB Schenker. Ein Schwerpunkt könnte der Kombinierte Ladungsverkehr (KLV) sein. Große Gütermengen aus und nach Süd- und Osteuropa ließen sich am besten auf der Schiene und über Häfen mit guter Hinterlandanbindung abwickeln. Aber auch für Schwerlast-Transporte im Bereich Offshore Windenergie empfehlen sich die Seehäfen im Land mit ihrem unmittelbaren Zugang zum offenen Wasser. Eine gute Gelegenheit für alle beteiligten Partner, über die neuen Herausforderungen zu diskutieren und Impulse zu setzen, bietet die 2. Branchenkonferenz der Logistikwirtschaft Mecklenburg-Vorpommern (MV) am 5. Mai 2010 im Rahmen der internationalen maritimen Fachmesse BalticFuture 2010 in Rostock (4. bis 6. Mai). Die Logistikinitiative MV hat die Konferenz, die zum exklusiven Rahmenprogramm der BalticFuture 2010 gehört, unter das Motto gestellt »Nord-Süd-Korridor für Wachstum und Innovation«. Laut Dr. Pahnke werden ca. 200 Teilnehmer aus allen Branchenbereichen in Rostock erwartet. Auf der größten Logistikkonferenz des Landes werden unter anderem neue Fährstrategien im Ostseeraum, die Optimierung von Ostseeverkehren und die Vorteile der geplanten festen Fehmarnbelt-Querung präsentiert. Auf der BalticFuture 2010 besteht am dritten Messetag, dem 6. Mai, zudem die Möglichkeit, auf der Kontaktbörse B2B@BalticFuture mit Kunden und Geschäftspartnern bilaterale Gespräche zu führen. www.log-in-mv.net www.baltic-future.com