Das 1949 gegründete Familienunternehmen Krebs ist auf Korrosionsschutz für unterschiedlichste Industriebereiche spezialisiert und mit seinen über 400 Mitarbeitern an mehreren[ds_preview] Standorten auch in der Schifffahrt aktiv. In Wismar und Warnemünde stehen derzeit neben Offshore-Neubauten vor allem Reparaturaufträge auf dem Programm. Stefan Schröder, Betriebsleiter der zur Krebs Unternehmensgruppe gehörenden Wismarer Korrosionsschutz GmbH, überwacht aktuell entsprechende Reparaturaufträge für Eismeerschiffe: »Für die Reedereisektion von Norilsk Nickel führen wir gerade die Reparaturarbeiten an drei eisgehenden Schiffen durch – im Januar ist das nächste zur Heißbeschichtung mit Epoxidharz vorgesehen.« Die Dockzeit dauert durchschnittlich zwei bis drei Wochen.
Die Krebs Unternehmensgruppe hat zum Zweck des optimalen Coatings ein eigenes Verfahren entwickelt: Dabei wird das Beschichtungsmaterial mit einer Heißspritzanlage über einen eigens für 250.000 € angefertigten Container auf 65° Celsius erhitzt und aufgebracht. Das Unternehmen entwickelte die Methode selbst und beschäftigt auch eigene Techniker. »Wir kaufen die Lösungen nicht einfach ein, sondern haben uns selbst auf dieses Verfahren spezialisiert«, so Schröder.
Auch in der Heißgummibeschichtung sammelte die Firma seit Jahren Erfahrung – allerdings kommt diese Methode bei Schiffen aus Kostengründen noch selten zum Einsatz. »Wir hatten kleinere Aufträge bei Forschungsschiffen, die wir mit ProCoat beschichtet haben, aber Reeder arbeiten eher mit Antifouling.« Die meisten Schiffe müssen daher nach wie vor alle paar Jahre ins Dock zur Überholung des Coatings. Dennoch bleibe Antifouling das Nonplusultra, so Schröder. Ersatzprodukte beurteilt er skeptisch und verweist auf schlechte Erfahrungen bei Fährschiffen. Auch bei dem zukunftsweisenden Polyester-Beschichtungsverfahren Baltoflake habe man anfangs Lehrgeld zahlen müssen: »Jetzt setzen wir spezielle Pumpen ein und haben so auch die neuen Offshore-Trafostationen ›HelWin‹ und ›BorWin‹ beschichtet«, sagt Schröder.
SG
