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Lukoil entwickelt ein neues Zylinderöl zur Reduzierung von Verschleiß und Verbrauch


Der maritime Schmierstoffhersteller Luk­oil Marine Lubricants ist weiter auf Wachstumskurs. Im Geschäftsjahr 2012 hat die erst 2008 gegründete Tochter[ds_preview] des russischen Ölkonzerns Lukoil ihren Umsatz um 74 % auf rund 200 Mio. $ (ca. 154 Mio. €) gesteigert.

Die Zentrale für die Entwicklung neuer Produkte und den weltweiten Vertrieb sitzt in Hamburg. »Mit der vollen Unterstützung der Muttergesellschaft ist es uns gelungen, ein globales, effizientes Unternehmen aufzubauen, das heute in der Branche am schnellsten wächst«, sagte Victor Zhuravskiy, CEO von Lukoil Marine Lubricants, kürzlich in der Hansestadt. Seit dem Einstieg in das weltweite Schmierölgeschäft vor fünf Jahren baut Luk­oil auf den Standort Hamburg.

Die Hauptgründe für den Erfolg sieht Stefan Claussen, Technical and Marketing Director im Hamburger Büro von Lukoil Marine Lubricants, in zwei Faktoren: »Wir bauen unser weltweites Netzwerk immer weiter aus. Die globale Verfügbarkeit unserer Schmierstoffe ist mittlerweile besser als die vieler anderer Anbieter. Zudem haben wir als eines der ersten Unternehmen den Bedarf für neue hochalkalische Zylinderschmieröle erkannt und schon frühzeitig mit der Entwicklung begonnen.«

Claussen sagt, die Mitbewerber hätten technische Zusammenhänge nicht immer rechtzeitig erfasst und starteten erst jetzt mit Neuentwicklungen, um hohen Verschleiß und Verbrauch gleichermaßen zu senken.

Slow Steaming stellt große Ansprüche an die Schmierstoffe

Durch Slow Steaming können die Kraftstoffverbrauchskosten deutlich gesenkt werden. Der stetige Teil- und Niedriglast­betrieb der Motoren erfordert aber hochalkalische Zylinderschmieröle mit einer Basenzahl von mindestens 70 mg KOH/g – ein Maß für das Neutralisationsvermögen von sauren Bestandteilen bei der Schwerölverbrennung. In den letzten Jahren sind Leistung, Verbrauch und Emission der Schiffsmotoren weiter optimiert worden. Entstanden sind Motoren mit einem ex­trem langen Hub, die mit noch niedrigeren Drehzahlen betrieben werden. Im Volllastbetrieb seien die Nachteile der jüngst eingeführten Schmieröle mit reduzierter Basenzahl von 50 bis 60 mg KOH/g nicht deutlich geworden, heißt es bei Lukoil.

»Die neuen Betriebsbedingungen und die neuen Motoren erfordern nun eine noch höhere Alkalität des Zylinderschmieröls als je zuvor – die kann entweder durch gesteigerten Verbrauch oder mit einer erhöhten Alkalität im Zylinderschmieröl von idealer­weise 100 mg KOH/g erreicht werden«, so Claussen. »Ob unter Slow-Steaming-Bedingungen oder in den neuen verbrauchsoptimierten Motoren: Der Zylinderschmierölverbrauch mit höherer Basenzahl ist um bis zu 25 bis 45 % signifikant niedriger. Zusätzlich besteht ein erhöhter Verschleißschutz.«

Verschleiß und Verbrauch gleichermaßen reduzieren

Lukoil empfiehlt seinen Kunden daher Zylinderschmieröle mit Basenzahl 70 und 100 mg KOH/g. »Flaggschiff« ist dabei das neue Lukoil Navigo 100 MCL. »Mit diesem Produkt sehen wir uns als Weltmarktführer. Es reduziert nicht nur die Verschleißrate, sondern auch die Betriebskosten«, so Claussen. »Wir haben zusammen mit den Motorenherstellern MAN und Wärtsilä auf verschiedenen Schiffsmotoren die Leistungsfähigkeit des neuen Öls nachgewiesen. So konnte bei einem modernen MAN S80ME-C Mk 9.2 die Verschleißrate mit reduziertem Zylinderölverbrauch verbessert werden.«