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Frischer Wind in der Wassersportbranche

Die boot Düsseldorf 2011 steht unter guten Vorzeichen. In der internationalen Wassersportwirtschaft hat sich die Stimmungslage nach einem schwierigen Jahr 2009 deutlich verbessert. Die positive Entwicklung spiegelt sich in einer lebhaften Nachfrage nach Standfläche wider. »Das Vertrauen ist in die Branche zurückgekehrt. Die boot als zentraler europäischer Messeplatz für den Boots- und Wassersport profitiert davon in besonderem Maße. Die verfügbaren Hallenkapazitäten sind gut ausgelastet. Alles spricht dafür, dass die Besucher mit einem Angebot rechnen können, das keine Wünsche offen lässt«, freut sich Werner Matthias Dornscheidt, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe Düsseldorf.

Mehr als 1.600 Aussteller aus 50 Ländern werden vom 22. bis 30. Januar 2011 in 17 Messehallen auf 213.000 m² die[ds_preview] ganze Welt des Wassersports präsentieren. Das Angebot reicht vom Angelhaken bis zu Yachten mit 40 m Länge. Rund 550 Beteiligungen kommen aus dem Ausland und belegen fast die Hälfte der Ausstellungsfläche. Größte Ausstellernation sind die Niederlande mit 100 Werften, Ausrüstern und Dienstleistern, gefolgt von Italien, Frankreich und Großbritannien. Gemeinschaftspräsentationen werden aus Kroatien und Norwegen erwartet.

Gut aufgestellt präsentiert sich die boot in ihrem Kernsegment. 1.700 Boote und Yachten für jeden Geschmack und jeden Geldbeutel gehen 2011 in Düsseldorf an Land. Über elf Messehallen erstreckt sich eine Palette an Bootstypen aller Größen, vom Kanu bis zur Großyacht. Auf Wachstumskurs liegen Segelboote und Segelyachten. Bei Sportbooten und Motoryachten bis 20 Meter Länge hat sich die Nachfrage deutlich stabilisiert. Einige Aussteller haben ihre Präsentationen gegenüber dem Vorjahr sogar wieder erweitert. Durchweg positiv entwickeln sich die Bereiche Ausrüstung und Zubehör, Tauchsport, maritime Dienstleistungen sowie Wassertourismus und Charter.

Der Bundesverband Wassersportwirtschaft (BVWW), Köln, rechnet für das Jahr 2010 über alle Marktsegmente hinweg mit einem Umsatz von 1,726 Mrd. €. Das sind 4,7 % mehr als 2009. Jürgen Tracht, Geschäftsführer des BVWW, geht davon aus, dass sich der wirtschaftliche Aufschwung auch 2011 fortsetzen wird. »Der Motor ist in der internationalen maritimen Wirtschaft angesprungen. Vom Binnenmarkt kommen ermutigende Signale. Der private Konsum zeigt eine deutliche Aufwärtsbewegung und wird nachhaltig von positiven Konjunkturaussichten und guten Meldungen vom Arbeitsmarkt beflügelt. Die Branche blickt deshalb mit großer Zuversicht auf die boot 2011.«

14 Erlebnis- und Themenwelten warten auf die Besucher. Neben traditionellen Einrichtungen wie z.B. Segel Center, Sportfischer Center, World of Paddling oder Tauchsport Center stehen 2011 weitere Attraktionen auf dem Programm. »Wir haben uns wieder einiges einfallen lassen, um die Faszination des Wassersports und seine Vielfalt erlebbar zu machen«, kündigt boot-Director Goetz-Ulf Jungmichel an. So bietet die Beach World in Halle 1 neben einer 1.000 m2 großen Indoor-Wasserfläche für Wakeboarder und Stand-up-Paddler eine neue Skimboardbahn. Hier ist schnelles und geschicktes Gleiten über einen nur fünf Zentimeter dünnen Wasserfilm gefordert. Mit Neuheiten aus Unterwasserfotografie und -film feiert in der Halle 4 die Ausstellung »Underwater Pixel World« Premiere. In Halle 15 lädt eine Sonderschau dazu ein, das Strandsegeln zu entdecken.

Nach dem Rückgang der Bootsproduktion im Jahr 2009 um knapp 60 % gegenüber dem Spitzenjahr 2006 hat sich die Nachfrage nach Booten und Yachten im ersten Halbjahr 2010 wieder verbessert. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum hat die Bootsproduktion nach Berechnungen des Verbandes um ca. 12 % zugenommen.

Insgesamt wird sich der Umsatz an maritimen Gütern und Dienstleistungen auf dem deutschen Markt im Jahr 2010 um 4,7 % auf 1,726 Mrd. € (2009: 1,649 Mrd. €) erhöhen. Diese positive Entwicklung wird durch die Ergebnisse des Konjunkturbarometers des Bundesverbandes Wassersportwirtschaft zur Jahresmitte bestätigt. 39,3 % der befragten Unternehmen beurteilen die Geschäftslage besser als im Vergleich zum Vorjahr. Im Vorjahr betrug der Wert lediglich 17,2 %. Die Erholung betrifft nahezu alle Bereiche der maritimen Wirtschaft. Naturgemäß fällt sie im Bereich der Neuboote am deutlichsten aus, da dieses Segment von den Einbrüchen besonders hart betroffen war. Im Bereich Segelboote beurteilen 56,8 % (Vorjahr: 23,5 %) die wirtschaftliche Lage gleich gut oder besser als im Vorjahr; im Motorbootbereich sogar 59,6 % (Vorjahr: 24,5 %).

Auch der Konjunkturverlauf in den kommenden zwei bis drei Jahren wird deutlich positiver eingeschätzt: 38,1 % (Vorjahr: 24,1 %) glauben an weitere konjunkturelle Verbesserungen.

Die positive Erholung schlägt sich auch in den Exportzahlen nieder. Im ersten Halbjahr 2009 hat sich die Anzahl der exportierten Segel- und Motoryachten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 13,5 % (Wert: +12,9 %) erhöht. Besonders im Segelyachtsegment befinden sich die Hersteller im Aufwind. Im ersten Halbjahr 2010 hat der Export in der wichtigen Bootsklasse zwischen 7,5 und 12 m Länge um 48,5 % (Wert: +29,2 %) zugelegt. Insgesamt wurden 864 Segelyachten im Wert von gut 78 Mio. € ins Ausland exportiert. Dies zeigt, dass sich auch in den für den deutschen Bootsbau besonders wichtigen europäischen Absatzmärkten die Nachfrage nach Booten und Yachten stabilisiert hat. Skandinavien, Großbritannien, Frankreich und Niederlande verzeichnen Verkaufszuwächse in ähnlicher Größenordnung wie auf dem deutschen Markt.


GF