»Ein Jubiläum von 150 Jahren ist eine große Verantwortung«

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Am 3. Januar 1864 erschien die erste Ausgabe der HANSA. Als die Gründerväter die damalige »Zeitschrift für deutsches Seewesen« ins[ds_preview] Leben riefen, stellten sie in ihrem Vorwort fest (siehe S. 20/21): »Es ist ein längst gefühlter Mangel, dass Deutschland, bei der Bedeutung seines Seehandels und der grossen Zahl seiner alle Gewässer der Erde befahrenden Schiffe, nicht eine einzige nautische Zeitschrift aufzuweisen hat.« Daher machte es sich die Redaktion zur Aufgabe, alles das zu fördern, »was zur Hebung des deutschen Seewesens beitragen« könne. Dies hieß insbesondere, »alle zweckmässigen Neuerungen, Erfindungen und Entdeckungen auf dem Gebiete der Technik und Wissenschaft, insofern sie das seemännische Fach berühren, ihre Aufmerksamkeit zu widmen und dieselben in practischer und verständlicher Weise zu besprechen«.

150 Jahre später gilt dieser Anspruch für die mittlerweile älteste existierende maritime Fachzeitschrift der Welt noch immer. Nur die Schifffahrtszeitung »Lloyd’s List«, 1734 gegründet, blickt auf eine noch längere Geschichte zurück und stellt sich zurzeit radikal den veränderten Lesegewohnheiten: Seit Ende Dezember 2013 erscheint das Londoner Blatt nur noch online. Soweit ist die HANSA noch nicht, aber sie geht freilich auch mit der Zeit. Ob als E-Paper-

Download oder via iPad – Sie, liebe Leserinnen und Leser, können heute jederzeit digital über die HANSA verfügen. Zudem finden Sie auf unserer rundum erneuerten Website täglich die wichtigsten Nachrichten aus der Branche. Weitere elektronische Angebote werden folgen – lassen Sie sich überraschen!

Der Kern der HANSA aber bleibt von Experten recherchierte, verständlich aufbereitete Fachinformation. Wir werden nicht den falschen Weg mitgehen und künftig nur noch Informationshäppchen anbieten. In einer immer schnelllebiger werdenden Welt sind die ausführliche Darstellung von Hintergründen, die kluge Analyse und Kommentierung wichtiger denn je.

Unabhängiger Qualitätsjournalismus ist für unseren Berufsstand die einzige Existenzberechtigung. Er ist nicht umsonst zu haben und erfordert Mittel und Personal. Wer an der Qualität spart, sägt an dem Ast, auf dem er sitzt. Allein die Relevanz entscheidet, ob die Leser Zeit mit einer Publikation verbringen oder nicht. Die wirtschaftliche Komponente – sprich: Anzeigen- und Vertriebserlöse – folgt daraus. Deshalb freuen wir uns umso mehr, dass Sie, liebe Leserinnen und Leser, der HANSA seit anderthalb Jahrhunderten die Treue halten, und dass die werbenden maritimen Unternehmen unsere Zeitschrift nicht nur durch etliche Boomphasen, sondern auch – wie zurzeit – schwere Krisen mitgetragen haben.

Ein Jubiläum dieser Art ist für den Verlag und seine Mitarbeiter eine große Verantwortung. 150 Jahre ist nicht nur eine Zahl. Wenn man tief in die Geschichte eintaucht, wie wir es in dieser Sonderpublikation tun, werden die vielen wechsel-seitigen Beziehungen der HANSA mit der Schifffahrtsbranche deutlich. Schon allein die Gründungsgeschichte der Zeitschrift und jene von Organisa-tionen wie dem Deutschen Nautischen Verein, der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger und dem Germanischen Lloyd weisen etliche Paralleli-täten sowie das Engagement teilweise derselben Protagonisten auf.

Vor dem Hintergrund dieser Historie wird die HANSA ihren Weg weitergehen und Sie, liebe Leserinnen und Leser, in den Bereichen Schifffahrt, Schiffbau- und Schiffstechnik, Häfen und Wasserstraßen und der noch recht jungen Offshore-Branche weiterhin mit Fachartikeln, Analysen, Kommentaren und den wichtigsten Nachrichten versorgen. Zögern Sie bitte nicht, mit Ideen, Kritik, Artikelvorschlägen, Fotos und jeglichem anderem Feedback auf uns zuzukommen.


Nikos Späth