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Hochtief und Beluga erobern sich gute Position im Offshoremarkt

Ehrgeizige Wachstumsziele der Bundesregierung bringen derzeit den Offshoremarkt in Fahrt. Laut einer im Juli veröffentlichten Studie des Bundesumweltamtes ließe sich[ds_preview] die deutsche Stromversorgung bis 2050 vollständig auf erneuerbare Energien umstellen. Langfristig ist geplant, bis zu 15 % des deutschen Stromverbrauchs über Offshore-Windenergienutzung zu decken.

Das angekündigte Energiekonzeptes der Bundesregierung zeigt Auswirkungen in der Entwicklung der Windenergiebranche, die damit auch zukünftig eine herausgehobene Stellung einnimmt. Der Bundesverband WindEnergie hält bis 2020 in Deutschland moderne Windenergieanlagen mit einer installierten Leistung von 45.000 MW an Land und 10.000 MW auf hoher See realistisch. Auch die kürzlich von der Europäischen Windenergieagentur (EWEA) veröffentlichten Statistiken untermauern das anhaltende starke Wachstum auf dem Windkraftsektor mit derzeit 948 Offshorewindkraftanlagen in 43 voll betriebsbereiten Offshorewindparks weltweit, in Deutschland hat das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) Genehmigungen für weitere 26 Windparks erteilt. Weltweit planen immer mehr Länder Windräder auf dem Meer. Doch was politisch gewollt und technisch realisierbar ist, benötigt ausgefeilte logistische Unterstützung. »Der Windenergiemarkt wächst exponentiell. Allein vor der Britischen Küste steht für den Offshoreausbau ein Marktvolumen von 110 Mrd. € zur Verfügung und noch fehlen Produktionskapazitäten. Wir sind dran. Hinter unseren Zielen im Offshorebereich steht ein deutliches Ausrufezeichen, dazu gehört auch der Focus auf flexiblen Installationsgeräten«, schätzt Hochtief-Sprecher Dr. Bernd Pütter die Entwicklung des internationalen Windenergiemarktes in den kommenden Jahr sehr positiv ein.

Hochtief ist bereits in mehreren Segmenten des expansiven Markts für Offshore-Windenergie aktiv. So werden die erforderlichen Beton- und Stahlelemente, die direkt auf dem Meeresboden verankert werden, geplant, gebaut und gegründet. Zusätzlich führt das Unternehmen Bodenuntersuchungen durch, installiert und wartet Windkraftanlagen. Im Jahr 2009 entstanden wesentliche Teile des ersten deutschen Offshore-Windparks »alpha ventus« nördlich der Insel Borkum. Hier war die im Frühjahr 2009 erweiterte Hubinsel »Odin« im Einsatz. »Mit der Hubinsel ›Odin‹ haben wir uns stark gemacht für maritime Großprojekte in aller Welt. Die 2004 fertig gestellte Plattform wurde den jetzigen und zukünftigen Erfordernissen angepasst und für rund 10 Mio. € aufgerüstet. Neben einem neuen feststehenden Liebherr- Kran mit einer Kapazität von 300 t gibt es mehr Accommodation für nun 40 Personen und eine hochseetüchtige seemännische Ausrüstung. Die 60 m langen Beine ermöglichen ein sicheres Arbeiten in Wassertiefen von bis zu 45 m. Die Erfahrungen fließen auch in unsere neue Hubinsel ›Thor‹ ein. Damit haben wir zwei ausgereifte technische Lösungen für Montagearbeiten in der Nord- und Ostsee, sind aber auf die Zusammenarbeit mit Schleppern und Transportbargen angewiesen«, so Pütter. Mit dem Joint Venture Beluga Hochtief Offshore wurde 2009 das Leistungsspektrum erweitert und auf den zunehmenden Bedarf an Spezialschiffen reagiert, die für den Bau von Offshore-Windanlagen benötigt werden. »Wir haben ein gute Position im Markt der Offshore-Industrie eingenommen und werden als nächstes Projekt einen Schiffstyp betreiben, der Schwerguttransport und Installation miteinander verbindet. Gemeinsam mit der weltweit führenden Schwergutreederei Beluga haben wir einen neuartigen Schiffstyp entwickelt, der Offshore-Anlagen mit einer Höhe über 100 m und einer Kapazität von mehr als 5 MW montieren kann«, beschreibt Pütter und ist zuversichtlich, dass das erste Spezialschiff 2012 einsatzbereit ist: »Diese Art Schiffe können flexibel arbeiten und eignen sich für den Transport aller Fundamentarten. Vor Ort sind sie Plattformen, die ihren Rumpf mittels ausfahrbarer Beine über Meeresspiegelniveau anheben und so auch in einer Wassertiefe bis 50 m einsetzbar sind, auch bei Schlechtwetterbdingungen.«

Mit den derzeitigen Kapazitäten schafft der Baukonzern Hochtief 80 Windräder im Jahr und wird nach der Fertigstellung von »Thor« und nach der Inbetriebnahme der Montageschiffe der Offshorebranche dringend erforderliches Montagegerät und Spezialtonnage für Installationsarbeiten anbieten können.