Schifffahrt und Umwelt – kein Widerspruch!

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Der Umweltschutz gewinnt auch in der maritimen Industrie immer mehr an Bedeutung.

In diesem Zusammenhang erklärte der Leiter der Fachtagung[ds_preview] im Arbeitskreis 1 »Umwelt und Klima« Dr. Hermann J.Klein (Germanischer Lloyd AG): »Für die Schifffahrt steht der Umweltschutz ganz oben auf der Agenda«. Die Teilnehmer des 33. Seeschifffahrtstages in Cuxhaven diskutierten in diesem Arbeitskreis – mit diesem Gedanken im Hinterkopf – Themen wie: Verbesserung der Energieeffizienz des Gesamtsystems Schiff, Verbesserung der Umweltverträglichkeit der Schiffe und neue Technologien.

Obwohl das Schiff schon heute als sauberstes Transportmittel gilt, wird eine stetige Steigerung der Energieeffizienz darüber entscheiden, wie die Öffentlichkeit in Zukunft unsere Branche wahrnehmen wird.

Neue Vorschriften für Ballast- und Abwasser wie auch für Farbarbeiten erschweren die Prozesse Schiffbau und -betrieb. Strenge Emissionsvorschriften (IMO MARPOL Annex VI Neufassung 2008, California Air Resources Board, EU-Richtlinie 2005/33EG) zwingen die Schifffahrtsbranche, über alternative Antriebskonzepte nachzudenken. Diese neuen Forderungen zur Verwendung von schwefelarmem Kraftstoff und zur Reduzierung von Emissionen nötigen Maschinen- wie Schiffbauer und Schiffsbetreiber, alle Optionen zu prüfen. In Bergen auf dem diesjährigen CIMAC-Kongress sollen diese Fragen vom 14.–17. Juni von Spezialisten aus allen Fachbereichen der Motorentechnik diskutiert werden.

Bereits in der Projektphase können effektive Einsparmaßnahmen erarbeitet werden. Neben neuester Motorentechnik kommen beim Schiffsentwurf Betrachtungen der CFD-optimierten Schiffshülle und des Nachstromfeldes unter Berücksichtigung der Propeller / Ruder-Opti-

mierung zur Diskussion sowie eine niedrige Gesamtenergiebilanz im Schiffsbe-

trieb, um das umweltfreundliche Schiff der Zukunft zu entwickeln. Zudem soll im Schiffsbetrieb durch intelligentes Wetterrouting unter Einbeziehung der Meeresströmungen der Brennstoffverbrauch reduziert werden. Es ist für alle Beteiligten eine Herausforderung und Chance zugleich, die gerade jetzt genutzt werden sollte.

Eine klare internationale Zielvorgabe durch die Politik im Zeichen des Umweltschutzes ist von allen Parteien am Tisch der Schifffahrt gewünscht, deren Umsetzung sollte jedoch der maritimen Industrie überlassen werden.