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Wie aus Fachkreisen zu hören ist, treten Rolls-Royce und die Tognum-Tochter MTU Friedrichshafen inzwischen verstärkt gemeinsam am Markt[ds_preview] auf. Zur Erinnerung: Tognum-Mehrheitsaktionär Daimler sowie Rolls-Royce hatten im Jahr 2011 eine volle Übernahme der Tognum AG angestrebt, die dann auch gelungen ist. Offiziell wird Tog­num – und damit auch MTU Friedrichshafen – zwar von der Engine Holding GmbH geführt, die zu gleichen Teilen Daimler und Rolls-Royce gehört, doch es zeichnet sich ab, dass Rolls-Royce und MTU zunehmend gemeinsam am Markt auftreten. In diesem Zusammenhang ist dann auch zu sehen, dass das Kürzel »MTU« nunmehr als Marke von Tognum verwendet wird.

Ein erstes Ergebnis dieser Kooperation verkündete Tognum im Juli dieses Jahres: zwei Aufträge über 16 Schiffsmotoren von MTU sowie Ruderpropeller und Propeller von Rolls-Royce. Die Lieferungen betreffen sechs in Brasilien im Bau befindliche Schlepper und einen norwegischen Mehrzweck-Offshore-Versorger. Die MTU-Motoren sollen bis Ende dieses Jahres ausgeliefert werden.

Die brasilianischen Schlepper erhalten jeweils zwei MTU-Motoren der Baureihe 4000 M 63 mit je 2.000 kW Leistung, welche Ruderpropeller von Rolls-Royce antreiben werden. Die brasilianische Reederei Camorim wird die Schlepper im Rahmen der Offshore-Aktivitäten von Petrobras einsetzen. Weitere vier Motoren des Typs 4000 M 23 S gehen an die norwegische Werft Fjellstrand und sind für den Antrieb von Ag­gregaten eines diesel-elektrischen Antriebs auf einem von Norside Supporter bestellten Versorger bestimmt. In diesem Fall werden die Motoren auf eine Leistung von 1.840 kW eingestellt. Rolls-Royce liefert die Propeller und ein Automations­system zu.
hjr