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Die Seehäfen in der Bundesrepublik haben zusammengenommen im vergangenen

Jahr eine Umschlagsteigerung erzielt. Doch nicht jeder Hafenstandort konnte ein

verbessertes Resultat vorweisen, berichtet Thomas Wägener
Trotz der Wirtschaftskrise in der Eurozone und der Verwerfungen an den Schifffahrtsmärkten haben die deutschen Seehäfen ihren Umschlag im vergangenen[ds_preview] Jahr um 1,1 % auf 299,4 Mio. t gesteigert, wie das Statisti­sche Bundesamt kürzlich berich­tete. Prognostiziert worden war für 2013 le­dig­lich ein Plus von 0,9 %. Im Vergleich zu den 7,3 % im Jahr 2011 war die Aufwärtstendenz im zurückliegenden Jahr freilich moderat. Auch vom Umschlagrekord aus dem Jahr 2008 (317 Mio. t) sind die deutschen Seehäfen noch weit entfernt.

Bezüglich der Infrastrukturentwicklung und Hinterlandanbindung hat Deutschland vor allem gegenüber den Mitbewerbern in den Beneluxstaaten weiterhin mit Problemen zu kämpfen. So schwächt die gestoppte Elbvertiefung die Position Hamburgs ge­genüber den Konkurrenzhäfen, was sich bei einer Entspannung der wirtschaftlichen Lage negativ auf den Hafen der Hansestadt auswirken könnte. Die ansässigen Betriebe und Umschlagunternehmen haben sich zwar auf die großen Containerschiffe vorbereitet, indem sie Liegeplätze vertieft und größere Containerbrücken geordert ha­ben. Bei einem Scheitern der Elbvertiefung vor Gericht werden die internationalen Containerreedereien vermutlich aber alterna­tive Häfen mit ausreichender Fahrwasser­tiefe bevorzugen. Die Voraussetzung einer ausreichenden Wassertiefe erfüllt unterdessen der Jade­WeserPort in Wilhelmshaven, das größte im vergangenen Jahr abgeschlossene Hafen­bau­projekt Deutschlands. Allerdings wird der Tiefwasserhafen, der mit Verspätung erst im September 2012 eröffnet wurde, weiterhin nur von einer Reederei angelaufen. Vor allem die Verkehrsinfrastruktur bereitet noch immer Probleme, sodass die Schifffahrtunternehmen nach wie vor skeptisch gegenüber dem neuen deutschen Containerhafenstandort sind.

Trotz der Umschlagsteigerung der deutschen Seehäfen insgesamt wird bei der Einzelbetrachtung deutlich, dass nicht alle Hafenstandorte ein positives Gesamtergebnis erzielen konnten.

Bremische Häfen

Nach dem Rekordumschlag 2011 haben die bremischen Häfen im vergangenen Jahr diesen nochmals steigern können. Mit ei­nem Gesamtumschlag von 84 Mio. t (2011: 80,6 Mio. t) verbesserte sich der Wert im Vergleich zum Vorjahr um 4,2 %. In Bremerhaven wurden 2012 insgesamt 70,4 (2011: 67,7) Mio. t Seegüter verladen bzw. gelöscht. Dies entsprach einer Zunahme von 4 %. Der Containerumschlag, der nahezu ausschließlich auf Bremerhaven zurückzuführen war, legte um 3,4 % auf 6,1 Mio. TEU (2011: 5,9 Mio. TEU) zu, während die meisten Häfen der Nordrange in diesem Segment die Vorjahresergebnisse nicht erreichten. Der Automobilumschlag stieg um 6,3 % auf insgesamt 2,18 Mio. Fahrzeuge an.

Bremen-Stadt konnte den Gesamtumschlag um 5,3 % auf 13,6 Mio. t steigern. Der Massengutumschlag, der sich erneut fast ausschließlich auf diesen Standort konzentrierte, verzeichnete ein Plus von 9,5 % und lag am Jahresende bei 10,4 Mio. t. Zuwächse im zweistelligen Prozentbereich gab es in den Bereichen Getreide/Futtermittel und Kohle/Koks.

Beim Stückgutumschlag, der an beiden Standorten erfolgt, wurde eine Steigerung von 3,5 % auf insgesamt 73,6 Mio. t umgeschlagener Güter erzielt (2011: 71,1 Mio. t). Daran waren Container mit einem Gewicht von 65,2 Mio. t beteiligt, was ein Plus von 3,9 % bedeutete.

Hamburg

Der im Universalhafen Hamburg dominierende Containerumschlag verringerte sich zwar um 1,7 % auf 8,9 Mio. TEU, dennoch konnte Hamburg hinter Rotterdam seine Position als zweitgrößter europäischer Containerhafen verteidigen. Im weltweiten Vergleich lag die Hansestadt auf Rang 14.

Wesentlicher Grund für die Verluste in diesem Segment war der Rückgang des Warenaustauschs mit der Haupthandelsregion Asien. Hier gab es einen Einbruch von 8,6 % auf 4,7 Mio. umgeschlagene Boxen.

Mit China, einem der wichtigsten Part­ner Hamburgs, ging der Handel sogar um 12,3 % auf 2,6 Mio. TEU zurück. Ebenfalls ins Gewicht fielen Einbußen beim Umschlag von Leercontainern (-12,1 %). Beim Gesamtumschlag hat Deutschlands größter Hafen 2012 einen leichten Rückgang um 1 % auf insgesamt knapp 131 Mio. t verzeichnet. So verringerte sich der Stückgutumschlag um 1,2 % auf 95 Mio. t und der Massengutumschlag ging um 0,4 % auf 39,4 Mio. t zurück. Dem Plus von 4,6 % beim Export von Massengütern, der insgesamt 9,9 Mio. t erreichte, stand ein Minus von 2 % importierter Massengüter auf 29,5 Mio. t gegenüber.

Auf der Exportseite sorgte das Segment Flüssigladung mit insgesamt 4,2 Mio. t für eine Steigerung von 11,6 %, auch der Umschlag von Sauggut steigerte sich um 2,4 % auf 2,5 Mio. t. Vor allem die Einfuhr von Erzen wirkte sich positiv auf den Massengutimport aus. Im Segment Flüssigladung sorgte der Rohölimport mit 4,4 Mio. t für eine erfreuliche Wachstumssteigerung von 7 %, nachdem er im Vorjahr noch rückläufig gewesen war.

Niedersächsische Häfen

Die Häfen in Niedersachsen haben beim Seegüterumschlag 2012 ein Plus von fast 9 % erzielt und kamen auf einen Gesamtumschlag von rund 50,2 Mio. t. Im Vorjahr war das Umschlagvolumen noch leicht gesunken und lag bei 46,1 Mio. t. Die positive Entwicklung ist vor allem auf den deutlich gestiegenen Umschlag von Massengütern, Stahlprodukten, Projektladungen und Automobilen zurückzuführen.

Im Seehafen Brake wurden im vergan­genen Jahr rund 6,1 Mio. t Güter umgeschlagen. Das waren 14,2 % mehr als 2011 (5,3 Mio. t). Der Getreideumschlag erhöh­te sich um 20 % auf 654.765 t und der von Futtermitteln um 9 % auf 2,3 Mio. t. Auch Stahl­produkte wurden verstärkt umgeschlagen. In diesem Segment gab es fast eine Verdoppelung des Volumens (688.446 t ge­genüber 360.218 t im Vorjahr). Insgesamt wuchs der Stückgutumschlag in Brake, zu dem unter anderem auch das Handling von Wind­energieanlagen gehört, um 18 % auf etwa 1,9 Mio. t (1,6 Mio. t 2011).

In Cuxhaven ging der seeseitige Gesamt­umschlag um fast 10 % auf 2,8 Mio. t (2011: 3,1 Mio. t) zurück. Ursächlich hierfür war der Abschluss von Ausbauaktivitäten am Standort, aufgrund derer in 2011 mehr Baumaterialien per Schiff nach Cuxhaven geliefert wurden als im vergangenen Jahr. Mit 348.988 umgeschlagenen Fahrzeu­gen lag das Ergebnis im Automobilumschlag knapp unter dem des Vorjahres (350.139 Fahrzeuge). Der Umschlag von Stückgut indes wuchs um etwa 6 % auf 828.974 t (2011: 778.093 t). Im Hafen Emden konnte der Seegüter­umschlag im zurückliegenden Jahr knapp auf etwa 4,5 Mio. t gesteigert werden. Der Automobilumschlag entwickelte sich weiter positiv und lag etwa 1 % über dem Ergebnis des Vorjahres. Der Umschlag von Windener­giekomponenten erhöhte sich um 8 % auf ca. 167.931 t. Nordenham büßte im Vergleich zum Vorjahr über 15 % ein, sodass 2012 insgesamt nur rund 3,5 Mio. t Güter umgeschlagen wurden (2011: 4,15 Mio. t). Bedingt war dieser Rückgang primär dadurch, dass im vergangenen Jahr größere Sondermengen an Kohle wegfielen, die 2011 in Brake angelandet wurden, da die Kohleumschlagpier in Wilhelmshaven zu diesem Zeitpunkt ausgebaut wurde.

Der Seehafen Stade verzeichnete im Seegüterumschlag ein Plus von gut 11 %. Insgesamt wurden hier vergangenes Jahr etwa 5,8 Mio. t Ladung bewegt (2011: 5,2 Mio. t). Insbesondere der Umschlag fester Massengüter (+10 %) sowie die Verladung flüssiger Massengüter (+4 %) haben zu diesem Ergebnis beigetragen. Seit der Eröffnung des neuen Breakbulk-Terminals gewann auch der Stückgutumschlag hinzu.

Anders als im Vorjahr konnte Wilhelmshaven im vergangenen Jahr eine Umschlagsteigerung von fast 16 % auf 26,6 Mio. t verbuchen. Zurückzuführen ist diese auf den gestiegenen Umschlag von flüssigen Massengütern, der sich fast um ein Fünftel erhöhte. Der Umschlag von Kohle belief sich 2012 auf ca. 1,5 Mio. t, was einem Rückgang von 6 % entsprach. Ursächlich hierfür sind zum einen geplante Kraftwerksrevisionen und zum anderen die 2012 noch andauernden Sperrungen der Bahnlinie ab Wilhelmshaven, aufgrund derer nur eingeschränkte Lieferverkehre ins Binnenland möglich waren. Für 2013 wird indes ein deutlicher Anstieg im Kohleumschlag erwartet. Das neue Containerterminal am JadeWeserPort schlug zwischen der Eröffnung im September bis Jahresende 2012 rund 23.000 TEU um.

Bei den kleineren Hafenstandorten Niedersachsens konnte Papenburg den Umschlag steigern, während Oldenburg und Leer Einbußen verkraften mussten.

Die private Seehafenverkehrswirtschaft hat im vergangenen Jahr rund 141 Mio. €

in den Ausbau der Suprastruktur der niedersächsischen Häfen investiert, nach 340 Mio. € im Vorjahr. In Wilhelmshaven wurde neben der Inbetriebnahme des JadeWeserPorts die Ertüchtigung der Niedersachsenbrücke abgeschlossen. In Brake wurde der Niedersachsenkai erweitert, an dem nunmehr zwei Großschiffe gleichzeitig abgefertigt werden können. Der Terminalbetreiber, die Unternehmensgruppe J. Müller, will in diesem Jahr eigenen Angaben zufolge eine Rekordsumme von 31 Mio. € in den Hafen investieren, um den Standort weiter zu stärken. Der Hauptteil dieser Summe soll in eine neue Siloanlage fließen. In Stade-Bützfleth hat das von der Hamburger Buss-Gruppe betriebene neue Multi-Purpose-Terminal Mitte vergangenen Jahres seinen Betrieb aufgenommen und in Cuxhaven wurde im Oktober mit der Fertigstellung weiterer Liegeplätze Europas größter Offshore-Basishafen erweitert.

Schleswig-Holsteinische Häfen

Die Häfen in Brunsbüttel haben im vergangenen Jahr einen Rekordumschlag von 11,5 Mio. t erzielt. Das entsprach einem Zuwachs von rund 11 %, oder 1,1 Mio. t. Nach Angaben des Hafenbetreibers Brunsbüttel Ports ist das Ergebnis auf die Umsetzung der Universalhafenstrategie zurück­zuführen. Die Hafengruppe verzeichnete in allen drei Segmenten – trockene Massen- und Schüttgüter, Stückgüter und Flüssig­güter – einen Anstieg des Umschlagvolumens. In den Hafen wurden 2012 etwa 20 Mio. € investiert. Allein 15 Mio. € investierte Brunsbüttel Ports in die Baumaßnehmen zur Ertüchtigung des mittleren Liegeplatzes am Elbehafen, die im Herbst dieses Jahres abgeschlossen werden soll. Der Kieler Seehafen hat sein Umschlagergebnis 2012 im Vergleich zum Vorjahr leicht um 0,3 % auf 6,3 Mio. t Güter steigern können. Sowohl der Massengut- wie auch der Stückgutumschlag verbesserten sich geringfügig. Der Containerumschlag legte um rund 9 % zu, sodass im abgelaufenen Jahr 30.549 TEU über die Kaikanten gingen.

Der Passagierverkehr in Kiel zählte mit über 1,9 Mio. Reisenden an Bord von Fähr- oder Kreuzfahrtschiffen etwa 2,2 % mehr als im Vorjahr. Wie schon 2011 machten die in der Landeshauptstadt ansässigen Fährreedereien rund 80 % des Gesamtumschlags aus.

In diesem Jahr richtet sich der Fokus der Kieler vor allem auf den Ostuferhafen. Hier wurden 2012 erstmals mehr als 3,15 Mio. t Güter umgeschlagen, was einem Zuwachs von 10 % entsprach und wodurch dieser Teil des Hafens an seine Kapazitätsgrenze gelangte. Noch in diesem Jahr soll deswegen mit dem Bau der Erweiterungsfläche begonnen werden. Parallel dazu soll der bestehende Liegeplatz Nr. 1 des Ostuferhafens umgestaltet werden, damit dort neben Fracht- und Fährschiffen auch große Kreuzfahrtschiffe anlegen können. Insgesamt will der Seehafen Kiel mit Unterstützung des Landes Schleswig-Holstein und der EU weit über 12 Mio. € in die Erweiterung und Ertüchtigung des Ostuferhafens investieren.

23,9 Mio. t Gesamtumschlag verzeichnete 2012 der Lübecker Hafen – und damit rund 10 % weniger als im Jahr zuvor. Die Zahl umgeschlagener Trailer und Lkw ging im Vergleich zum Vorjahr leicht zurück. Ähnlich sah es im Bereich Container aus. Hier wurden 1.000 Boxen weniger umgeschlagen, sodass in Lübeck insgesamt 116.000 TEU über die Kaikanten gingen. Die Zahl verladener

Fahrzeuge verringerte sich ebenfalls. Insgesamt wurden 89.000 Fahrzeuge umgeschlagen – knapp 20 % weniger als 2011. Darüber hinaus lieferte der Papierumschlag schwächere Zahlen als im Vorjahr und lag Ende 2012 bei 3 Mio. t.

Mecklenburg-Vorpommersche Häfen

In Rostock wurden im vergangenen Jahr 22,7 Mio. t Güter – und damit 1,3 Mio. t weniger als im Vorjahr – umgeschlagen. Während die Jahresergebnisse bei Flüssiggütern anstiegen (+5 %) und bei Stückgütern (550.000 t) stabil blieben, gab es Rückgänge beim Fähr- und RoRo-Verkehr. Wurden 2011 in diesem Segment noch 13 Mio. t Umschlagsleistung erzielt, verringerte diese sich im zurück­liegenden Jahr auf 12,4 Mio. t. Ursächlich hierfür sei vor allem die rückläufige Wirtschaftsentwicklung im Einzugsgebiet des Hafens, was auf ökonomi­sche Probleme in Süd- und Südosteuropa und auf eine schwache Außenhandelsentwicklung in Nordeuropa zurückzuführen sei, teilte die Hafenentwicklungsgesellschaft Rostock mit.

Der Anteil rollender Fracht am Gesamtumschlag des Seehafens Rostock betrug wie schon im Vorjahr 58 %. Das Umschlag­volumen von Schüttgütern ging in dem Ostseehafen um 9 % zurück, da durch Bauarbeiten an der Bahnstrecke Ros­tock–Berlin der Zement­umschlag fehlte, der rund 2,5 % des Gesamt­umschlags ausmacht. Trotz der eher unbefriedigenden Umschlagentwicklung investierte die Hafenentwicklungsgesellschaft im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben 39 Mio. € in die Infrastruktur des Seehafens, wovon alleine 4,8 Mio. € auf die nördliche Erweiterung von Pier III entfielen. Zudem wurde für 2,6 Mio. € der Liegeplatz 5 im Ölhafen saniert, 1,7 Mio. € flossen in den Neubau der östlichen Hafenzufahrt, und 9 Mio. € kos­teten die Umbauarbeiten am Fährterminal und am Liegeplatz 54. Im Frühjahr 2012 wurde außerdem mit dem Ausbau der Umschlaganlage für den Kombinierten Ladungsverkehr (KLV) begonnen.

Die Hafenentwicklungsgesellschaft plant für das laufende Jahr mit einem Inves­ti­tionsvolumen von ca. 30 Mio. €. Die größten Baustellen seien die Arbeiten an der Umschlaganlage auf dem KLV-Terminal, am Fähranleger 65 sowie die Umbauarbeiten am Verwaltungsgebäude der Hafenentwicklungsgesellschaft. Darüber hinaus seien einige Verkehrsertüchtigungen und Me­dienerschließungen geplant. Der Hafen Sassnitz konnte mit einem Gesamtumschlag von 3,48 Mio. t nicht an das Vorjahresergebnis (4,9 Mio. t) anknüpfen. Vom Gesamtwert entfielen ca. 2,7 Mio. t auf den Fährverkehr und etwa 0,75 Mio. t auf den konventionellen Umschlag. Grund für den Verlust in der Endabrechnung ist laut Hafenbetreiber im Wesentlichen, dass 2011 noch eine Vielzahl an Rohren für die Nord-Stream-Leitung, einer Erdgaspipeline durch die Ostsee, in Sassnitz umgeschlagen worden waren. Nach ihrer Fertigstellung im November 2011 fielen diese zu einem gro­ßen Teil weg, was den signifikanten Umschlagrückgang erkläre.

Im Fährverkehr lagen die Passagierzahlen 2011 bei 651.000, im vergangenen Jahr bei 629.000 Passagieren. Bei der Entwicklung des Hafens setzt Sass­nitz künftig vor allem auf die Offshore-Windkraft. So wurde im Februar dieses Jahres eine Offshore-Produktionshalle eröffnet, zum anderen wird im weiteren Jahresverlauf mit der Eröffnung des neuen Offshore-Terminals, das sich derzeit im Bau befindet, gerechnet. Der Seehafen Stralsund übertraf 2012 das Ergebnis des Vorjahres, indem er fast 16 % mehr Güter umschlug als 2011. Insgesamt gingen rund 1,89 Mio. t über die Kaikanten. Während die seeseitigen Importe nur leicht anstiegen, verbesserten sich die Exporte, die in etwa drei Viertel des Umschlags ausmachten, deutlich. Die Ausfuhr von REA-Gips erreichte einen Höchstwert, der Export von Schrott und Holz blieb indes unter den Erwartungen. Der Umschlag von Blechen und Profilstählen ging ebenfalls zurück, was nicht zuletzt mit der Insolvenz der P+S Werften zusammenhängt.

In Wismar stieg das seeseitige Umschlagvolumen im Vergleich zu 2011 um mehr als 15 % auf 3,7 Mio. t an. Ein neues Marktsegment entwickelt der Hafen zurzeit im Bereich des Kreuzfahrttourismus. Columbus Cruise Cen­ter Wismar GmbH (CCCW) heißt das neue Unternehmen, das die Columbus Cruise Center Bremerhaven GmbH und die Seehafen Wismar GmbH gemeinsam zu je 50 % gründeten.

Zudem will sich Wismar zukünftig noch stärker in die logistischen Prozesse rund um den stetig an Bedeutung gewinnenden Markt für erneuerbare Energien einbringen und mit dem Umschlag von Windenergieanlagen und deren Komponenten sowie dem Ausbau des Geschäftsfeldes im Bereich der Biomasse und Holzpellets seine Bedeutung als logistische Schnittstelle weiter ausbauen.

Für die Zukunft gehen die Investitionsplanungen in Richtung Ausbau der Hafeninfrastruktur weiter. So soll der zweite Bauabschnitt der geplanten Hafenerweiterung in Wismar weiter vorangetrieben werden. Konkret ist eine Verlängerung der Pier um ca. 300 m mit einem neuen Liegeplatz und die Schaffung von weiterer Operations­fläche von ca. 46.000 m2 vorgesehen.