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So betitelte der Autor Dr. Peter Zolling die lesenswerte Festschrift zum Jubiläum dieser angesehenen Hamburger Steuerberatungs-, Wirtschaftsprüfungs- und Anwaltskanzlei, die[ds_preview] seit der Wende auch in Rostock vertreten ist. Die Liste der geladenen Gäste zur Jubiläumsfeier in der HafenCity Anfang Juni 2010 liest sich wie das »Who is who« aus Wirtschafts- und Schifffahrtskreisen, wie – unter vielen anderen – Ralf Bedranowsky (Deutsche Shipping), Erck Rickmers und Nicholas Teller (E. R. Schiffahrt), Dr. Johann Killinger (Buss Group), Robert Lorenz-Meyer (Ernst Russ), Christian und Dieter Gast (Peter Gast Shipping), Dr. Eberhart und Patricia von Rantzau (DAL/Essberger), Heinrich und Rudolf Schepers, Dr. Matthias Reith, Jochen Döhle, Thomas Rehder, Dr. Hans-Heinrich Nöll, etc.

75 Jahre Geschichte sind in anderen Branchen vielleicht nicht so bemerkenswert. Bei der Individualität, die von Akteuren gefordert wird, die im Bereich einer Steuerberatungs-, Wirtschaftsprüfungs- und Anwaltspraxis tätig sind, ist dies allerdings eher selten. In 75 Jahren ist aus einer Einzelpraxis eine Unternehmensgruppe mit mehr als 150 Mitarbeitern geworden.

Die drei Bereiche bei Hansa-Partner werden von den in der nebenstehenden Tabelle genannten Partnern geführt.

Historie

In einer Zeit wenige Jahre vor einem Weltkrieg, der den Untergang und die Teilung Deutschlands zur Folge haben sollte, entschloss sich ein im Staatsdienst tätiger Konzernprüfer, seine sichere Stellung beim Finanzamt aufzugeben, um unabhängig Hamburger Unternehmen in steuerlichen Sachen zu beraten. Obwohl die damaligen Machthaber mit ihrem gleichgeschalteten Verwaltungsapparat, den sie nach ihrer Machtübernahme 1933 nach und nach installierten, solch eine Eigenständigkeit nicht gerade begrüßten, gelang es dem Gründer seiner Steuerberatungspraxis, dem diplomierten Volkswirt Heinrich von Roth, durch sein fundiertes Wissen und seine Integrität gegenüber seinen Mandanten den Grundstein für das heutige Unternehmen zu legen. Am 7. Januar 1935 eröffnete er seine Praxis und gewann als ersten Mandanten die Reederei Rob. M. Sloman.

Mit einem für die damalige Zeit respektablen Honorarvertrag dieser angesehenen und alteingesessenen Hamburger Reederei in der Tasche zählten schon bald weitere namhafte Gesellschaften zu seiner Klientel. Dazu gehörte zum Beispiel der Hamburger Staatsrat John T. Essberger. Der Gründer der gleichnamigen Reederei und Mitinhaber der Deutschen Afrika Linien war seinerzeit auch der Vorsitzende des VDR (Verband Deutscher Reeder). Die Reederei-Gruppe ist Hansa-Partner bis heute verbunden.

Neben den genannten Schifffahrtsgesellschaften vertrat Heinrich von Roth auch andere Hamburger Wirtschaftsunternehmen mit Weltgeltung wie etwa den »Nivea«-Hersteller Beiersdorf (seit 1935) oder den Füllfederhalterproduzenten Montblanc (seit 1943). Die stete Erweiterung seiner hochkarätigen Mandantschaft machte es erforderlich, nach einem verlässlichen Mitarbeiter zu suchen. Diesen fand Roth im Jahre 1937 in Herbert Beiser, einem aufstrebenden Beamten in der Hamburger Finanzverwaltung. Die Aussicht auf ein auskömmliches Einkommen und eine interessante Tätigkeit bewegte den jungen Mann, an die Seite von Heinrich von Roth zu treten, bei dem er dann 1953 Partner wurde.

Nach dem Krieg lagen nicht nur weite Teile Deutschlands und Hamburgs in Trümmern, auch die Geschäftsräume Roths in der Sierichstraße waren einem alliierten Luftangriff zum Opfer gefallen. Beiser, der als Kriegsteilnehmer noch in russische Gefangenschaft geraten war, begann nach seiner Rückkehr im Jahre 1945 das wertvolle Firmenarchiv zu sichern. Im Dezember 1951 absolvierte er erfolgreich seine Steuerberater-Prüfung – eine zuvor von Roth gestellte Bedingung für eine Partnerschaft in seinem Unternehmen. Am 1. Januar 1953 wurde aus zwei Einzelpraxen (Herbert Beiser hatte sich nach dem Krieg ebenfalls selbständig gemacht und ein Einzelunternehmen gegründet) eine gemeinsame Steuerberatungspraxis geformt.

In der deutschen Wirtschaft keimte wieder Hoffnung auf und der Grund für das berühmte »Wirtschaftswunder« wurde gelegt. So wuchs auch die Mandantschaft der Sozietät mit bekannten Namen darunter wie die Firma Hugo Stinnes, die Reederei Carl F. Peters, die Buss-Gruppe, August Bolten, Leonhardt & Blumberg sowie die Orion / Blumenthal-Gruppe. Seit 1950 wurde auch die Weltmarke »Schwarzkopf« vertreten, heute zum Henkel-Konzern gehörig. In den 1960er Jahren kamen die Spedition Rhode & Liesenfeld und die Fährschiffsreederei TT-Linie hinzu. Einen weiteren wichtigen Mandanten konnte man mit dem Hamburger Schifffahrtsunternehmen Carsten Rehder gewinnen.

1956 erfolgte die Gründung der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Treuhand-Gesellschaft »Hansa«. Sie stellt heute das zweite der drei Standbeine von Hansa-Partner dar.

Heinrich von Roth schied, nachdem er die Sozietät dreißig Jahre lang geführt hatte, im April 1963 auf eigenen Wunsch aus und zog sich auf seinen Wohnsitz in Ascona zurück.

Dem Zusammenspiel von Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung gesellte sich 2004 mit den Chemnitz Rechtsanwälten auch noch die juristische Sparte hinzu. Damit ist man heute in der Lage, den Mandanten kompetente Dienstleistungen in allen drei Bereichen anzubieten. In der Hansa-Partner Rommel & Meyer KG Steuerberatungsgesellschaft bündelt sich das gesamte steuerliche Know-how der Gruppe. Im Vordergrund stehen dabei die strategische und gestaltende Steuerberatung für unternehmerischen Wandel, etwa bei Umstrukturierungen und Unternehmenstransaktionen oder in der Nachfolgeplanung. Auf besondere Erfahrungen kann die Sozietät im internationalen Steuerrecht und dem Konzernsteuerrecht zurückgreifen. Diese Aufgabe wird von einem engagierten Spezialistenteam wahrgenommen. Daneben werden die Mandanten auch in allen anderen steuerlichen Belangen betreut, wie etwa die Prozessführung vor Finanzgerichten und dem Bundesfinanzhof. Seit ihrem Beginn vor 75 Jahren ist Hansa-Partner für Unternehmen aller Rechtsformen tätig. Dazu zählen börsennotierte ebenso wie nicht börsennotierte Gesellschaften, inhabergeführte Unternehmen ebenso wie private Investoren. Die Hansa-Partner-Gruppe ist der maritimen Wirtschaft – insbesondere der Schiffahrt –, der Immobilienwirtschaft sowie dem Produktions-, Handels- und Dienstleistungsbereich verbunden.

Dass im Unternehmen aber nicht nur hart gearbeitet wird, sondern man auch zu feiern versteht, bestätigte die Jubiläumsfeier in den Räumen des Automuseums in der Hamburger HafenCity – unweit des Internationalen Maritimen Museums der Professor-Peter-Tamm-Stiftung. Über 400 geladene Gäste wurden von den Gastgebern auf der stilvollen Veranstaltung in gediegenem Ambiente mit ausgesuchten Speisen und Getränken sowie anspruchsvoller Live-Musik von Joja Wendt verwöhnt. Zudem konnte man in lockerer Atmosphäre Gespräche mit Bekannten führen oder neue Kontakte knüpfen.