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Die zunehmenden Piratenüberfälle vor der westafrikanischen Küste beschäftigen nun auch den UN-Sicherheitsrat. Die Seeräuber dieser Region haben es auf[ds_preview] Schiffe mit reicher Ladung abgesehen, gehen sys­tematisch vor und bedienen sich zunehmend ausgeklügelter Taktiken, wie Lynn Pascoe, Untergeneralsekretär der Vereinten Nationen für politische Fragen, dem Sicherheitsrat Anfang März in New York berichtete.

Seit Jahresbeginn 2012 hätten Piraten bereits zehn Frachter vor den Küsten der Staaten Benin, Kongo, Ghana, Nigeria sowie der Elfenbeinküste überfallen, sagte Pascoe. Während somalische Piraten bevorzugt Geiseln nähmen und dann Lösegeld ein­strichen, bereicherten sich ihre westafrikanischen Kollegen an der Ladung.

Der deutsche UN-Botschafter Peter Wittig nannte Pascoes Bericht »alarmierend« und forderte ein integriertes Konzept für die Sicherheit des Schiffsverkehrs im Golf von Guinea und für die wirtschaftliche Entwicklung der Anrainerstaaten. Pascoe ermunterte die betroffenen Länder sowie regionale Organisationen wie die Afrikanische Union zur Zusammenarbeit. Außer Spezialeinheiten zur Abwehr der Angriffe seien kompetente Gerichte zur Verurteilung der Piraten sowie Maßnahmen zur Bekämpfung der Armut am Golf von Guinea notwendig. Deutschland sei bereit, den Ländern dabei weiter zur Seite zu stehen, so Wittig.
ew