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Durch die wachsende Bedeutung der Schwellenländer für den globalen Containerverkehr dürften sich die exponentiellen Ladungszuwächse in den nächsten Jahren abschwächen[ds_preview]. Die Daumenregel, wonach der Verkehr rund dreimal so stark zunimmt wie das Weltsozialprodukt, müsste demnach nach unten korrigiert werden. Darauf wies der niederländische Analyst Mathijs Slangen auf der Global Liner Shipping Conference in London hin.

Der auf Ladungsverkehre spezialisierte Mitarbeiter der globalen Beratungsfirma Seabury verwies dabei auf den Indischen Subkontinent, der eine immer wichtigere Rolle im Containerverkehr einnimmt. »Indien wird weiterhin stark wachsen, aber der globale Verkehr wird davon nicht so stark profitieren«, sagte Slangen. Grund dafür sei die stärkere Binnenmarktorientierung der Volkswirtschaft. So kletterte der Containerumschlag in Indien laut Drewry im vergangenen Jahrzehnt durchschnittlich nur mit einem Faktor von 1,6 zum Wirtschaftswachstum. Auch in anderen Ländern auf der südlichen Halbkugel sei das Wachstum stärker durch den Aufbau eigener Industrien geprägt, was sich an der Dominanz von Rohstoffen und Maschinenteilen im Containerimport erkennen lasse, so Slangen. Die hohen überproportionalen Zuwächse des Containerverkehrs im vergangenen Jahrzehnt wurden hingegen wesentlich durch die Verlagerung von Industrie und Beschaffung aus den westlichen Industriestaaten und die hohe Einfuhr von Konsumgütern unterstützt.

Seabury geht für dieses Jahr von einem Wachstum von 7 bis 9 % im Containerverkehr mit den Schwellenländern und von 3,5 bis 5 % in den »traditionellen« westlichen Märkten aus. Der Wachstumskoeffizient im Containersektor ist eine Größe, die die Häfen und Reedereien bei ihren teuren Investitionen in neue Kapazität im Auge haben.
mph