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Gebab-Chef Weinberger appelliert auf Schifffahrtsforum von PKF Arbicon Zink an Linien, strategische Partnerschaften mit Trampreedern und Emissionshäusern zu schließen

Um den Markt für Schiffsbeteiligungen neu zu beleben, brauchen Emissions­häuser mehr Rückendeckung der Zeitbefrachter. Nur mit Beschäftigungsgarantien schon während[ds_preview] der Projektplanung ließen sich künftig Finanzierungen konzipieren. Diese Ansicht vertrat der Geschäftsführer der Gebab-Gruppe, Dr. Hans Joa­chim Weinberger, kürzlich auf dem Oldenbur-

ger Schifffahrtsforum von PKF Arbicon Zink. Linienreedereien müssten sich schon im Voraus dazu verpflichten, gecharterte Schiffe »so zu beschäftigen, dass eine Finanzierung wieder möglich wird«, erklärte er. »Es könnte eine Lösung sein, dass man sich mit Linienreedereien verbündet, um ihnen im Rahmen einer strategischen Partnerschaft Tonnage zur Verfügung zu stellen.«

Die meisten deutschen Schiffsbanken halten sich angesichts der unsicheren Marktperspektiven sowie der erhöhten Ausfall­risiken innerhalb ihrer Kreditbestände beim Neugeschäft heute stark zurück. Gerade für Trampreeder und Emissionshäuser sind die Hürden für die Finanzierung sehr hoch, da sie nicht über eigene Befrachtungsnetze verfügen. Die Kreditklemme für die Reeder dürfe aber auch die Charterer in der Linienfahrt nicht kalt lassen. Diese seien auf ein ausreichendes Angebot freier Tonnage angewiesen, weil sie nicht alle Schiffe über die eigene Bilanz finanzieren könnten. Charterer, Bereederer und Emissionshäuser sollten daher an einen Tisch kommen und »Generalvereinbarungen« schließen, die einen kostendeckenden Einsatz von geplanten Neubauten garantieren, sagte Weinberger.

Für Post- und Superpostpanamax-Schiffe war der Abschluss langfristiger Charterverträge vor Unterzeichnung eines Schiffbauvertrags in der Vergangenheit bereits an der Tagesordnung. Weinberger bezog sich mit seinen Aussagen allerdings vor allem auf kleinere und mittlere Schiffsgrößen, die das Gros des Marktes in Deutschland bilden. Kleinere Container- und Mehrzweckfrachter sind meistens auf Verdacht bestellt worden, weil es im Chartergeschäft in diesen Segmenten eher um prompte Bedarfe und kürzere Perioden geht. Zu den Ausnahmen gehören einige Charterabschlüsse für kleinere Frachter um 1.100 TEU für bis zu fünf Jahre durch Maersk. Solche Modelle gingen in Richtung der von ihm skizzierten Partnerschaften, erklärte Weinberger, gab aber zu, dass sich die Begeisterung unter den Linien bislang in Grenzen hält, »Ich mache keinen Hehl daraus, dass ich mir bei meinem ersten Versuch eine blutige Nase geholt habe. Aber irgendwann werden sie ja sagen.«