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Wenige Wochen vor dem Beginn der internationalen maritimen Fachmesse BalticFuture 2010 in Rostock (4. bis 6. Mai) hat das Unternehmen[ds_preview] Beluga Hochtief Offshore in Bremen angekündigt, das erste von vier geplanten Spezialschiffen zum Bau von Offshore-Windkraftanlagen im Jahr 2012 in Dienst stellen zu wollen. »Die Planungen für den neuen Schiffstyp sind sehr weit fortgeschritten«, sagt Carsten Heymann, Geschäftsführer von Beluga Hochtief Offshore. Die Branche brauche dringend solches Großgerät, um die ehrgeizigen Wachstumsziele erreichen zu können.

Der Schiffstyp ermögliche die Montage von Offshore-Anlagen mit einer Höhe von mehr als 100 m und einer Leistung von mehr als 5 MW. »Unsere Spezialschiffe sind zugleich Plattformen, die ihren Rumpf mittels ausfahrbarer Beine über Meeresspiegelniveau anheben und so auch in einer Wassertiefe von über 35 m eingesetzt werden können«, erläutert Heymann, der am ersten Tag der BalticFuture beim Branchentreff »Wind Energy Tag« das Schiffbauprojekt von Beluga Hochtief Offshore näher vorstellen wird.

Die Offshore Windenergie steht im Fokus der BalticFuture 2010. Wie keine andere Branche verkörpert sie den Wandel in der maritimen Industrie. Nach Aussage von Heymann »entwickelt sich der Markt für Windkraftwerke in der Nordund Ostsee sehr dynamisch«. Der Umsatz der Branche werde sich nach Einschätzung des Europäischen Windenergieverbandes (EWEA) in diesem Jahr verdoppeln.

An dieser Entwicklung wollen auch mittelständische Unternehmen aus Mecklenburg-Vorpommern partizipieren. Das Land verfügt laut Wirtschaftsminister Jürgen Seidel, Schirmherr der BalticFuture 2010, über sehr viel maritime Kompetenz, »die die Entwickler, Metallbauer und Produzenten in den wachsenden Markt der Offshore-Industrie einbringen können«. Landesweit arbeiten bereits mehr als 3.600 Menschen in über 40 Betrieben der Branche.

Derzeit gibt es insgesamt rund 70 Projekte für Windkraftparks vor Deutschlands Küsten, die bereits genehmigt sind oder sich im Genehmigungsverfahren befinden. Im Spätsommer 2009 hatte die Bundesregierung eine Verordnung über weitere Standorte für mindestens 40 Windparks auf hoher See erlassen, darunter zehn in der Ostsee. Mitte März dieses Jahres wurde 15 km nordöstlich der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst mit dem Bau des ersten kommerziellen Windparks vor der Küste Mecklenburg-Vorpommerns begonnen. Die EnBW Erneuerbare Energien GmbH lässt als Betreiber des Windparks »Baltic I« insgesamt 21 Windkraftanlagen errichten, die zusammen eine Kapazität von rund 50 MW besitzen. Nach Angaben des süddeutschen Energieunternehmens reiche die Kapazität von »Baltic I«, um mehr als 50.000 Haushalte mit Strom zu versorgen.

Geschäftsführer Werner Götz wird zum »Wind Energy Tag« auf der BalticFuture über erste Erfahrungen bei der Umsetzung des »Baltic I«-Projektes und über weitere Vorhaben von EnBW Erneuerbare Energien in der Nord- und Ostsee berichten.

Für die Errichtung und den Betrieb von Windkraftanlagen auf hoher See sind neben neuartigen Spezialschiffen auch Service- und Dienstleistungen gefragt, um die Wartung und Sicherheit der Windräder zu gewährleisten. Zudem ist eine umweltfreundliche Meerestechnik erforderlich. Die innovative Fachmesse bietet Unternehmen, die sich unter anderem mit der Produktion von Spezialfundamenten, der Herstellung von Stahlrohrtürmen, Maschinengondeln sowie Rotorblättern und kompletten Schaltschränken auf den wachstumsstarken Trend Offshore Windenergie im Ostseeraum eingestellt haben, eine Plattform des Meinungsaustausches und der Kooperation. Die Kongressmesse in Rostock ist ein wichtiges Forum für »Gespräche mit Entscheidern aus Politik und Wirtschaft«, unterstreicht Carsten Heymann von Beluga Hochtief Offshore.