Der neue, 20 m lange Seenotkreuzer der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) für die Station List auf Sylt wird[ds_preview] derzeit erprobt. Das bei Fassmer gebaute Schiff mit der internen Bezeichnung SK 34 soll voraussichtlich gegen Jahresende getauft und in Dienst gestellt werden, teilte die DGzRS mit. Bis dahin stehen umfangreiche Erprobungen in der Nordsee an. Zuvor erfolgt noch die Endausrüstung des Spezialschiffes am Anleger der Fassmer-Werft. Im Zuge der ständigen Modernisierung der Rettungsflotte soll der inzwischen vierte Neubau der 20-m-Klasse die noch in List stationierte, 1985 erbaute »Minden« ersetzen. Die Schwesterschiffe »Eiswette« und »Eugen«, beide von 2009, sowie die 2011 fertiggestellte »Theodor Storm« sind auf den Stationen Nordstrand, Greifswalder Oie und Büsum im Einsatz.
Bei dem jüngsten Schiff hat die DGzRS zugunsten des geringen Tiefgangs des Seenotkreuzers von nur 1,30 m auf ein größeres und schwereres Tochterboot verzichtet und in der Heckwanne ein Festrumpfschlauchboot vorgesehen. Es ist bei 4,80 m Länge und 40 cm Tiefgang 30 kn schnell. Trotz der relativ geringen Größe des Seenotkreuzers gibt es viel Platz für Rettungsarbeiten und einen Behandlungsplatz zur medizinischen Erstversorgung. Auf ein Wohndeck wurde verzichtet, die Besatzung lebt im Stationsgebäude. Wie alle Rettungseinheiten der DGzRS ist auch die jüngste als Selbstaufrichter konzipiert, vollständig aus Aluminium und wurde nur durch Spenden der Bevölkerung finanziert. Der Endstand eines Spendenwettbewerbs wird entscheiden, ob das Schiff einen Namen mit Bezug zu Sylt oder Hamburg erhält.
Die DGzRS setzt derzeit von 54 Stationen in Nord- und Ostsee 60 Seenotkreuzer und Seenotrettungsboote ein. Im Mittelpunkt steht nach wie vor die freiwillige Bereitschaft der Seenotretter zu den nicht selten gefahrvollen Einsätzen. Allein 2012 waren die Einheiten der Rettungsflotte 2.117 Mal im Einsatz. Dabei haben ihre Besatzungen 1.135 Menschen aus Seenot oder Gefahrensituationen gerettet.
SG
