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Aus einer Wette ist die weltgrößte Privat-regatta mit 144 Schiffen hervorgegangen. Am letzten August-Wochenende startet die Schiffahrtsregatta bereits zum 31. Mal. Jens Meyer blickt schon einmal voraus
Ein fester Termin im Kalender der Schifffahrtsszene ist die Schiffahrtsregatta, die traditionell am letzten August-Wochenende auf der Ostsee ausgesegelt[ds_preview] wird. Aus einer von dem Hamburger Schiffsmakler Peter Gast nach einer verlorenen Wette 1983 erstmals initiierten Wettfahrt mit 47 Booten und 225 Mann Besatzung ist die weltweit größte private Regatta entstanden. Durch ihren attraktiven Mix aus Sport, Geschäft und gesellschaftlichem Event sowie die internationale Beteiligung hat sie sich zu einer der wichtigsten Kontaktbörsen der Branche entwickelt: In diesem Jahr wird die Schiffahrtsregatta bereits zum 31. Mal zwischen Schleimünde und Ærøskøbing ausgesegelt.

Zum Start am 31. August ab 9.00 Uhr vor Schleimünde sind einschließlich der elf Begleitfahrzeuge 144 Schiffe aller Klassen und Größen angemeldet – das unter Berücksichtigung der aus Kapazitätsgründen nötigen Beschränkungen akzeptable Maximum. Insgesamt erwartet Dieter Gast, der zusammen mit seinem Bruder Christian die Organisation der Veranstaltung vor sechs Jahren vom heute 84-jährigen Vater Peter Gast übernommen hat, rund 1.200 Teilnehmer aus der Schifffahrt und ihr verbundenen Branchen wie Hafenwirtschaft, Werften, Zulieferer, Dienstleister, Banken sowie Politik und Verwaltung. Zu den Ehrengästen gehört auch in diesem Jahr Hamburgs segelbegeisterter Wirtschaftssenator Frank Horch.

Neben schnellen Racern wie der »Outsider« sind auch bekannte Schiffe wie die »Haspa Hamburg« und »Bank von Bremen« sowie Klassiker wie der Zwölfer »Trivia«, »Heti« oder die für Tschudi & Eitzen startende »Vema III« sowie die klassische Yawl »Peter von Seestermühe« und die Schonerbark »Preussischer Adler« ebenso mit von der Partie wie die von einer reinen Damencrew gesegelte »Tutima«. Größter Oldtimer ist die 1938 von A&R aus Mahagoni auf Stahlspanten erbaute »Anita«, eine 12-m-Rennyacht, während die in Finkenwerder erbaute und von vier Personen gesegelte »Jule III«, eine klassische Stahlyacht, mit einer Länge von 9,50 m zu den kleinsten der in acht Klassen auf drei möglichen Bahnen startenden aktiven Teilnehmer gehört. Als Startschiff hat sich in diesem Jahr erstmals die »Dubhe« der Dänischen Heimwehr angeboten, ein Marinefahrzeug, das als Zeichen der Verbundenheit des Gastlandes dazu die heimischen Gewässer verlässt, um das Feld von Schleimünde aus in die »Dänische Südsee« zu schicken. Dort soll an der Ziel­linie wiederum ein in dieser Region stationierter Schlepper des Sponsors Svitzer als Zielschiff auf die Yachten warten. Hilfreiche Orientierung bietet den Skippern und ihren Crews dabei das seit vielen Jahren in bewährter Weise von Till Landsmann professionell gestaltete umfangreiche Programmheft, das sich durch ein übersichtliches Layout und hervorragendes Bildmaterial auszeichnet.

Bereits am Freitagabend treffen sich die Crews der Yachten zum Einstimmen in den Restaurants in Maasholm und Kappeln. Ebenso zum festen Bestandteil des Programms gehört der nach Regatta-Ende am Sonnabend von einem Spielmannszug und Bürgermeister Karsten Landro sowie der Veranstalterfamilie angeführte Marsch aller Regattateilnehmer durch die malerische Stadt Ærøskøbing zur Festveranstaltung mit Siegerehrung in der wiederum am Alten Hafen vor der Kulisse eines eindrucksvollen Mastenwaldes aufgebauten Zeltstadt.

Dieter und Christian Gast freuen sich über die, angesichts der in vielen Marktsegmenten immer noch anhaltend schwierigen Situation, bemerkenswerte Beteiligung. Hervorzuheben seien vor allem die vielfältigen Plattformen, die diese Veranstaltung für die Kommunikation in größerem oder kleinerem Kreis biete – bei den einzelnen Vorveranstaltungen und Treffen am Freitagabend, auf den Booten während der Wettfahrt, im Festzelt oder auf der Rückreise. Ein besonderer Dank gelte den vielen Sponsoren. Dieser schließe auch die Ærø-Kommune, Bürgermeister Karsten Landro, selbst begeisterter Segler, und den Hafenmeister Peder Gregersen ein. Ohne sie wäre das Fest – wenn auch mit einer angesichts des wirtschaftlichen Umfelds etwas »abgespeckten«Abendveranstal-tung auf dem Hafengelände von Ærøskøbing – so nicht möglich gewesen.


Jens Meyer