Print Friendly, PDF & Email

Mehr Leistung bei halber Komponentenzahl

Siemens Energy hat auf der Europäischen Windenergiekonferenz (EWEC) in Warschau den Verkaufsstart der neuen getriebelosen SWT-3.0-101-Windenergieanlage mit einer Leistung von 3 MW bekannt gegeben. Ein neuartiges Antriebskonzept aus einem kompakten Synchrongenerator, der mit Permanentmagneten erregt wird, bildet das Kernelement der Anlage. Im Vergleich zu einer herkömmlichen Windturbine mit Getriebedesign konnte die Anzahl der Komponenten um die Hälfte reduziert werden. Eine geringere Anzahl an rotierenden Teilen wird den Wartungsaufwand senken und die Rentabilität für den Kunden erhöhen. Die neue getriebelose Windturbine hat einen Rotordurchmesser von 101 m und ist ab sofort zum Verkauf für Onshore- und Offshore-Projekte weltweit freigegeben.

»Verglichen mit unserer aktuellen 2,3-MW-Maschine bietet die neue SWT-3.0-101 25 % mehr Leistung bei geringerem Gewicht und halbierter[ds_preview] Komponentenzahl«, sagte Henrik Stiesdal, CTO der Business Unit Siemens Wind Power. »Hauptziel bei der Entwicklung der neuen Windturbine war es, die Komplexität zu reduzieren und gleichzeitig die Zuverlässigkeit und Rentabilität zu steigern. Wir sind überzeugt, dass die neue getriebelose Windenergieanlage eine sichere Investition in die Zukunft der Energieerzeugung ist.«

Die SWT-3.0-101 bietet eine neue getriebelose Antriebseinheit mit einem kompakten Synchrongenerator, der mit Permanentmagneten erregt wird. Der Generator des ersten Prototyps, der 2009 in Dänemark installiert wurde, ist von der Business Unit Large Drives des Unternehmenssektors Industry gefertigt worden. Ein Vorteil des Synchrongenerators mit Permanentmagneten ist die einfache und zugleich robuste Bauweise, die weder elektrische Leistung für die Erregung noch die dazugehörige Regeltechnik oder Schleifringe benötigt. Dies führt sogar bei schwacher Last zu einer hohen Effizienz.

Ein weiterer Vorteil der neuen Maschine ist das kompakte Design. Mit einer Länge von 6,8 m und 4,2 m Durchmesser kann der Transport des Maschinenhauses mit Standardfahrzeugen erfolgen. »Das Maschinenhaus der SWT-3.0-101 wiegt nur 73 t und damit weniger als das Maschinenhaus unserer marktgängigen 2,3-Megawatt-Anlage«, sagte Stiesdal. »Doch trotz des kompakten Designs haben wir unseren Servicetechnikern mehr Platz für ihre Arbeit schaffen können, indem wir die Zahl der Komponenten radikal reduziert haben.«

Von den fünf Komponenten einer Windenergieanlage – Rotor, Rotornabe, Maschinenhaus, Turm und Steuereinheit– wurden bis auf das Maschinenhaus alle Einheiten aus dem bestehenden Portfolio des Unternehmens adaptiert. Durch die Verwendung bewährter Komponenten reduziert Siemens die Risiken, die traditionell mit der Einführung eines solch innovativen Produktes einhergehen.

»Die Leistungsmerkmale des im Dezember errichteten ersten Prototyps sind hervorragend«, sagte Stiesdal. Im nächsten Schritt wird im Laufe des Jahres eine Nullserie mit bis zu zehn SWT-3.0-101-Windenergieanlagen an verschiedenen Standorten weltweit installiert. Die kommerzielle Serienproduktion wird voraussichtlich 2011 den Betrieb aufnehmen.

»Wie bei unseren vorherigen Maschinentypen werden wir ein kontrolliertes Markteinführungsprogramm für die SWT-3.0-101 durchlaufen«, fügte Stiesdal hinzu. »Diese sorgfältige Einführung neuer Produkte reduziert die Risiken für unsere Kunden und fördert die Zuverlässigkeit und Rentabilität unserer Technologie.«

Der Sektor Energy ist der weltweit führende Anbieter des kompletten Spektrums an Produkten, Dienstleistungen und Lösungen für die Energieerzeugung, -übertragung und -verteilung sowie für die Gewinnung, die Umwandlung und den Transport von Öl und Gas. Im Geschäftsjahr 2009 (30. September) erwirtschaftete der Siemens Sektor Energy einen Umsatz von rund 25,8 Mrd. € und erhielt Aufträge in einem Umfang von rund 30 Mrd. €. Das Ergebnis betrug 3,3 Mrd. €. Im Sektor Energy arbeiteten zum 30. September 2009 über 85.100 Mitarbeiter.