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Europäische Industrie- und Handelskonzerne weichen laut einer neuen Studie der Beratungsfirma Miebach Consulting zunehmend von zentralen Lager- und Distributionsstrukturen ab[ds_preview]. Die Firmen würden die Märkte wieder stärker aus kleineren regionalen Lagern statt großen Zentralhubs bedienen, heißt es. »Das widerspricht auf den ersten Blick dem logistischen Denken«, sagte Miebach-Direktior Dr. Klaus-Peter Jung. Doch habe sich gezeigt, dass Unternehmen mit dezentralen Logistikkonzepten durch ihre größere Kundennähe im Durchschnitt eine bessere Gewinnmarge aufweisen. Logistik werde nicht mehr nur als Kostenfunktion betrachtet, »sondern als Teil des Gesamtangebots an den Kunden«, erklärte Jung. Dabei nähmen die Einzelhandels-, Pharma- und Konsumartikelbranchen eine Vorreiterrolle ein. Eine zunehmende Dezentralisierung der Lagerstrukturen könne zudem Auswirkungen auf Seetransport und Hafenabfertigung haben, führte Jung aus. Die Ware müsse in den Ursprungsländern stärker vorsortiert werden, was zu einem erhöhten Bedarf an Konsolidierung und Umverpackung in den Containerhäfen in Fernost führe. Linienreedereien wie Maersk, OOCL und APL haben in den vergangenen Jahren stark in entsprechende Dienstleistungen investiert. Durch die zunehmende Aufteilung der Ladung auf verschiedene regionale Lager und Betriebe könnten außerdem neue intermodale Verkehrsrouten in Europa entstehen.