Print Friendly, PDF & Email

Steigende Volumina und Frachtraten im Seeverkehr haben die Umsätze der Seehafenspediteure 2010 kräftig angekurbelt. Die Erträge pro gebuchtem Container standen[ds_preview] wegen der galoppierenden Einkaufspreise in der Seefracht zwar unter Druck. Durch effiziensteigernde Maßnahmen gelang es den großen börsennotierten Spediteuren jedoch, ihre Nettogewinnmargen anzuheben.

Der globale Marktführer Kuehne + Nagel (K+N) steigerte seine EBIT-Marge in Bezug auf die Seefrachtumsätze leicht von 4,4 % auf 4,6 %; gemessen am Gesamtumsatz über alle Verkehrsträger hinweg gab es eine Steigerung von 3,4 % auf 3,7 %. Gegenüber den Wettbewerbern DHL Global Forwarding (Deutsche Post) und Panalpina nimmt sich die Verbesserung zwar relativ bescheiden aus, doch weist K+N absolut gesehen immer noch die höchste Ertragsmarge aus. Den deutlichen Rückgang des Rohertrags pro Container auf 416 CHF/teu konnte die Schweizer Spedition durch einen überdurchschnittlichen Volumenanstieg von 16 % auf 2,9 Mio. teu mehr als kompensieren. Die höchsten Volumenzuwächse seien im Verkehr von Asien nach Lateinamerika erzielt worden, erklärte K+N. Der Rohgewinn im Seefrachtbereich legte nur marginal auf 1,22 Mrd. CHF zu, doch beim Vorsteuergewinn (EBIT) gelang den Schweizern durch Produktivitätsverbesserungen ein Sprung von 338 Mio. auf 416 Mio. CHF.

Panalpina verbesserte seine EBIT-Umsatz-Marge bereinigt um Sondereffekte wie einer hohen Strafe im Zusammenhang mit einem Korruptionsfall in Nigeria von 1,6 % auf 2,2 %. Der Wert bezieht sich auf die Gesamterlöse aus See-, Luft- und Landverkehren. Beim Seefracht-Verkehrsaufkommen legte der Konzern um 13 % auf 1,24 Mio. teu zu. Im Produktbereich konzentrierte sich das Unternehmen auf neue Sammelgutdienste (LCL), die den Angaben zufolge auf 50 Routen ausgebaut wurden.

DHL Global Forwarding – die Speditionstochter der Deutschen Post – hob sich von der Konkurrenz durch einen leichten Anstieg des Rohgewinns pro Container ab. So sei bewusst auf Marktanteilswachstum verzichtet und primär auf Margenoptimierung abgestellt worden, teilte der Bonner Konzern mit. Allerdings liegt die Rohgewinn-marge pro Container immer noch vergleichsweise niedrig. Das Buchungsvolumen in der Seefracht stieg nur moderat um 6 % auf 2,77 Mio. teu. Deutliche Produktivitätsverbesserungen schlugen sich den Angaben zufolge aber in einer Verbesserung der EBIT-Umsatz-Marge von 2,8 % auf 3,3 % nieder.

Der in Luxemburg ansässige Logistikdienstleister Logwin verbesserte seine EBIT-Marge in See- und Luftfracht nach eigenen Angaben leicht von 3,3 % auf 3,4 %. Das Container-Buchungsvolumen sei um 18 % auf 430.000 teu angesprungen, so die Firma. mph
mph