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Castrol Marine hat neue Vorgaben des Motorenherstellers Wärtsilä begrüßt. Die Leitlinien entkräfteten Behauptungen, nach denen Öle im mittleren Basenzahlbereich (BN[ds_preview]) als Universal-Zylinderöle für Zweitakt-Schiffsmotoren verwendbar seien. Die Mitteilung bestätigt laut Castrol die seit langem gehegte Befürchtung, dass es im geschwindigkeitsreduzierten Betrieb (Slow Steaming) zu Kaltkorrosion kommen kann, wenn Zylinderöle im mittleren BN-Bereich zusammen mit Treibstoffen eingesetzt werden, die einen höheren Schwefelanteil haben.

Wärtsilä hat Zylinderölen im mittleren Bereich von 50-60 BN die Zulassung für viele Schiffsmotoren entzogen, die mit Schweröl mit einem Schwefelgehalt von über 2,5 % betrieben werden. Nach den neuen Unbedenklichkeitsbescheinigungen für Lieferanten können Öle im mittleren BN-Bereich bei allen »Wärtsilä RTA-, RT-flex- und W-X- Motoren sowie bei Sulzer-Zweitaktmotoren« nur noch mit Schweröl verwendet werden, dessen Schwefelgehalt »im Bereich von 0,5 »Den ersten Anlass für unsere Bedenken hinsichtlich der Nutzung von Allzweckölen im mittleren BN-Bereich für den Slow-Steaming-Betrieb gaben eigene Feldstudien. In Prüfstandsversuchen und weiteren Feldversuchen haben sie sich weiter erhärtet«, sagt Paul Harrold, Technologiemanager bei Castrol Marine. »Wir haben stets darauf hingewiesen, dass Öle im mittleren BN-Bereich ungeeignet für den Slow-Steaming-Betrieb mit modernen Motoren sind. Die beiden marktführenden OEM-Hersteller haben jetzt konkrete Leitlinien zu diesem Thema herausgebracht, die sich mit unserem Standpunkt decken.«

Auf die Schreiben von Wärtsilä hin haben wichtige Vertreter des »Universal­ölmodells« gegenüber Kunden eingeräumt, dass Zylinderöle, die bisher zur Verwendung mit Schweröl mit bis zu 4,5 % Schwefelgehalt empfohlen wurden, jetzt nur noch für den eingeschränkten Gebrauch vorgesehen sind. Castrol Marine äußerte Bedenken wegen Kaltkorrosion, nachdem mehrere Anbieter Öle im mittleren BN-Bereich als Slow- Steaming-tauglich präsentiert hatten. Vielmehr sei die Schmierstoffwahl exakt auf Motortyp und Betriebsbedingungen abzustimmen