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Maersk Line hat als erste Containerreederei die im Hafen Göteborgs anstehende Regelung, die Nutzung von Marinedieselöl mit weniger als 0,1[ds_preview] % Schwefelanteil vorzuschreiben, begrüßt. Maersk äußerte gleichzeitig die Hoffnung, dass andere Häfen in Nordeuropa bald Göteborgs Beispiel folgen. Einige Beob­achter sehen in dem von Maersk gezeigten Enthusiasmus allerdings eine Strategie, die darauf abzielt, schwächere Konkurrenten, die sich den deutlich teureren Brennstoff nicht leisten könnten, aus dem Markt zu drängen.

DP World hat für 2011 ein Rekordergebnis bekanntgegeben. 54,7 Mio. TEU sind an den Terminals, eigenen und Beteiligungen, umgeschlagen worden. Dies entspricht einem Zuwachs von 10 % verglichen mit dem Ergebnis 2010. An den allein von DP World betriebenen Terminals waren es 27,5 Mio. TEU. Wesentlicher Wachstumsmotor waren dabei die Terminals in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Dass das Chinesische Neujahr knifflig für den Bulkermarkt werden dürfte, war klar. Aufgrund des Nationalurlaubs im Reich der Mitte kommt die Befrachtungsaktivität in der Region jedes Jahr zum Stillstand. Mit einem Einsturz unter das Niveau von Dezember 2008, als der Zusammenbruch der Handelsfinanzierung in Folge der Lehman-Pleite den Seeverkehr paralysierte, hatten aber die wenigsten Marktkenner gerechnet. Quer durch alle Bulkergrößen hinweg sackten die Raten auf eine Spanne von 5.000 bis 6.000 $ pro Tag zusammen. In Fernost, wo das Tonnageangebot aus allen Nähten platzte, wurden Minusraten geschlossen, d.h. die Reeder übernahmen bei Trips Richtung Atlantik einen Teil der Bunkerrechnung, um die Schiffe in etwas aussichtsreichere Laderegionen zu positionieren. Bislang verläuft die Erholung schleppend. Die erste Welle neuer Frachtabschlüsse zur Anlieferung von Schiffen bis Anfang März brachte nicht den nötigen Schwung. Nur die Panamax-Bulker konnten sich einigermaßen auf über 8.000 $ pro Tag verbessern, nachdem eine größere Anzahl von Getreideladungen an der Ostküste Südamerikas gebucht wurden. Allerdings ging dem Markt in der siebten Kalenderwoche wieder die Puste aus. Schiffsmakler hoffen, dass genug Ladungen zur Verschiffung ab Mitte März auf den Markt kommen, um das Tonnageüberangebot abzubauen.

China

Nach einer Xinhua-Meldung wurden in Dalian 2011 6,4 Mio. TEU umgeschlagen, etwa 20 % mehr als 2010. Dalians leistungsfähigste, an 17,8 m tiefem Wasser gelegene Containerumschlaganlage kann Schiffe bis zu 150.000 t bedienen.

Die Provinzregierung von Anhui meldet, dass die Gesamtumschlagkapazität ihrer Häfen bis 2015 auf 500 Mio. t gesteigert werden soll. Auf 1.500 km Länge sollen Zufahrten und Wasserwege ausgebaut werden. In der vorigen Fünfjahresperiode gingen in Anhuis Häfen 390 Mio. t über die Kaikanten. Der Hafen Tianjin erreichte 2011 einen Containerumschlag von 11,5 Mio. TEU und einen Gesamtgüterumschlag von 450 Mio. t. Um die Leistungsfähigkeit des Hafens weiter zu steigern, soll das Fahrwasser für 300.000-Tonner ausgebaut und ein Gesamtumschlag von 600 Mio. t angestrebt werden. Auch die Häfen der Provinz Fujian melden neue Rekorde. Insgesamt wurden 2011 dort 9,5 Mio. TEU umgeschlagen, 11,8 % mehr als 2010. In Xiamen waren es 6,5 Mio. TEU (+10,9 %), in Fuzhou 1,7 Mio. TEU (+12,9 %) und in Mazhou Bay 1,6 Mio. TEU (+14,4 %). Der Gesamt­umschlag der Häfen erreichte 372 Mio. t (+13,9 %). Prozentual verzeichnete dabei Fuzhou mit einem Plus von 19,6 % auf 102 Mio. t den größten Zuwachs, in Xiamen waren es 156 Mio. t (+12,2 %), in Mazhou Bay 114 Mio. t (+11,7 %). Der Hafen Qinzhou in der autonomen Region Guangxi registrierte 2011 einen gegenüber dem Vorjahr fast verdoppelten Güterumschlag von 50,4 Mio. t, darunter 19,2 Mio. t Gefahrgut, etwa 9 Mio. t mehr als 2010. Nach Angaben der lokalen Behörden sollen die Wasserwege der Region zügig ausgebaut werden, so dass zum Jahresende in den Häfen ein Gesamtumschlag von 100 Mio. t erreicht werden kann.

Die Häfen der Provinz Shandong weisen für das vergangene Jahr einen Containerumschlag von 10,9 Mio. TEU aus, 13,3 % mehr als 2010. Im Hafen Huanghua sind zwei neue, mit vier Brücken ausgestattete Containerschiffsliegeplätze in Betrieb genommen worden. Sie erhöhen die Umschlagkapazität auf 1,5 Mio. TEU p.a. Die Provinz Hebei meldet, dass ihre am Bohai-Golf gelegenen Häfen einen zum Vorjahr um 17 % gesteigerten Umschlag auf 700 Mio. t erreicht haben. Mit den geplanten Investitionen in Höhe von 2,5 Mrd. $ wird bis Jahresende ein Umschlag von 800 Mio. t angestrebt. Laut Xinhua wurden 2011 mehr als 100 Mio. t Güter durch den Drei-Schluchten-Damm am Yangtze geschleust. Der Hafen Ningbo strebt weiter nach oben. Mit einem Containerumschlag von 14,5 Mio. TEU im vergangenen Jahr und 433 Mio. t insgesamt ist er nach eigenen Angaben viertgrößter Hafen Chinas und sechstgrößter der Welt. Er verfügt über 330 Liegeplätze, 80 davon mit Wassertiefen für die derzeit größten Schiffe. Der Hafen Guangzhou meldet, dass 2011 mit 14,4 Mio. TEU 13,4 % mehr Boxen als im Vorjahr umgeschlagen wurden. Der Gesamtumschlag habe sich um 5 % auf 431 Mio. t erhöht. Die Zhuhai-Hafengruppe in der Provinz Guangdong erreichte 2011 einen Containerumschlag von 474.800 TEU und ein Gesamtumschlagsvolumen von 25 Mio. t. Geplante neue Projekte für das laufende Jahr sind die Weiterführung der zweiten Ausbaustufe im Hafengebiet Gaolan sowie der Baubeginn für zwei hafennahe Logistikparks. Für Hongkong meldet das Marine Department einen Containerumschlag von 24,4 Mio. TEU 2011 – ein Zuwachs von 13,3 % gegenüber dem Vorjahr.

Griechenland

Manches läuft auch gut in Griechenland. So kann der Hafen Piräus im Jahr 2011 auf einen Containerdurchsatz von 1,68 Mio. TEU verweisen, rund doppelt so viel wie 2010. 1,18 TEU davon bewältigte allein Coscos Terminal Pier II, das sind 73 % mehr als im Vorjahr. Wie verlautet, will die Piräus Port Authority 74,5 % der Anteile an private Interessenten veräußern.

Großbritannien

DP World und Associated British Ports haben ihre Kontrolle über den Containerterminal des Hafens Tilbury für 149 Mio. $ an den schottischen Hafenbetreiber Forth Ports verkauft. Der will diese Anlage mit dem von ihm betriebenen Shortsea-Terminal zusammenführen.

Italien

Anfang 2014 soll im Hafen von Venedig ein »Meeresautobahnen«-Terminal in Betrieb genommen werden. Der 250.000 m2 Fläche umfassende Terminal entsteht in Fusina/Marghera. Vorgesehen sind 150.000 m2 Freifläche für Umschlag und Lagerung, 30.000 m2 überdachte Fläche, auch für temperaturgeführte Lagerhäuser, sowie ein Bahn­bereich mit 18.000 m2 Fläche und 600 m Gleisen für den Umschlag von und auf die Schiene. Zwei Hafenbecken mit 12 m Wassertiefe bieten Platz für je vier RoPax- und RoRo-Schiffe gleichzeitig. Die Gesamtinvestitionskosten werden mit 250 Mio. € angegeben.

Kanada

Der Hafen Montreal meldet für das Jahr 2011 einen Anstieg im Container­umschlag von 4 % auf 1,2 Mio. TEU. Die Containeraktivitäten machen 43 % der Hafenaktivitäten aus.

DP World Vancouver und die Nanaimo Port Authority haben einen Vertrag geschlossen, nach dem DP World Vancouver die Hafenanlagen drei Jahre betreiben kann. Nanaimo liegt auf Vancouver Island etwa gegenüber Vancouver-Stadt. Ziel der Vereinbarung ist, Küstenverkehre zu entwickeln und zu fördern, insbesondere solche mit Containern. Der Hafen hat drei Liegeplätze, an denen bisher vorwiegend Holzprodukte, Salz und Kaolin umgeschlagen wurden.

Korea

Die Containerhäfen des Landes übertrafen 2011 das Umschlagergebnis des Vorjahres um 11,2 %: 21,54 Mio. TEU gingen über die Kaikanten, davon allein 16,14 Mio. in Busan. Incheon legte um 4,2 % auf 1,92 Mio. TEU zu, Kwangyang verlor 1,1 % und bewegte 2,06 Mio. TEU. Den prozentual größten Zuwachs erlebte mit 23,9 % auf 468.000 TEU die von der Regierung geförderte Küstenschifffahrt. Auf Transhipmentbewegungen entfielen 7,77 Mio. TEU.

Lettland

In den Häfen Riga, Ventspils und Liepaja wurden 2011 insgesamt 68,8 Mio. t umgeschlagen. Mehr als die Hälfte davon waren trockene Massengüter. Nach Angaben des Transportministeriums betrug der Zuwachs in Ventspils 14,7 % auf 28,5 Mio. t, in Riga wurden 34,5 Mio. t verzeichnet, Liepaja brachte es auf 4,9 Mio. t (+10,8 %).

Litauen

Die norwegische Höegh LNG hat den Zuschlag für den Bau einer schwimmenden Anlage zur Lagerung und Regasifizierung von verflüssigtem Erdgas erteilt. Der Terminal in Klaipeda soll bis Ende 2014 den Betrieb aufnehmen und 170.000 m3 Speicherkapazität für Flüssiggas haben. Die Investitionskosten werden auf rund 200 Mio. € geschätzt. Mit dem Terminal will das Land unabhängiger von Erdgas­importen aus Russ­land werden.

Nigeria

APM Terminals will 135 Mio. $ investieren, um die Umschlagkapazität des Apapa Terminals in Lagos bis 2015 auf 1 Mio. TEU pro Jahr zu erhöhen. Dazu gehören die Erweiterung des Terminalgeländes um 25 ha sowie die Beschaffung von acht Mobil- und 13 RTG-Kranen.

Russland

Der Bau des neuen Hafens Bronka westlich von St. Petersburg schreitet voran. Die erste Fertigungsstufe soll vor­aussichtlich zwischen 2013 und 2015 schrittweise in Betrieb gehen und eine Umschlagkapazität von jährlich 1,45 Mio. TEU und 260.000 RoRo-Einheiten haben. Derzeitig wird die Fläche aufgespült, um Platz für die zweite Ausbau­stufe zu schaffen.

Schweden

Im Hafen von Ystad werden sämtliche Liegeplätze für konventionelle Fähren mit Landstromanlagen ausgerüstet. Das Besondere dabei ist nach Angaben der Hafenverwaltung, dass Schiffe mit unterschiedlicher Bordspannung an die gleichen Versorgungsleitungen angeschlossen werden können. Die Anpassung der Frequenzen erfolge über eine landseitige Umwandlerstation.

Singapur

Der Containerumschlag wuchs 2011 gegenüber 2010 um 5,3 % auf 29,94 Mio. TEU und lag knapp über dem Ergebnis des Rekordjahres 2008. Damit ist Shanghai, das im vergangenen Jahr 31,74 Mio. TEU erreichte, wohl endgültig zur Nummer eins der Containerhäfen der Welt aufgestiegen. 31 % der Schiffe, die Singapur angeliefen, waren Containerschiffe, 30,8 % Tanker. Die Gesamttonnage betrug 2,12 Mrd. GT, ein Plus um 10,5 %.

Südafrika

Am im Bau befindlichen Liegeplatz am Durban-Containerterminal wird es weniger Umschlag geben als erwartet. Angeblich hat der Betreiber Transnet Linien – darunter MSC – angefragt, Schiffe in Maydorn Wharf abfertigen zu lassen.

USA

Es sind Investitionen von über einer Milliarde Dollar, die Long Beach mit der Reederei OOCL plant, um die Piers E und F zu einem hochmodernen Containerterminal umzubauen. Einzelheiten – außer, dass OOCL einen über 40 Jahre laufenden Pachtvertrag abgeschlossen hat – sind noch nicht bekannt. In Charleston stieg der Containerumschlag 2011 um 1,2 % auf 1,38 Mio. TEU. Seattle meldet ein minimales Plus auf 2,03 Mio. TEU. In Savannah gingen 2,95 Mio. TEU (+3,5 %) über die Kaikanten, in Tacoma 1,5 Mio. TEU (+2 %).