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International

Alphaliner geht davon aus, dass die Weltcontainerschiffsflotte in den kommenden zwei Jahren jeweils um durchschnittlich[ds_preview] 8,7 % wachsen wird. Nach einem Zuwachs von 1,2 Mio. TEU im vergangenen Jahr werden im laufenden Jahr 1,26 Mio. TEU hinzukommen, 2012 werden es 1,33 Mio. TEU sein. Bis Ende Januar 2011 wurden für die Ablieferung in 2013 bereits 820.000 TEU geordert, über weitere 800.000 TEU werde zurzeit noch verhandelt, hieß es.

In Anbetracht der verworrenen Verhältnisse in Ägypten hat sich Alphaliner auch mit einer möglichen Schließung des Suezkanals durch radikale Kräfte beschäftigt. Das würde u. a. zu einem Mehrbedarf von gut 100 Großcontainerschiffen auf den Routen zwischen Europa und Fernost führen, Slow Steaming wäre unweigerlich zu Ende und der Brennstoffverbrauch würde wegen der höheren Geschwindigkeit und längeren Distanz für alle Schiffe steigen. Zum Vergleich: Die Route Rotterdam via Kap der Guten Hoffnung nach Fernost führt über 11.800 Seemeilen, die durch den Suezkanal nur über 8.300 Seemeilen.

In den Vereinten Nationen (UN) ist die Position eines »Special Advisors« geschaffen worden, der versuchen soll, alle internationalen und nationalen Aktivitäten zur Bekämpfung des zunehmenden Piratenunwesens zu koordinieren. Etwa zum gleichen Zeitpunkt äußerte sich der britische Generalmajor Howes als Kommandeur der European Union Naval Force (EU NAVFOR) zu dem immer brutaler Vorgehen der somalischen Piraten. Nach seinen Informationen würden Besatzungsmitglieder »gekielholt«, in Kühlräume eingeschlossen, geschlagen und im Bereich der Genitalien gefoltert. Einer der Gründe für dies Entwicklung sei, so Howes, dass die Piraten durch die an Bord eingerichteten Schutzräume immer schwerer an die Besatzungsmitglieder herankämen, deshalb anderes Gerät einsetzten und anschließend durch die Foltermaßnahmen mehr Druck ausüben wollten.

53 Schiffe wurden 2010 von Piraten gekapert, 1.181 Seeleute gerieten in Geiselhaft, acht verloren ihr Leben. Damit hat die Seeräuberei einen neuen Höhepunkt erreicht. Pottenga Mukudan, Direktor des International Maritime Bureau (IMB) in Kuala Lumpur, das die Zahlen kürzlich veröffentlichte, sprach von einem »dramatischen Anstieg«. 92 % aller Überfälle geschahen demnach vor den Küsten Somalias.

Äthiopien

Chinas Engagement in Afrika zahlt sich auf vielfältige Weise aus. So hat die Ethiopian Shipping Lines (ESL) den größten in ihrer Geschichte erteilten Auftrag in das Reich der Mitte vergeben. Mit massiver Unterstützung der Export-Import Bank of China sind neun Neubauaufträge auf chinesischen Werften platziert worden. Shandong Huanghai Shipbuilding soll sieben 28.000-t-Mehrzweckschwergutfrachter liefern, Kosten pro Schiff 32,5 Mio. US$, und die Jinling Shipyard zwei 41.500-t-Tanker zum Preis von 37 Mio. US$. Lieferung erfolgt zwischen 2012 und 2014.

China

Während der Periode 2006 bis 2010 sind in die Häfen der Provinz Liaoning 8 Mrd. US$ investiert worden. Insgesamt stehen gegenwärtig 356 Liegeplätze zur Verfügung. An 171 von ihnen können Schiffe mit 10.000 t und darüber abgefertigt werden.

Der Bereich Zhicheng des in der Provinz Sichuan am Yangtze gelegenen Hafens Yibin hat mit dem probeweisen Betrieb begonnen. Als einer der sechs hauptsächlichen am Yangtze gelegenen Häfen hat Yibin im Dezember 2008 mit dem Ausbau dieses Hafenteils begonnen. Er ist der Kern des Hafens und verfügt über vier Containerschiffsliegeplätze mit einer jährlichen Umschlagkapazität von 500.000 TEU.

Im Hafen Qingdao wurden 2010 12 Mio. TEU und insgesamt 350 Mio. t Güter umgeschlagen. In der Periode 2006 bis 2010 wurden über den Hafen 1,5 Mrd. Güter bewegt. Das ist das Doppelte der in der Periode 2001 bis 2005 erreichten Zahlen.

Dänemark

AP Moeller Maersk CEO Nils Andersen hat seine Wachstumsprognose für die weltweite Containerschifffahrt auf 8 % erhöht. Im November 2010 war er noch 6 % ausgegangen. Dazu passt die jetzt offiziell bekanntgegebene Bestellung von zehn 18.000-TEU-Schiffen bei Daewoo. Auftragswert 2 Mrd. US$. Zusätzlich wird über zehn weitere Neubauten dieser Größe verhandelt, womit sich die Gesamtbausumme auf 4 Mrd. US$ erhöhen dürfte. Eine andere Quelle spricht sogar von 20 weiteren Neubauten.

Dubai

DP World hat 2010 den Containerumschlag gegenüber dem Vorjahr deutlich zweistellig gesteigert und dabei sogar das Niveau des Boomjahres 2008 übertroffen. Auf den 50 Terminals weltweit gingen 49,6 Mio. TEU über die Kaikanten, ein Zuwachs von 14 % gegenüber 2009.

Italien

APM Terminals (APMT) plant zusammen mit der Unicredit-Bankengruppe den Bau eines Containerhafens bei Monfalcone an der Adria. Laut APMT handelt es sich dabei um das Pendant zum Containerhafen Vado Ligure. Dieser Terminal westlich von Genua bei Savona soll 2015 eröffnet werden.

Kanada

In Vancouver sollen neue Flächen für den Hafenausbau erschlossen werden, wobei davon ausgegangen wird, dass sich vor allem der Containerumschlag bis 2030 verdreifachen wird. Kern der Planungen ist die Schaffung eines Mehrzweck-Terminals, mit dem die Kapazitäten für den Containerumschlag zunächst auf 2 Mio. TEU verdoppelt werden sollen.

Kolumbien

Spaniens führender Hafenbetreiber Grup TCB hat den Betrieb des Containerterminals TCBuen in Buenaventura aufgenommen. Die Jahreskapazität beträgt 260.000 TEU. Als erstes wurde das Maersk-Schiff »Rio Verde« (5.900 TEU) bedient, das 819 Boxen löschte und 800 lud. Der neue Terminal bringt die Gesamtkapazität der von Terminal de Contenedores des Barcelona (TCB) betriebenen Anlagen auf 13 in sechs Ländern mit einer Gesamtumschlagkapazität auf 4,5 Mio. TEU.

Marokko

Im Tangier Med Port wurden 2010 2,06 Mio. TEU umgeschlagen, 70 % mehr als im Vorjahr. In dem zweiten von Eurogate betriebenen Terminal des Hafens waren es 680.000 TEU und damit 58 % mehr als im Jahr davor. Zurückgeführt wird dieser enorme Zuwachs darauf, dass eine ganze Reihe potenter Linien vom gegenüberliegenden spanischen Algeciras wegen günstigerer Kosten nach Tanger gewechselt sind und diesen Platz für ihre Transshipment-Aktivitäten nutzen. Nach Zahlen der Mediterranean Special Agency (TMSA) wurden 54.397 TEU für lokale Empfänger/Versender bewegt, 18 % mehr als im Vorjahr.

Mosambik

Der Hafen von Maputo soll bis 2015 mit geschätztem Einsatz von etwa 800 Mio. US$ umfassend ausgebaut werden. Das geht aus Aussagen des südafrikanischen Logistikunternehmens Grindrod hervor, der neben DP World und der Regierung zu den Anteilseignern gehört. Im laufenden Jahr soll das Fahrwasser von 9,4 m auf 11 m vertieft werden.

Singapur

An den Terminals des Stadtstaates wurden im Januar 2,4 Mio. TEU umgeschlagen, 3,6 % mehr als im Januar 2010.

Taiwan

Kaohsiung, der größte Containerhafen der Insel, hat in einem ersten Schritt an einem neuen Terminal zwei Liegeplätze an 16 m Wassertiefe für die Abfertigung von 12.500-TEU-Schiffe in Betrieb genommen. Zuvor lag das Limit bei 10.000 TEU. Bis 2013 sollen zwei weitere Liegeplätze für Schiffe dieser Größenordnung folgen.

USA

Im Hafen Charleston wurden mit insgesamt 793.090 TEU 17 % mehr Boxen umgeschlagen als im Jahr davor. Allein im Dezember waren es laut South Carolina Ports Authority 62.405 TEU. Wie es weiter hieß, gingen in Charleston und Georgetown 876.852 t Breakbulk-Ladungen über die Kaikanten, ein Wachs­tum gegenüber dem Vorjahr um 27 %.

Die Georgia Ports Authority teilt mit, dass der Hafen Savannah kalendarisch im vergangenen Jahr sein bisher bestes Ergebnis erzielt und damit seine Position als fünftgrößter Containerhafen in den USA behauptet hat. 2.826.308 TEU wurden umgeschlagen, 20 % mehr als im Jahr davor. Auf den Export entfielen dabei 1.488.670 TEU.

Der Bau des Containerterminals für Hanjin Shipping in Jacksonville (Jaxport) verzögert sich um zwei Jahre. Die Inbetriebnahme soll nun nicht – wie ge­plant – 2014, sondern erst 2016 erfolgen. Ursprünglich war sogar ein Termin im laufenden Jahr verkündet worden. Die 300-Mio.-US$-Anlage wird am Dames Point Marine Terminal entstehen, gegenüber dem für MOL gebauten TraPac Terminal. In den nächsten Jahren soll das Fahrwasser weiter vertieft werden, um Post-Panamax-Schiffen die Bedienung des Hafens zu ermöglichen.

In Portland wachsen die Zweifel, ob für den Westküstenhafen ein weiterer massiver Ausbau der Containerumschlag­anlagen überhaupt noch sinnvoll sei, da nach der Beendigung des Panamakanal-Ausbaus ohnehin ein großer Teil der Ladungen direkt zu den Ostküstenhäfen geleitet werde – Transitladungen, die dann ausfallen würden. Konkret geht es um die Entwicklung von West Hayden Island, der von Umweltschützern mit genannten Argumenten vehement abgelehnt wird. Die Befürworter führen dagegen den wachsenden Export von Agrarprodukten an: »We are feeding China« heißt es.
HJW