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Auf See tätige private Sicherheitsdienste können bislang eine erfolgreiche Bilanz vorweisen: Kein Handelsschiff, das bewaffnete Wachen an Bord hatte, wurde[ds_preview] entführt. Vielmehr drehten die Angreifer zumeist ab, nachdem Warnschüsse fielen.

Noch allerdings fahren weiterhin ungeschützte Schiffe durch die Gefahrenregion und bieten sich als leichter zu überwindende Angriffsziele an. Wenn erst einmal alle Schiffe bewaffneten Schutz haben, werden Piraten sicherlich nicht ohne Weiteres auf ihr einträgliches Gewerbe verzichten, sondern aggressiver vorgehen.

Als Beispiel dafür wird der Überfall auf ein russisches Handelsschiff mit bewaffneten Wachen an Bord genannt. Es wurde von einer Vielzahl kleiner Skiffs angegriffen. Die Angreifer drehten erst nach einem einstündigen Schusswechsel ab.

Angriffe mit vielen Skiffs können das Wachpersonal jedoch schnell überfordern, zumal meist nur drei bis vier private Schutzleute auf den Schiffen mitfahren. Wenn die Piraten sich auf bewaffnete Gegenwehr an Bord einstellen, besteht die Gefahr, dass künftige Entführungen blutiger enden als bisher. Dies ist auch einer der Gründe, weshalb europäische Marineverbände vor dem Einsatz privater Sicherheitsdienste warnen.

Obgleich die Zahl der von somalischen Piraten verübten erfolgreichen Überfälle abgenommen hat, hält das Internationale Schifffahrtsbüro (IMB), das zur Internationalen Handelskammer (ICC) gehört, mittelfristig einen dauerhaften Rückgang der Piraterie vor der somalischen Küste für unwahrscheinlich. Sie betrachtet den Einsatz von Marineeinheiten in der Region weiterhin für notwendig und empfiehlt, die Anwendung der bewährten Best Management Practices weiterhin zu befolgen, bis ein umfassender rechtlicher Rahmen etabliert ist.