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Der Kampf um die Vorherrschaft einzelner Milizen in Somalia hat fast immer auch Auswirkungen auf das Verhalten der Piraten an[ds_preview] der Küste. Manchmal allerdings handelt es sich dabei nur um propagandis­tische Meldungen. So verkündete die der Al-Kaida nahestehende Shebab-Miliz, sie hätte erstmals auf Schiffe der Antipiraterie-Mission Atalanta geschossen und damit zwei Kriegsschiffe zurückgeschlagen, die sich der Küste vor der Hafenstadt Kismayo näherten. Der Sprecher der Miliz ließ offen, unter welcher Flagge die angeblich attackierten Schiffe fuhren. Eine Bestätigung des Vorfalls vonseiten der EU-Antipiraten-Mission gibt es nicht.

Allerdings berichteten auch Einwohner von Kismayo, einem wichtigen Piratenstützpunkt, von »heftigem Feuer«. Der Vorfall zeigt, wie schwierig es ist, Nachrichten aus dem Landesinneren auf ihren Wahrheitsgehalt zu prüfen. Die Shebab-Miliz musste offensichtlich für ihre Anhänger Erfolge vermelden, da sie zusehends unter Druck geraten ist. Soldaten der Übergangsregierung und Truppen der Afrikanischen Union hatten zuvor die strategisch wichtige Stadt Afgoye, eine Hochburg der radikalen Islamisten, nordwestlich von Mogadischu eingenommen. Schon im vergangenen Jahr hatten sie die Miliz aus der Hauptstadt verdrängt.