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Trotz der Konjunkturabkühlung in der zweiten Jahreshälfte hat der Umschlagboom in den Bremischen Häfen angehalten. Wie der Senator für Wirtschaft[ds_preview] und Häfen, Martin Günthner (SPD), kurz vor Weihnachten bekannt gab, kletterte das Ladungsaufkommen in Bremerhaven und Bremen-Stadt 2011 auf einen neuen Höchststand von 81,3 Mio. t. Das ist ein Plus von 18 % gegenüber 2010 und auch 9 % mehr als im bisherigen Rekordjahr 2008. »Die Folgen der globalen Wirtschaftskrise des Jahres 2009 sind damit endgültig überwunden«, unterstrich Günthner. Wachstumstreiber waren wie zu Zeiten vor der Krise der Auto- und Containerumschlag. Vor allem große Vertragskunden, die sich langfristig an Bremerhaven gebunden haben, brachten viel Neugeschäft mit. Dazu zählen bei Containern die Reedereien Maersk und MSC (siehe Meldung unten), die mit ihren eigenen Terminals über 80 % zum Gesamtumschlag beisteuern. Bei Fertigfahrzeugen schlugen sich besonders die hohen Exporte von BMW, Daimler und Audi auf das Ergebnis nieder. Insgesamt wird beim Fahrzeugumschlag mit einem Zuwachs von 30 % auf 2 Mio. Einheiten gerechnet – so viel wie 2008. Im Containerbereich steigt das Aufkommen nach vorläufigen Schätzungen um über 20 % auf einen neuen Rekord von 5,9 Mio. TEU. »Wir haben mengenmäßig alles aufgeholt, was wir in der Krise verloren haben«, sagte Detthold Aden, Vorstandschef der BLG Logistics Group. Allerdings habe sich die Erlösqualität durch die Neuausrichtung der Warenströme erheblich verschlechtert. Der Anteil der Importfahrzeuge, die im Hafen häufig auch noch endausgerüstet werden, sei auf nur noch 25 % gesunken. »Diese Wertschöpfung fehlt uns jetzt natürlich«, so Aden. Dennoch werde die BLG ihr Vorsteuerergebnis für 2011 auf über 40 Mio. € steigern, gegenüber 34 Mio. € im Vorjahr.

Als Sorgenkind der Häfen erweist sich der konventionelle Umschlag im Neustädter Hafen in Bremen-Stadt, der bei scharfem Wettbewerb mit rund 1,5 Mio. t unter den Erwartungen blieb. »Das ist einfach zu wenig«, sagte Aden. Die Hallenflächen dort würden nach und nach für die Autoteile­logistik umgewidmet.