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Anfang 2010 lief der unter deutscher Flagge fahrende Mehrzweck-Schwergutfrachterneubau auf seiner Jungfernfahrt Asien und den Persischen Golf an, um[ds_preview] Projektladung abzuliefern. Gab es früher eine »Bremen«, die als Schnelldampfer des Norddeutschen Lloyd das Blaue Band für die schnellste Transatlantik-Überquerung gewann, ist der Name heute wiederbelebt und das Geschäft ein spezielles: Die »Beluga Bremen«, wie die Projekt- und Schwergutreederei beheimatet in der Hansestadt an der Weser, ist ein innovatives, maritimes Kraftpaket der Beluga P2-Serie, ein moderner »Flying and Powerful P-Liner«, wenn man so will, und das erste abgelieferte Spezialschiff von Beluga Shipping mit Krankapazitäten von 1.400 t im Tandembetrieb.

Das ökonomisch stabile, weiter wachsende und attraktive Raten versprechende Super Heavy-Lift-Segment jenseits der Cargogewichte von 800 t markiert den Einsatzbereich des mehr als 19.000 t tragenden Schwergutfrachters. Für Kraftwerkskomponenten, Fabriken oder Fabrikteile, Windkraftanlagen, Offshore-

Module und alle anderen Ladungsgüter, welche groß, schwer und sperrig ausfallen, sind auf dem Hauptdeck oder unter Deck geräumige Stellflächen vorhanden. Das Zwischendeck kann auf verschiedene Stufen eingehängt werden: Vier Höhenpositionen in Laderaum #2 mit der Möglichkeit hier auch eineinhalb Zwischendecks einzurichten sowie zwei variable Höhenpositionen im Laderaum #1 ermöglichen größte Flexibilität. Auch Container, Bulkladung oder Gefahrgüter können mit der »Beluga Bremen« sicher über die Weltmeere verschifft werden. »Neben den herausragenden Lade- und Hebelastkapazitäten überzeugt die »Beluga Bremen« unsere Kunden auch durch außerordentliche Effizienz wegen des für ein Schiff dieser Größe moderaten Treibstoffverbrauches und der Möglichkeit, dank Eisklasse E3 auch neu-befahrbare Abkürzungen wie die Nordostpassage Geld und Zeit sparend nutzen zu können«, sagt Niels Stolberg, Geschäftsführender Gesellschafter der Beluga Shipping GmbH.

Als erste Einheit der Beluga P-Serie war im Winter 2009 die »Beluga Houston«, benannt nach einem der zurzeit 14 internationalen Beluga-Standorte, in See gestochen. Krankapazitäten von 2 x 400 kombiniert 800 t sowie gut 20.000 Tons Deadweight zeichnen diesen neuen Mehrzweck-Schwergutfrachter des Typs P2-800 aus. Bis Ende 2011 sind die Ablieferungen weiterer P-Serien-Schiffe geplant, einschließlich mehrerer Schwesterschiffe des P2-1400-Typs »Beluga Bremen«. Insgesamt bietet Beluga Shipping dann 16 Mehrzweck-Schwergutfrachter an, deren bordeigene Kräne Lasten mit einem Gewicht von bis zu 800 respektive 1.400 t bewegen können: In dieser Größenordnung und Gewichtsklasse eine Super Heavy Lift-Flotte, die ihresgleichen sucht.

Da besondere Ladungen auch besondere Methoden erfordern, hat das mit Planung und Entwurf der Beluga P-Serie beauftragte Konsortium aus der Beluga Neubauabteilung, der Bauwerft, Ingenieursbüros sowie Zulieferern ein Höchstmaß an Kreativität und Know-how einfließen lassen. Zusätzlich zur hohen Einsatzflexibilität der »Beluga Bremen« ermöglichen die höhenverstellbaren Zwischendecks eine individuell angepasste Stellkapazität. Nach den ersten Erfahrungen, die Kapitän Lutz Heldt mit dem abgelieferten Neubau im Einsatz bereits gemacht hat, sorgt das Hochleistungs-Flossenruder – mit den Worten des Schiffsführers – für »exzellente Manövriereigenschaften«. Die großzügigen Lager auf dem Mehrzweck-Schwergutfrachter halten gleich mehrere Verwahrmöglichkeiten für die vielfältige Lift- und Laschausrüstung parat: Der Grommet-Store an Backbordseite neben Luke 1 reicht vom Backdeck bis hinunter zum Innenboden, zwischen der Vorpiek und Lageraum #1 lagert Material über zwei Ebenen, auf dem Hauptdeck hinter Luke 2 findet sich dazu noch ein Deckstore. Allein fünf Schwerlasttraversen – drei mit einer Länge von 12 m, zwei über 25 m Länge – stehen bereit für spektakuläre Einsätze.

Darauf warten ebenso die zeitgleich bis zu vier Kadetten an Bord: Das neue Beluga-Flaggschiff ist zugleich ein modernes Trainingsschiff für die Auszubildenden der Beluga Sea Academy. Weite Teile der »Beluga Bremen«, wie beispielsweise der Konferenzraum, sind mit Holzparkett ausgelegt und Holzmöbeln bestückt, denn das Schiff soll, so gut es geht, eine warme, komfortable Atmosphäre schaffen. Basierend auf dieser Motivation beherbergt das P-Serien-Flaggschiff des Weiteren eine Sauna, einen Fitnessraum und einen Erholungsraum. »Eines unserer Ziele bei der Konzeption der P-Serie und vor allem der »Beluga Bremen« war es, eine moderne, sichere und soweit auf einem Schwergutfrachter möglich auch komfortable Atmosphäre zu schaffen. Denn das Schiff ist für die Crew an Bord Arbeitsplatz sowie zugleich Wohnort für Wochen oder Monate«, erläutert Niels Stolberg, warum es für Beluga Shipping, für die Arbeitsmoral, Produktivität und Sicherheit von grundlegender Bedeutung ist, dass sich die Kollegen an Bord gut aufgehoben fühlen.

Ein weiterer Clou der »Beluga Bremen« und das Manifest für Einsätze im Super Heavy Lift-Segment ist der Stabilitätsponton von beachtlicher Größe: So breit wie vier Reihen von 40-Fuß-Containern und deren zwei Lagen hoch. An Steuerbord vorne ist der reguläre von vier möglichen Einsatzplätzen des Pontons, der dem Schiff beim Umschlag schwerer Lasten die notwendige Stabilität verleiht. Während der Fahrt kann der Ponton an Deck oder in den Laderäumen verwahrt werden. Ein kraftvolles, flexibel einsetzbares, technisch erstklassig ausgestattetes, von einem erfahrenen Kapitän gesteuertes und von einer engagierten Mannschaft bedientes Mehrzweck-Schwergutschiff der innovativen Spitzenklasse: Die »Beluga Bremen« bietet ein Mehr an Möglichkeiten.