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International

Nach Angaben von Alphaliner hat im November vergangenen Jahres nach Stellplätzen gerechnet die Anzahl der neu in[ds_preview] Auftrag gegebenen Containerschiffe erstmals seit zwei Jahren wieder die der im gleichen Monat abgelieferten Neubauten übertroffen. 131.000 TEU wurden neu geordert, 92.000 TEU kamen neu in Dienst.

Die zur Maersk-Gruppe gehörende APM Terminals (APMT) sieht sich nach eigenen Angaben in asiatischen, bislang als zweitrangig eingestuften Häfen um, in der Annahme, dort Entwicklungsmöglichkeiten für weitere Containerterminals zu finden. Dabei gilt das Interesse speziell natürlich der chinesischen Landkarte, und hier wiederum geht es vor allem um die Einzugsbereiche einschließlich der Hinterlandanbindungen im Bereich des Yangtze und der Bohai Bucht. Besonders mit Chongqing soll es bereits intensive Gespräche geben.

Australien

Die Regierung von Queensland hat bekannt gegeben, dass der Hafen Brisbane, einer der am schnellsten wachsenden Containerhäfen des Kontinents, für 2,3 Mrd. A$ an Q-Port Holdings, ein Konsortium lokaler und mittelöstlicher Investoren, verkauft werden soll.

Brasilien

Die staatliche Petrobras will dem Vernehmen nach die Ausschreibung für die Charterung Ultra-Tiefwasser-Bohrinseln, die in Brasilen gebaut werden sollten, zurückziehen. Grund dafür ist, dass die Preise mehr als 20 % über denen der auf dem Weltmarkt angebotenen liegen. Das kann Marktbeobachter zwar nicht überraschen, konterkariert aber die Bestrebungen der Regierung, möglichst viele Industrieaufträge im Inland zu halten, um eigene Unternehmen zu stärken.

China

Die im Südwesten des Landes gelegene autonome Region Guangxi geht davon aus, dass der Hafen Qinzhou seine Umschlagkapazität bis 2013 auf 100 Mio. t steigern wird. Dafür sollen in den kommenden drei Jahren acht neue Umschlagplätze für Großcontainerschiffe mit bis 100.000 t, jeweils zwei Umschlagplätze für 300.000- bzw. 100.000-t-Rohöltanker sowie zwei weitere Umschlaganlagen für die Bedienung von Massengutschiffen bis 200.000 t und neun für solche mit bis zu 150.000 t geschaffen werden.

Mit Investitionen in Höhe von 15 Mrd. USD sollen bis 2015 die Hafenanlagen von Tianjin ausgebaut und modernisiert sowie die Zufahrten vertieft werden. Plan ist, sich als internationaler Container-Hub für Nordostasien sowie als Massengut-Hub für das nördliche China zu etablieren. Während der ersten neun Monate des vergangenen Jahres wurden in Tianjin 7,38 Mio. TEU sowie 300 Mio. t Güter insgesamt umgeschlagen.

Während der letzten 30 Jahre hat das Interesse an den schiffbaren Binnenwasserstraßen, die ein Netz von 123.000 km umfassen, deutlich zugenommen. Gegenwärtig gibt es dort 26.000 Flussterminals, die von 160.000 Binnenschiffen mit einer Gesamttonnage von 65 Mio. t bedient werden. Insgesamt sollen 2009 2,6 Mrd. t Güter auf den Binnenwasserstraßen transportiert worden sein. Zentrum des Systems ist der Yangtze, dessen Unterlauf weiter vertieft werden soll.

Shanghai International Port Group (SIPG) hat 25 % der Anteile am Hafen Zeebrügge übernommen. Das Unternehmen sieht dieses Engagement als weiteren Schritt an, in die erste Riege der international tätigen Terminalbetreiber aufzuschließen. Nebenbei hat China ein weiteres, wenn auch kleines Standbein in Europa.

Die in der Provinz Jiangsu ansässigen Containerhersteller haben während der ersten zehn Monate des vergangenen Jahres 258.000 Boxen exportiert, bemerkenswerte 500 % mehr als im Vorjahr. Sie gingen fast ausschließlich in die USA, nach Hongkong und in die EU. Der Gesamtwert der Ausfuhren hat zwar um 320 % auf 560 Mio. USD zugenommen, der Wert der einzelnen exportierten Box sank jedoch laut Xinhua um fast 31 % auf durchschnittlich 3.543 USD.

Jiaxing International Container Feeder Port, der erste Fluss-Containerterminal in der östlichen Zhejiang Provinz, hat seinen Betrieb aufgenommen. Der am Shanghai-Hangzhou-Kanal gelegene Feeder Port bietet eine Fläche von 320.000 m2 und acht Liegeplätze für 1.000-t-Schiffe. Die Jahresumschlagkapazität wird mit 2,5 Mio. TEU angegeben. Der neue Terminal will vor allem von seiner Nähe zu Shanghai profitieren und eine umweltfreundlichere Alternative zur Containerumfuhr auf der Straße bieten. Nicht von ungefähr wurde darauf verwiesen, dass das erste Schiff, mit dem die Anlagen eröffnet wurden, 75 TEU an Bord hatte, womit 38 Lkw-Transporte vermieden werden konnten.

Das Transportministerium hat die Entwicklungsvorhaben des am Yangtse in der Provinz Hunan gelegenen Hafens Yueyang genehmigt. Der Plan sieht vor, vier Haupthäfen des Gebietes: Yueyanglou, Qilishan, Chenglingji und Daorenji zu einer Einheit zusammenzufassen. Darüber hinaus sollen sieben weitere Hafenanlagen einbezogen werden: Lucheng, Junshan, Xiangyin, Miluo, Yueyangxian, Huarong und Linxiang. Die einzelnen Hafenteile sollen weitgehend spezialisiert werden. In Yueyang wurden 2009 76,3 Mio. t Güter umgeschlagen, einschließlich 86.400 TEU.

Der im Nordosten gelegene Hafen Yingkou hat im vergangenen Jahr bis Mitte November mit dem Umschlag von 3 Mio. TEU bzw. 200 Mio. t Gesamtumschlag eine neue Rekordmarke und damit in der Provinz Liaoning nach Dalian den zweiten Platz erreicht. Verdeutlicht wird die rasante Entwicklung dadurch, dass Yingkou 2007 erst 100 Mio. t umgeschlagen hat.

Die Anzahl der Seeschiffsliegeplätze in der Provinz Fujian hat nach einer offiziellen Meldung bis zum Ende vergangenen Jahres auf 439 zugenommen, darunter sind 122 die Schiffe über 10.000 t abfertigen können. Die so generierte Jahreskapazität ist auf 12,8 Mio. TEU gestiegen. Zwischen 2006 und Ende 2010 wurden in Fujian 100 neue Seeschiffsliegeplätze gebaut, davon 56 für Schiffe von mehr als 10.000 t. Das hat die Jahresumschlagkapazität der Häfen in der Provinz insgesamt um 180 Mio. t oder 7,4 Mio. TEU erhöht.

Chinas Exporte sind im November im Vergleich mit dem Vorjahresmonat um 34,9 % auf 153,33 Mrd. USD gestiegen. Die Importe brachten es nach Angaben der General Administration of Customs (GAC) mit einem Zuwachs von 37,7 % auf 130,43 Mio. USD. Damit ging der Handelsüberschuss von 27,1 Mrd. USD im Oktober auf 22,89 Mrd. USD zurück, meldete die Nachrichtenagentur Xinhua. Der Rückgang bei den Exporten wird den gewöhnlichen jahreszeitlichen Schwankungen zugeschrieben. Analysten in China prognostizieren für das kommende Frühjahr einen weiteren Rückgang der Exporte bei gleichzeitiger Zunahme der Importe. Chinas gesamter Außenhandel belief sich in den ersten elf Monaten auf 2,68 Billionen USD, das sind 36,3 % mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Wichtigster Außenhandelspartner war nach wie vor die Europäische Union. Das Volumen dort stieg während der ersten elf Monate um 33,1 % auf 433,88 Mrd. USD. Der Außenhandel mit den USA nahm um30,2 % auf 346,89 Mrd.USD zu, der mit Japan um 31,7 % auf 267 Mrd. USD.

Der Güterumschlag in Hongkong hat nach einem Bericht des Hong Kong Census and Statistics Department während des dritten Quartals 2009 gegen­über den entsprechenden Vorjahresmonaten um 5 % auf 67,8 Mio. t zugenommen. Im Zeitraum der ersten neun Monate ist das Güteraufkommen, wiederum im Vergleich mit den Vorjahresmonaten um 11 % auf 197,8 Mio. t gewachsen. Beim einkommenden Verkehr waren es 12 % auf 114,4 Mio. t, ausgehend 10 % auf 83,4 Mio. t. Im November sind an den Terminals 2 Mio. TEU über die Kaikanten gegangen – 10 % mehr als im Vorjahresmonat.

Bei der Werftindustrie Chinas zeichnen sich Überkapazitäten immer deutlicher ab, was bereits zu Preiskämpfen geführt hat. Es wird von Nachlässen bei der Akquisition von Neubauaufträgen bis zu 40 % berichtet. Auch nach Einschätzung der China Association of the National Shipbuilding Industry wird eine große Zahl der jetzt noch angeblich rund 2.000 chinesischen Werften nach Abarbeitung der vorhandenen Aufträge das Jahr 2013 kaum überleben können. Treffen werde es vor allem die kleinen und mittleren privaten Betriebe.

Deutschland

In Abkehr von ihrer bislang betriebenen Flottenpolitik hat die Hapag-Lloyd AG zur Stärkung ihrer Fernostdienste bei der koreanischen Hyundai Heavy Industries vier Containerschiffsneubauten mit Stellplatzkapazitäten von jeweils 13.200 TEU geordert und folgt damit dem Trend zu immer größeren Einheiten in diesem Fahrtgebiet. Die sechs Anfang 2008 bei der gleichen Werft georderten, deutlich kleineren Neubauten sollen ebenfalls auf 13.200 TEU vergrößert werden, so dass Hapag-Lloyd 2012/2013 über insgesamt zehn dieser Mega-Carrier verfügen wird.

Griechenland

Etliche Reedereien des Landes sind zunehmend aktiv in der Suche nach günstig aufzukaufenden, modernen Schiffsraum. Dabei nutzen sie auch auf dem deutschen Reedereimarkt Finanzierungsengpässe und Firmenschieflagen. Erfolgreich agiert dabei beispielsweise Lomar Shipping, eine Tochtergesellschaft der griechisch kontrollierten Investmentfirma Libra. Sie ist seit kurzem in Bremen mit einer eigenen Niederlassung vertreten und soll unlängst ein 1.118-TEU-Containerschiffe einer Hamburger Reederei für 15 Mio. USD erworben haben. Ein solches Schiff hatte vor zwei, drei Jahren noch einen Wert von ca. 24 Mio. USD. Diese Art »Schnäppchenjagd« dürfte noch zunehmen.

Iran

Die Tankerreederei NITC hat Behauptungen widersprochen, dass der Angriff somalischer Piraten auf den unter Zypern-Flagge fahrenden VLCC »Hadi« mit Hilfe an Bord eingeschiffter bewaffneter Kräfte zurückgeschlagen worden sei. Man folge internationalen Regel, nach denen der Einsatz von auf Handelsschiffen eingesetzten bewaffneten Kräften nicht gestattet sei, hieß es. Die Piraten hätten den Tanker von einem 14,5 kn schnellen Speed-Boat aus mit RPGs angegriffen, worauf dieser seine Geschwindigkeit auf 16,5 kn erhöht und Kurs auf Oman genommen habe.

Namibia

Für den Hafen Walvis Bay ist der Auftrag für Baggerarbeiten vergeben worden, mit denen die Wassertiefe an den Containerschiffsliegeplätzen 1–3 von 12,8 auf 14 m gebracht werden soll. Das Fahrwasser der Zufahrt wird auf 14,4 m vertieft. Die Arbeiten sollen Ende Februar abgeschlossen sein.

Nigeria

China Merchants Holdings will 154 Mio. USD investieren und von ZIM Integrated Shipping Services einen 47,5 % Anteil am Tin Can Island Container Terminal in Lagos übernehmen. Ge­plant ist, dass 40 % dieses Anteils nach Genehmigung der chinesischen Behörden an den China-Africa Development Fund übergehen.

Russland

Die Far Eastern Shipping Company hat für 138,9 Mio. USD 12,5 % Anteile an der Bahntochter TransContainer erworben, um damit Einfluss auf den Zu- und Ablauf der Container zu gewinnen.

Der Hafen Wladiwostok konnte sein Containeraufkommen im Verlauf der ersten elf Monate des vergangenen Jahres auf 307.851 TEU steigern. 96.450 TEU entfielen auf Küstenverkehre, 98.145 TEU auf Importe und 113.206 TEU auf Exporte. Insgesamt sind von Januar bis Ende November 3,6 Mio. t Exportladung gelaufen und 1,39 Mio. t Importladung. 1,4 Mio. t entfielen auf Küstenverkehre. Im November gingen insgesamt 463.000 t Ladung in Wladiwostok über die Kaikanten: 170.700 t im Export, 158.000 t im Import und 133.400 t in den Küstenverkehren.

Singapur

Die Maritime and Port Authority meldet für November den Umschlag von 2,4 Mio. TEU, was gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahres eine Zunahme um 3,8 % bedeutet.

Taiwan

Cosco hat sein Interesse am Kaohsiung Container Terminal bestätigt, der gemeinsam von Yang Ming und Taiwans Regierung entwickelt wird. Es wäre das erste Mal, dass sich ein Festland-chinesisches Staatsunternehmen auf Taiwan engagiert. Sollte der Plan realisiert werden, werden Cosco Pacific Ltd. und Yang Ming gemeinsam die Betreiber. Nach Angaben von Yang Ming soll auch China Merchants Holding Interesse an der Übernahme eines 40-%-Anteils signalisiert haben.

USA

Eine kürzlich vorgelegte Umweltstudie des US Army Corps of Engineers könnte der Start für den geplanten Ausbau des Hafens von Savannah sein, der sich auf die Bedienung auch der größten Containerschiffe vorbereiten will. Dafür soll bis 2014 zunächst die Hafenzufahrt von derzeit 12,8 m auf 14,6 m vertieft werden. Savannah ist aktuell der viertgrößte Containerhafen des Landes.

HJW