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Erstmals liefert ein schwimmendes Windrad der Megawatt-Klasse Strom. Mit dem Forschungsprojekt, das am 8. September 2009 offiziell gestartet wurde[ds_preview], wollen Siemens und das norwegische Unternehmen StatoilHydro zeigen, dass auch nicht fest im Meeresboden fixierte Windanlagen maßgeblich zur Energieversorgung beitragen können.

Die Windturbine ist etwa 12 km südöstlich der Insel Karmøy in Norwegen in einer Wassertiefe von 220 m verankert. Siemens hat für das Projekt Hywind die Strom erzeugende Anlage mit einer Leistung von 2,3 MW und mit einem Rotordurchmesser von 82 m geliefert. Zwei Jahre soll Hywind im Testbetrieb laufen. Der Strom wird über ein Seekabel transportiert.

Hywind kann in Wassertiefen zwischen 120 und 700 m errichtet werden. Damit erweitert sich das Einsatzgebiet von Offshore-Windenergie. Derzeitige Anlagen müssen fest auf dem Meeresgrund installiert werden, wobei die Kosten fester Fundamente in Tiefen von mehr als 30 bis 50 m erheblich steigen. Daher können Länder mit wenigen oder keinen Flachwasser-Zonen an der Küste praktisch keine Anlagen errichten. Schwimmende Anlagen können unabhängiger von den geographischen Gegebenheiten platziert werden. Berechnungen zufolge ist das Windpotenzial innerhalb von 50 Seemeilen vor der US-Küste größer als die derzeit installierte elektrische Leistung aller US-Kraftwerke – mehr als 900 GW. Für das schwimmende Offshore-Fundament entwickelte StatoilHydro einen mit Ballast befüllten Stahl-Schwimmer. Das schwimmende Element reicht bis 100 m unter die Wasseroberfläche. Ab dieser Tiefe ist es mit drei Ankerdrahtseilen am Meeresboden befestigt. Die Partner entwickelten auch ein spezielles Kontrollsystem, sodass die Anlage Bewegungen des schwimmenden Fundaments aufgrund von Meereswellen ausgleichen kann. Quelle: Siemens