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Dass ein Württemberger in den Norden Deutschlands kommt, eine Schiffswerft gründet, die es nach 125 Jahren immer noch gibt, kann man[ds_preview] durchaus als einmalig ansehen. Und das kam so: Der am 17. Februar 1848 in Dettingen bei Heidenheim in Württemberg geborene Johann Georg Hitzler lernte in Heidenheim das Schlosserhandwerk und war ab 1875/76 als Obermeister in der Rottweiler Pulverfabrik von Max Duttenhofer tätig. Für Deutschland nennt man diese Zeit auch Gründerzeit. Auch Duttenhofer baute 1877 in Düneberg bei Geesthacht an der Elbe eine neue Pulverfabrik. Johann Georg Hitzler ging als Obermeister mit nach Norddeutschland. Hier lernte er den Lauenburger Reeder Franz Burmester kennen, der zusammen mit seinem Bruder Matthias mit den »Lauenburger Dampfern« eine fahrplanmäßige Passagierlinie zwischen Wittenberge und Hamburg betrieb. Da es für die wachsende Raddampferflotte, die im Winter im Lauenburger Hafen auflag, dort keine geeignete Reparaturmöglichkeit gab, überzeugten die Gebrüder Burmester J. G. Hitzler, eine Schiffs- und Maschinenbauwerkstatt zu gründen.

Ende August 1885 kauft dann J. G. Hitzler ein Grundstück in der Stecknitzstraße in Lauenburg/Elbe und baut dort ein Wohnhaus mit Werkstatt. Es werden zwei Drehbänke, ein Schnellhobler und weitere Maschinen angeschafft. Zur Krafterzeugung dient ein 6 PS liegender Deutz-Leuchtgas-Schiebermotor mit offener Zündflamme. Zum Winter beginnen die Reparaturen an den ersten Schiffen mit einigen wenigen Handwerkern.

Im Mai 1886 pachtet J. G. Hitzler eine ca. 2.500 m² große Uferfläche vor seiner Werkstatt und beginnt als Füllarbeit mit dem Bau eines Schleppkahns, der nach Fertigstellung an den Lauenburger Schiffer Johannes Drewes verkauft und »Johanna« getauft wird. Es ist ein Berliner Maßkahn (47 x 6,60 x 1,90 bei 400 t Tragfähigkeit). In den Folgejahren werden überwiegend Schleppkähne und Hamburger Hafenschuten gebaut.

1889 erfolgt die erste Erweiterung der Werkstatt durch den Anbau einer Schmiede. Man ist bereits bei Bau-Nr. 17.

Nach einer Lehre im väterlichen Betrieb und einem Studium an der Königlichen Werkmeisterschule in Chemnitz tritt der älteste Sohn des Gründers, Theodor Hitzler, 1892 in den Betrieb ein. Hatte man bis dato nur Schleppkähne, antriebslose Schuten und Senkkästen gebaut, wird nun als erstes Schiff mit einer Antriebsmaschine das Fährboot »Anna« gebaut und mit einem 2 PS-Daimler-Motor mit patentierter Umsteuerung ausgerüstet.

Es geht weiter aufwärts mit der Werft. Nach dem Ankauf benachbarter Grundstücke wurde die Werft 1901 durch den Bau einer Maschinenwerkstätte und einer größeren Schmiede erheblich erweitert.

Um den gestiegenen Energiebedarf der Werft zu decken, wird eine Sauggaszentrale mit einem 20 PS-Deutz-Motor in Betrieb genommen.

1904 baut Theodor Hitzler ein Schwimmdock mit 500 t Tragfähigkeit und kann damit auch die größten Dampfer und Schleppkähne trockenstellen.

1907 wird weiter expandiert. Theodor Hitzler kauft die Mahnke‘sche Werft in Hamburg-Veddel und betreibt jetzt seine eigene Werft. 1910 verlegt er auch sein Schwimmdock nach Hamburg, denn 1908 wurde die Genehmigung zum Betrieb der ersten Slipanlage mit zehn Wagen und 800 t Tragfähigkeit erteilt.

Ein Jahr später, im Oktober 1909, zieht sich Johann Georg Hitzler aus gesundheitlichen Gründen zurück und verkauft seine Werft an seine Söhne Georg und Franz Hitzler zum Preis von 97.000 M. Er stirbt am 10. Dezember im Alter von 62 Jahren.

Nach antriebsslosen ab 1900 auch selbstfahrene Schiffe

Waren in den Anfangsjahren antriebslose Fahrzeuge gebaut worden, kam 1891 der erste Dampfdrehkran aus Lauenburg. Im Jahre 1900 wurde der erste Frachtdampfer gebaut. Er hieß »Bürgermeister Klug« und verkehrte für den Lauenburger Reeder Matthias Burmester auf dem neu eröffneten Elbe-Trave-Kanal zwischen Lübeck und Häfen an der Elbe.

Die Baunummer 116, »D. Manteuffel« für die Neue Berliner Schnelldampfergesellschaft ist der erste einer größeren Zahl gleicher Frachtdampfer. Er besaß 500 PS und konnte 315 t Ladung aufnehmen.

Der Beginn des Motorschiffbaues

Mit dem Fährboot »Anna« für den Lauenburger Fährpächter 1892, begann für die Werft die Ära der Motorschifffahrt. Ausgerüstet mit dem 1887 von Gottlieb Daimler patentierten Bootsantrieb war die »Anna« das erste von einer großen Zahl von Fährbooten für die Elbe sowie von Motorbooten und Motorleichtern, überwiegend für den Export.

Der Bau des ersten Motorfrachtschiffes auf der Hitzler-Werft erfolgte 1911, trug den Namen »Admiral« und die Bau-Nr. 282.

1912 erfolgt der Bau einer Schiffbauhalle auf einem neu erworbenen Grundstück. Im Jahr darauf wird eine Dampfzentrale mit einer 160 PS Lanz-Lokomobile gebaut. Es geht also weiter aufwärts. 1914 erfolgt die Aufstellung des ersten Werftkrans.

Während des Ersten Weltkrieges und in den ersten Jahren danach werden insgesamt neun Fischdampfer gebaut, die zum Teil noch als Vorpostenboote zum Einsatz kommen, nach dem Krieg aber unter der Flagge der Altonaer bzw. Rostocker Hochseefischerei betrieben werden. Während des ErstenWeltkrieges erfolgen keine Investitionen. Aber danach geht es zügig weiter. 1921 wurde eine große Maschinenbauhalle gebaut. Im Jahr darauf wurde der werfteigene Schwimmkran »Heinerich« mit eisernen Bäumen und Handwinden in Betrieb genommen.

Das Lohngeld wird in Koffern geholt

1923 erreicht die Inflation ihren Höhepunkt. Das wöchentliche Lohngeld wird in großen Koffern von der Bank aus Lüneburg geholt.

Am 1. Juni 1926 stirbt der Mitinhaber Georg Hitzler im Alter von 45 Jahren. Sein Bruder Franz Hitzler wird Alleininhaber. In diesem Jahr erfolgt auch die Entwicklung des patentierten Hitzler-Ruders durch Adolf Lüchau, das über fünf Jahrzehnte in der europäischen Binnenschifffahrt den ersten Platz unter allen Ruderanlagen einnahm.

In der Mitte der 20er Jahre werden zunehmend Motorschlepper und Motorfrachtschiffe gebaut. Besteller sind nunmehr alle wichtigen Reedereien im Elberaum. Die Hitzler-Werft ist zum Inbegriff von Leistungsfähigkeit und Innovation geworden. In manchen Jahren wurden in Lauenburg mehr große Schiffe gebaut, als das Jahr Monate hatte.

Mit der Bau-Nr. 492 wurde der erste Binnentanker bei Hitzler für die Reederei Briest & Rogge gebaut, der den Namen »Einigkeit« erhielt.

Auf dem Höhepunkt der Weltwirtschaftskrise wird, um Fachkräfte an der Werft zu halten, das Frachtschiff »J. G. Hitzler« auf eigene Rechnung gebaut. Als Hauptmaschine wird ein selbst konstruierter und im eigenen Betrieb gebauter 3-Zylinder-Zweitakt-Kreuzkopfmotor von 120 PS bei 200 UpM eingebaut.

Die Beschäftigungslage verschlechtert sich allerdings im darauf folgenden Jahr weiter. Im Oktober 1931 muss ein gerichtlicher Vergleich beantragt werden. Durch die Übernahme von Bürgschaften durch Familienmitglieder kann der Betrieb fortgeführt werden und die Geschäftslage verbessert sich nach und nach, so dass im Jahr 1938 am Ostende des Werftgeländes eine weitere Slipanlage errichtet wird, die von da an Ostslip genannt wird.

Kein Zivilschiffbau im Zweiten Weltkrieg

Bei Kriegsausbruch 1939 dürfen alle sich in Auftrag befindlichen Schiffe nicht weiter gebaut werden, lediglich die als kriegswichtig eingestuften halbfertigen Tanker dürfen fertig gestellt werden.

1942 wird eine 400-PS-Dampfmaschine, Fabrikat Meer, in Betrieb genommen, da die Leistung der Kraftzentrale dem infolge der Einführung der Schweißtechnik gestiegenen Energiebedarf nicht mehr genügte.

Die Erweiterung von Maschinenbauhalle und Büros wurde als »Regenschutzdach« beantragt und bewilligt, da die Erstellung von Neubauten in der Kriegszeit verboten war.

Ab 1941 durften aber wieder Motorschlepper gebaut werden. Sie wurden zerlegt zur Donau transportiert und auf der Regensburger Hitzler-Werft wieder zusammengebaut.

1944 musste die Werft sich durch die Fertigung von Endstücken für S-Fähren für die Wehrmacht und Zulieferungen zum U-Bootbau von Blohm & Voss an der Kriegsproduktion beteiligen.

Im April 1945 erreichten die Kampfhandlungen des Zweiten Weltkriegs auch Lauenburg. Somit war die Werft vom 13. April bis 9. Mai 1945 wegen der Kampfhandlungen beim Elbübergang der Alliierten geschlossen. Am 10. Mai wurde die Arbeit mit zunächst 50 Mitarbeitern wieder aufgenommen.

Beseitigung der Kriegsschäden

Nach Kriegsende war die Werft zunächst mit der Beseitigung von Kriegsschäden an diversen Schiffen beschäftigt. Der Neubau von Schiffen war verboten. Es wurden daher Binnenschiffe und Schwimmkräne aus Altmaterial der Kriegswracks »umgebaut«.

Am 26. Dezember 1946 stirbt Franz Hitzler sen. Sein Sohn Franz Hitzler jun. wird Inhaber der Werft.

Die Neubauaktivitäten beginnen 1947 mit dem Bau von zwei Schleppbarkassen für Christoph Burmester. Mit der Bau-Nr. 521 wird 1949 der erste Eisbrecher gebaut, den die WSD Hamburg in Auftrag gab und den Namen »Widder« erhielt.

Mit Bau-Nr. 546 wird 1952 das erste Küstenmotorschiff bei Hitzler in Lauenburg gebaut, die »Fredenhagen«, der ein Jahr später ein weiteres folgt.

Die 50er und 60er Jahre waren gekennzeichnet von einem Auftragsboom sondergleichen. Es musste weiter investiert werden. 1950 wurde ein Eisenlager auf einem gepachteten Freigelände am Bahnhof eingerichtet. Zwei Jahre später beginnt der Ausbau der »Südwerft«, die am südwestlichen Ufer der Mündung des Elbe-Lübeck-Kanals angesiedelt wird.

Eben auch in 1952 beginnen große Serien von Binnentankern, Küstentankern, See- und Hafenschleppern, Motorfrachtschiffen und Eisbrechern.

Ende 1954 liefert Hitzler den Binnentanker »Ionia« für die niederländische Reederei Phs. van Ommeren , die innerhalb von zwei Jahren 16 Tanker bei Hitzler baut. Dabei sind auch zwei Tankleichter von 100 x 12,00 x 2,80 m mit einer bisher größten Tragfähigkeit von 2438 Tonnen. Ebenfalls aus den Niederlanden kommt 1955 der Auftrag zum Bau einer Serie von 18 Motorgüterschiffen, dessen termingerechte Abarbeitung zu einer großen Herausforderung für die Werft wird.

Staustufe Geesthacht bringt ausreichendes Wasser für Überführungen

In diesem Jahr 1955 erfolgt auch der erste Spatenstich für die Staustufe Geesthacht, die der durch den Ausbau des Hamburger Hafens bedingten Absenkung des Wasserspiegels der Oberelbe entgegenwirken soll. Dadurch gibt es ab 1959 ausreichenden Wasserstand zum Bau von Seeschiffen in Lauenburg unabhängig von der Jahreszeit und den Tauchtiefen der Elbe.

1956 ist TMS »Borkum« das erste Schiff, welches auf der neuen Helgenanlage der »Südwerft« vom Stapel läuft. Im Frühjahr 1956 hat die Werft 40 Neubauten im Auftragsbestand: 18 Binnenfrachter, 19 Binnentanker, zwei Seetanker und einen Eisbrecher. Der Schiffbau boomt zu dieser Zeit. Es muss weiter investiert werden, um alle Aufträge abarbeiten zu können.

Die Bau-Nr. 600 ist der Eisbrecher »Eisfuchs« für die WSD Hamburg, der mit der von der Hitzler-Werft patentierten »Stampfanlage« zur Verbesserung der Eisbrechleistung ausgerüstet wird.

Um allen Aufträgen nachzukommen, wird 1959 die Aufstellung eines selbst gefertigten Portalkrans auf der Südwerft vorgenommen. Eine moderne Tischlerei mit allen Nebeneinrichtungen, wie Holzlager, Sägegatter, Holztrocknung und Lackiererei wird im niedersächsischen Hohnstorf auf der anderen Elbseite eingerichtet. Von 1958 bis 1962 werden in Lauenburg 40 Binnen- und Küsten­tanker gebaut. 1962 wird dann auch der Bau eines neuen Bürohauses erforderlich, um Verwaltung und Konstruktionsbüro den steigenden Anforderungen anzupassen.

1963 wird die Slipanlage »West« auf 22 Slipwagen erweitert. Die Hitzler-Werft beschäftigt jetzt mehr als 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Hitzler-Werft erfüllt alle innovativen Erwartungen ihrer Kundschaft und steigt auch in das Offshore-Geschäft ein.

1965 wird der erste Bohrinselversorger »NVG 3« abgeliefert, dem bis 1984 insgesamt 68 weitere Versorger für deutsche und ausländische Kunden folgen sollten.

Die Entwicklung der Versorgungsschiffe erfolgte in enger Zusammenarbeit mit der VTG in Hamburg und der DDG Hansa in Bremen, die unter der Marke »OSA« eine der größten Versorgerflotten weltweit betrieb. Waren die ersten Versorger in Anlehnung an amerikanische Schiffe aus dem Golf von Mexico für den Einsatz in Gasfeldern in der südlichen Nordsee konstruiert, stiegen die Anforderungen schnell mit der Ausweitung des Einsatzes in rauheren Gebieten der nördlichen Nordsee und des Nordatlantiks. Zu reinen Versorgungsarbeiten kamen Aufgaben wie Anchorhandling und Schleppen oder der Transport von Röhren.

Hitzler-Taucherschiff barg schweren Goldschatz aus gesunkenem Schiff

1978 wurde für die OSA das Taucherbasisschiff »Stephaniturm« abgeliefert, das durch die Hebung eines Goldschatzes von 5.129 kg aus dem Wrack des im Zweiten Weltkrieg gesunkenen Kreuzers »Edinburgh« Schlagzeilen machte. Dieses Schiff war sicher der komplizierteste und anspruchsvollste Neubau in der Geschichte der Hitzler Werft.

1965 finden auch weitere Investitionen statt. Es beginnt der Bau der neuen Maschinenbauhalle. 1968 wird ein selbst gefertigter Turmdrehkran mit Kranbahn für das Westslip aufgestellt. Ein Jahr später folgt der Bau des Ausrüstungskais auf dem ehemaligen Bauhof. 1970 folgte der Bau einer fahrbaren Schweißhalle auf der Südwerft, zwei Jahre später, also 1972, der Bau einer 2000 m² großen Lagerhalle in Hohnstorf.

Mit dem ersten Stapellauf vom neuen Helgen III, des Röhrentransporters »Parktor«, wurde 1977 der Modernisierungsprozess fortgesetzt.

Franz C. Hitzler wird Geschäftsführer

1978 tritt der Sohn von Franz Hitzler jun., Franz C. Hitzler, in die Geschäftsführung der Firma ein. 1981 wird der Maschinenbau durch die Inbetriebnahme eines numerisch gesteuerten Scharmann-Bohrwerks und einer großen numerisch gesteuerten Woh-lenberg-Drehbank erheblich modernisiert. 1985 wird die ca. 6.000 m2 große Helgenhalle, welche die Helgen II und III überspannt und u.a. mit zwei großen Brückenkranen mit je 32 t Tragkraft ausgerüstet ist, fertig gestellt. Die Hitzler-Werft gehörte nunmehr zu den größten und modernsten Binnenwerften Deutschlands. Es gibt wohl keinen Schiffstyp, von Flussfähren bis Küstenmotorschiffen, von Binnentankern bis zu Versorgern, von ehemaligen Dampfern bis hochmodernen Motorschleppern für die Seehäfen, von Eisbrechern bis Röhrentransportern, der bei Hitzler nicht gebaut worden wäre. Doch: Kreuzfahrt- und Fahrgastschiffe gehörten nicht ins Werftprogramm.

1992 erfolgte eine Umfirmierung in

J. G.Hitzler Schiffswerft & Maschinenfabrik GmbH & Co. KG. Franz C. Hitzler wird alleiniger Geschäftsführer.

Franz Hitzler stirbt am 17. Dezember 1998 im Alter von 84 Jahren.

Seit Mitte der 1980er Jahre war die Schiffbaukonjunktur in Deutschland stark rückläufig. Durch die Öffnung der Grenzen 1989 kamen neue Wettbewerber aus der ehemaligen DDR und aus Osteuropa auf den Schiffbaumarkt.

In den neunziger Jahren wird die Hitzler-Werft zum führenden Hersteller von Hafen- und Küstenschleppern. Zwischen 1990 und 2001 werden 16 Schlepper mit Pfahlzugleistungen bis 70 t an Kunden in Deutschland und Italien abgeliefert.

Im Jahr 2000 bekommt die Werft Probleme. Durch Unterbeschäftigung und hohe Verluste beim Bau von drei großen Schleusentoren für Bremerhaven gerät die Werft in finanzielle Schwierigkeiten. Wegen drohender Zahlungsunfähigkeit wird die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragt.

Am 1. Februar 2001 übernimmt die neu gegründete »Hitzler Werft GmbH« die Grundstücke und Werftanlagen, sowie einen Teil der Mitarbeiter der »J. G. Hitzler Schiffswerft & Maschinenfabrik GmbH & Co. KG«. Gesellschafter des neuen Unternehmens sind mit je 50 % die Arminius Werke GmbH, Bodenwerder, und Franz C. Hitzler, Lauenburg. Seit 2009 wird Jürgen Freudenberg neben Franz C. Hitzler als zweiter Geschäftsführer berufen.

Aufträge sichern Beschäftigung

Das heutige Auftragsvolumen kann 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auskömmlich beschäftigen. Seit der Neugründung sind bei Hitzler acht Schiffe gebaut worden. Unter anderen ein Bergungsschlepper, der Eisbrecher »Frankfurt«, drei große Doppelhüllentanker für die Bremer Dettmer Reederei. Mit dem Eisbrecher »Kietz« wurde kürzlich ein weiteres Schiff von Hitzler an das WSA Eberswalde übergeben, das die vollste Zufriedenheit des Auftragsgebers gefunden hat (siehe auch unseren Beitrag vom Flaggenwechsel in dieser Ausgabe). An den beiden nächsten, es sind die Baunummern 826 ebenfalls für Eberswalde und 827 für das WSA Lauenburg, wird intensiv gearbeitet, so dass die Werft bis weit ins nächste Jahr ausgelastet ist. Als Dienstleister ist auch die Maschinenbauabteilung gut mit Arbeit versorgt, die Wellen für Hochseeschiffe und Ruderanlagen fertigt und andere metallbearbeitende Zulieferungen tätigt. Bei Hitzler zählt aber nicht nur das Neubaugeschäft. Natürlich sind Neubauaufträge langfristig sichere Standbeine, meint Franz C. Hitzler selbst, ist aber auch der Ansicht, dass ihm die Reparaturaufträge vieler Partikuliere und Schiffe der die Elbe befahrende Reedereien fast noch die größte Sicherheit bieten. Die Wirtschafts- und Finanzkrise hat um die Hitzler-Werft GmbH einen Bogen gemacht. Der gute Traditionsname und die Innovationsfähigkeit seines Teams sind für ihn eine sichere Bank, optimistisch auf das nächste Jubiläum blicken zu können.