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Die »CMA CGM Marco Polo« bietet Platz für mehr als 16.000 Standardcontainer. Zwei Schwesterschiffe werden ebenfalls in Kürze abgeliefert, wovon eines in der Hansestadt getauft wird
Das weltweit größte Containerschiff, die »CMA CGM Marco Polo« mit Stellplätzen für 16.020 TEU, ist Mitte Dezember im Hamburger Hafen[ds_preview] abgefertigt worden. Das unter Großbritannien-Flagge fahren­de 396 m lange, fast 54 m breite und mit 186.470 dwt vermessene Containerschiff wurde erst am 5. November 2012 in Dienst gestellt. Am 12. Dezember kam es mit dem Nachthochwasser die Elbe herauf und machte am zweiten Großschiffsliegeplatz des von der Hamburger Hafen und Logis­-

tik AG (HHLA) betriebenen Container Terminals Burchardkai (CTB) fest.

Die ausgesetzte Fahrrinnenanpassung macht das Vorhaben, mit Schiffen dieser Größe die Hansestadt zu erreichen, nicht leichter. »Die verzögerte Elbvertiefung erschwert es uns, eine verlässliche Abfertigung zu ermöglichen, da wir bereits heute die Elbe nur unter Einschränkungen befahren können, bedingt durch zeitlich eng begrenzte Tidefenster und den eingeschränkten Tiefgang für die immer größer werdenden Schiffe«, erklärte Reinhard Peschel, Geschäftsführer von CMA CGM Deutschland. Dr. Stefan Behn, HHLA-Vorstand für das Segment Container, strebt eine verbesserte Zusammenarbeit aller Beteiligten im Hamburger Hafen an. »Um die steigende Zahl von Schiffen mit mehr als 10.000 TEU auch künftig gut abfertigen zu können, wird die Kooperation zwischen allen Beteiligten im Hamburger Hafen und auf der Elbe weiter intensiviert«, sagte er. Dabei setze die HHLA auf eine enge Zusammenarbeit mit der Revierzentrale in Brunsbüttel, dem Oberhafenamt Hamburg sowie den Elb- und Hafenlotsen. Zudem solle die gemeinsam mit Eurogate betriebene Feeder Logis­tik Zentrale personell aufgestockt werden, um von dort künftig auch die Koordination der Großschiffsverkehre zu unterstützen«, ergänzte Behn.

Trio wurde deutlich aufgestockt

Die »CMA CGM Marco Polo« ist zwar jeweils rund 2 m kürzer und schmaler als die E-Klasse von Maersk, die sich seit Indienststellung des ersten Schiffes der Serie im Jahr 2006 immerhin sechs Jahre lang als größte Containerschiffsklasse der Welt bezeichnen durften. Doch kann der Neubau von CMA CGM, bei einem Tiefgang von 16 m, mehr Container transportieren als die acht Schiffe umfassende Serie der Dänen. Die »CMA CGM Marco Polo« ist rund 30 m länger als die fünf Schiffe der ebenfalls der französischen Reederei zugehörigen Chris­tophe-Colomb-Klasse (13.800 TEU). Ursprünglich sollte auch der jüngste Neubau in diese Baureihe fallen. Die Reederei entschloss sich jedoch, ihre Schiffe bei der Kapazität aufzustocken und in puncto Energieeffizienz und Emissionswerten auf den neuesten Stand zu bringen. Das von einer Wärtsilä-Maschine vom Typ 14RT Flex 96 angetriebene größte Containerschiff der Welt verfügt deshalb über ein leicht gedrehtes, frei schwebendes Ruder, das durch ein verbessertes Strömungsverhalten den Energieverbrauch des Schiffes senkt und so auch die CO2-Emissionen reduziert. Zudem sorgt seine elektronisch kontrollierte Hauptmaschine für einen im Durchschnitt um 3 % niedrigeren Treibstoffverbrauch und einen um 25 % geringeren Schmierölverbrauch als die Vorgängeraggregate. Der optimierte Schiffsrumpf senkt den Energieverbrauch zusätzlich.

Auch die baugleichen Schwesterschiffe »CMA CGM Zheng He« und »CMA CGM Vasco da Gama«, die ebenso wie die »CMA CGM Marco Polo« bei Daewoo Shipbuild­ing & Marine Engineering (DSME) im südkoreanischen Okpo gebaut werden, entsprechen so den höchsten Anforderungen. Die beiden Schwestern werden ebenfalls in Kürze in Fahrt kommen. Die vom Bureau Veritas (BV) zertifizierte »CMA CGM Marco Polo« wird auf der bedeutendsten internationalen Handelsroute Fernost–Europa (FAL1-Dienst) eingesetzt und bedient dort die Häfen Ningbo, Schanghai, Xiamen, Hong Kong, Chiwan, Yantian, Port Kelang, Tanger, Southampton, Hamburg, Bremerhaven, Rotterdam, Zeebrügge, Le Havre, Malta, Khor Al Fakkan und Jebel Ali, bevor sie zum Ausgangshafen zurückkehrt. Sie ersetzt die zuvor dort verkehrende, rund 11.000 TEU tragende »CMA CGM Libra«, die nun einen Pazifikdienst übernimmt.

Zudem wurde bekannt, dass am 31. Mai 2013 ein Schiff von CMA CGM in Hamburg getauft werden soll. Um welchen der beiden Neubauten es sich dabei handelt, wurde allerdings noch nicht genannt.
TWG