Zukunft auf hoher See

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Das norwegische Oslo ist in der letzten Mai-Woche Schauplatz der 25. Schifffahrtsmesse Nor-Shipping – seit vielen Jahren ebenso etabliert[ds_preview] wie die Hamburger SMM, mit der sie jeweils im zweijährigen Wechsel stattfindet. »Next generation shipping« lautet das Motto der Eröffnungsveranstaltung und gleichzeitig auch der Name eines Preises, der erstmalig im Rahmen der Messe vergeben wird. Ebenfalls neu auf der Agenda ist eine Offshore-Konferenz, die den Tatsachen Rechnung trägt, dass sich zum einen ein Schwerpunkt der internationalen Schifffahrt auf Dienstleistungen für die Öl- und Gasindustrie verlagert und zum anderem bereits über 60 % der norwegischen Reeder im Offshore-Geschäft engagiert sind. Dem norwegischen Schiffbau widmet sich der Beitrag von Klaus Nienaber ab Seite 16.

Nicht nur beim Öl und Gas, auch bei der Windkraft liegt die Zukunft auf hoher See. Die Kehrtwende in der Atompolitik macht das Thema auch hierzulande aktueller denn je. Ohne Offshore-Windkraft wird der Abschied von der nuklearen Stromerzeugung nicht gelingen. Zwar ist der deutsche Markt im Vergleich zu Großbritannien und Skandinavien noch klein, die Chancen und Erwartungen aber sind groß. Sie werden auf der Fach- und Kongressmesse BalticFuture am 4. und 5. Mai in Rostock breit diskutiert werden. Unter dem Motto »Frische Energie für Meer Zukunft« widmet sich die Veranstaltung der maritimen Logistik, Meerestechnik, Forschung und Entwicklung sowie der maritimen Zulieferindustrie. Erstmals veranstaltet die HANSA ein eigenes Forum zum Thema »Regenerative Energieerzeugung Offshore – neue Herausforderungen für Schifffahrt und Schiffbau«. Lesen Sie zur BalticFuture in unserem Sonderteil nach Seite 52. Dort finden Sie auch eine Programmübersicht und die Ausstellerliste.

Gegenwärtig beschäftigt die Schifffahrt insbesondere die Japan-Krise. Bei Erscheinen dieser Ausgabe haben die ersten möglicherweise kontaminierten Schiffe deutsche Häfen erreicht. Zwischenzeitlich hat die Innenbehörde in Hamburg zusammen mit den Hafenfirmen und der Hamburg Port Authority eine Strategie für den Umgang mit aus Japan kommenden Schiffen erstellt. Lesen Sie mehr darüber auf den Seiten 64 und 65.

Mit der Frage »Kommt der Emissionshandel für die Seeschifffahrt?« hat sich Dr. Bettina Enderle auf Seite 71ff befasst. CO2-Emissionen aus industriellen Anlagen, Kraftfahrzeug- und Flugverkehr stehen derzeit nicht nur im Blickfeld der Öffentlichkeit, sondern auch auf der Agenda der EU und der zuständigen internationalen Organisationen. Fallbespiele skizzieren das komplexe Zusammenspiel der verschiedenen Faktoren eines CO2-Handelssystems.

Ebenso brandaktuell wie zugleich uralt ist das Phänomen der Piraterie, das die Branche in diesem Jahr so stark beschäftigt wie nie zuvor. Über die Hintergründe berichtet Eigel Wiese ab Seite 75.

Die Maritime Konferenz Ende Mai wirft ihre Schatten voraus und mit ihr rückt das Thema Rückflaggung in den Vordergrund. Die kontroversen Positionen hierzu beleuchtet der Beitrag von Dr. Birgit Nolte-Schuster ab Seite 69.

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HANSA-Redaktion
Dipl.-Ing. Ralf Hinrichs