Print Friendly, PDF & Email

Die Lagerung von Flüssigerdgas an Bord, das als Kraftstoff für den Gasbetrieb von Wechselmotoren oder von Ottomotoren dienen soll, wird[ds_preview] seit langem diskutiert. Hierzu sind von verschiedenen Unternehmen auch schon entsprechende Vorschläge gemacht worden, sowohl für die Lagerung unter Deck als auch auf Deck. Bei den meis­ten Lösungsvorschlägen für derartige Antriebe, gleichgültig ob Binnenschiff oder Seeschiff, überwiegen Lagerungen an Deck. Auf den ersten Blick könnte man das dem Angstfaktor zuschreiben, doch da es für ei­ne Übergangszeit in vielen Fällen um eine Nachrüstung geht, bleibt dann nur die Lagerung an Deck. Für Container-Feeder bietet sie sich geradezu an.

Wie die Hamburger Firma Marine Service kürzlich mitgeteilt hat, wird das Unternehmen auf der SMM eine Lösung zur Lagerung von Flüssigerdgas an Deck prä­sentieren: den »LNG Tank Container«. Die Idee, die Tieftemperaturtanks für das flüssige Erdgas in einen Standardcontainer einzubauen, ist nicht neu. Sie wurde schon im Zusammenhang mit dem Einsatz von mit Wasserstoff betriebenen Brennstoffzellen an Bord von Schiffen propagiert. Einer der Vorteile der Containerlösung ist die »Mobilität« des Tanks. Er kann laut Marine Service mit dem Nutzfahrzeug, der Bahn oder dem Feederschiff wie jeder andere Standardcontainer transportiert werden.

Da für die Aufbereitung des flüssigen Erdgases an Bord, bevor es gasförmig dem Motor zugeleitet wird, noch eine sogenannte Gasstrecke mit Ventilen, Reglern und Wärmetauschern benötigt wird, ist in jedem Fall ein weiterer Container erforderlich, in dem diese untergebracht werden kann. Die Verbindung zwischen Lagertank und Aufbereitungsanlage wird nach Aus­sage von Marine Service mit Schnellkupplungen hergestellt, wie sie für die Betankung von Flugzeugen üblich sind. Wie es offiziell heißt, ist damit ein Höchstmaß an Sicherheit geboten.

Da es auch mit den besten Tieftemperaturtanks keine absolute Stabilität von Temperatur und Druck in den Tanks gibt, muss in allen Fällen ein bestimmter Gasverbrauch sichergestellt werden, um das Gas nicht nutzlos abblasen zu müssen. Wie Jörg Redlin, Direktor der Marketing- und LNG-Abteilung bei Marine Service gegenüber der HANSA ausführte, bieten die vom Ingenieurbüro konzipierten Tanks in dieser Hinsicht eine Sicherheit von 80 Tagen, bevor das Verdampfen des Erdgases zu einem Problem führen könnte. Wie er weiter ausführte, können die Tanks bei einem Fassungsvermögen von 21 t eine Erdgasmenge von 18 t in flüssigem Zustand aufnehmen.
hjr