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Neue RoRo-Schiffe der P+S Werften helfen deutscher und dänischer Marine in Kooperation mit DFDS Kosten sparen

Bei den P+S Werften in Stralsund, zu denen auch die Volkswerft gehört, wurde Anfang August in einer feierlichen Zeremonie[ds_preview] der Kiel für zwei neu konzipierte RoRo-Schiffe gelegt. Beide Schiffe werden auf den Frachtrouten der dänischen Ree­derei DFDS fahren, eignen sich aber bei Bedarf auch für kurzfristig zu übernehmende militärische Transportaufgaben der dänischen und der deutschen Marine. Ein im November 2006 geschlossener Vertrag legt fest, dass beide Streitkräfte bei Bedarf auf Transportkapazitäten des dänischen Unternehmens zurückgreifen können.

In diesem Fall stellt die Reederei die Schiffe samt Besatzung kurzfristig den beiden Streitkräften für den strategischen Seetransport im Rahmen von Auslands­einsätzen zur Verfügung. Damit ersparen sich die Bundeswehr sowie die Dänischen Streitkräfte den kostenintensiven Kauf und Betrieb von eigenen Fahrzeugen.

Erstmals wurden jetzt zwei Neubauten in Auftrag gegeben, deren Konzept schon von Beginn an den Ansprüchen der Militärs angepasst wurde. Die beiden Schiffe sind jeweils 195 m lang, können 342 TEU laden und haben eine Ladekapazität von 3.000 Spurmetern. Sie können bis zu 185 Lkw transportieren. Damit sie einen möglichst weiten Einsatzradius abdecken, haben sie zudem größere Tanks als übliche Handelsschiffe dieser Größenordnung und sie verfügen über Rampen, über die auch schweres militärisches Gerät rollen kann. Damit ist ein weltweiter Einsatz möglich. Die Schiffe sollen bis Mitte 2012 an die dänische Reederei übergeben werden.

Anlässlich der Kiellegung sagte Vizeadmiral Wolfram Kühn, stellvertretender Generalinspekteur und Inspekteur der Streitkräftebasis der Bundeswehr: »Wir bekommen für die Bundeswehr Transport­raum durch einen sehr verlässlichen Partner vertraglich zugesichert und können auf den kostenintensiven Kauf und Betrieb von eigenen Transportschiffen verzichten.«

Aber auch ein anderer Aspekt ist Admiral Kühn sehr wichtig: »Alle reden von europäischer Aufgabenteilung und Kooperation im Rahmen der europäischen Sicherheitsarchitektur. Mit diesem Projekt und der Kooperation mit den Dänischen Streitkräften praktizieren wir das nun schon seit fünf Jahren sehr erfolgreich.«

Der parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium der Verteidigung, Thomas Kossendey, fügte hinzu: »Die Kiellegung der Schiffe ist ein weiterer Meilenstein in der erfolgreichen Kooperation mit unserem Bündnispartner Dänemark. Mit diesem modernen Konzept für den strategischen Seetransport der Bundeswehr wird gleichzeitig eine Stabilisierung der maritimen Wirtschaft und der deutschen Werft­industrie geleistet.«

Im Auftragsbuch der P+S Werften stehen derzeit 21 Spezialschiffe mit einem Auftragsvolumen von ca. 740 Mio. €, darunter eines der größten Schwerlastschiffe für den Offshore-Bereich, die Großaufträge über zwei Fähren für die Reederei Scandlines, zwei Spezialtransportschiffe für DFDS, fünf eisgängige Spezialfrachter für die Reederei Royal Arctic Line sowie vier Küstenwachschiffe für die Swedish Coast Guard.