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Der Angeklagte im Hamburger Piraterieprozess, der Ende Februar sein Schweigen gebrochen und umfangreich ausgesagt hat (s. Hansa 4/2012), blieb[ds_preview] auch im weiteren Verlauf des Verfahrens mitteilsam. So nannte er die Namen von Hintermännern an Land, die den Überfall geplant hatten. Auch die intern verwendeten Kämpfernamen teilte er dem Gericht mit. Die Aussagen seiner Mitangeklagten, sie seien zur Teilnahme an dem Überfall auf das Hamburger Containerschiff »Taipan« an Ostern 2010 gezwungen worden, bezeichnete er als Lüge. Alle hätten freiwillig mitgemacht und Verträge unterzeichnet, die festlegten, wie das erhoffte Lösegeld aufgeteilt werde. Bei einigen Fragen erklärte der Somali allerdings, das Gericht solle dazu die einzelnen Angeklagten hören, er selbst wolle niemanden ungerechtfertigt belasten. Seine Aussagen bedeuten für den Geständigen ein hohes Risiko. Seine somalischen Mithäftlinge haben ihn mit dem Tode bedroht. Mit einem schnellen Ende des Prozesses ist nicht zu rechnen. Das Gericht hat weitere Verhandlungstermine bis Ende Mai festgelegt.