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Zwecks Förderung der gasbetriebenen Schifffahrt ist vergangenes Jahr die LNG-Initiative Nordwest gegründet worden. Als Koordinator fungiert das Maritime Kompetenzzentrum[ds_preview] (MARIKO) aus Leer, das darüber hinaus auch das deutsch-niederländische Kooperationsprojekt Mari­TIM (Maritime Technologien und Innovationen – Modellregion Deutschland/Niederlande) in Zusammenarbeit mit dem Technologie Centrum Nord-Nederland (TCNN) koordiniert. Dieses Projekt beschäftigt sich bereits seit mehreren Jahren mit dem Thema LNG (Liquefied Natural Gas). Insbesondere stehen hierbei neben der technischen Realisierbarkeit von LNG als Antrieb die in­frastrukturellen und rechtlichen Voraussetzungen für die Nutzung und das Bunkern des flüssigen Erdgases im Mittelpunkt des Interesses. Ähnlichen Fragen widmet sich auch die LNG-Initiative Nordwest. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, maritim orientierte Unternehmen beim Übergang in die gasangetriebene Schifffahrt zu unterstützen. Von vielen Akteuren der Branche wird Flüssiggas zwar in Zukunft als einer der wichtigen Kraftstoffe gesehen, dem sehr große Chancen eingeräumt werden, doch gibt es zum jetzigen Zeitpunkt eine eher überschaubare Anzahl an Schiffen, die mit LNG betrieben werden.

Die Gründe dafür liegen zum einen in der Infrastruktur, die noch nicht ausreichend vorhanden ist. Zum anderen macht sich Skepsis vor allem in der Kreuzfahrtbranche breit, da die Passagiere bislang nicht vollends vom umweltfreundlichen LNG-Antrieb überzeugt werden konnten. So wird Flüssiggas in puncto Sicherheit eher als Risikofaktor angesehen. Zudem gibt es noch keine weitreichenden Erfahrungswerte – ein zusätzlicher Grund für viele Unternehmen, mit der Entscheidung pro LNG noch zu warten. Die LNG-Initiative Nordwest ermöglicht Reedereien, Werften, Häfen, Forschungseinrichtungen, Technologieentwicklern, Motorenherstellern, Klassifikationsgesellschaften, Gasversorgern und Kommunen die Möglichkeit, sich auszutauschen, um durch Wissensvernetzung, Technologietransfer und Forschung die Innovationsfähigkeit insbesondere der kleinen und mittelständischen Unternehmen im Nordwesten in der gasangetriebenen Schifffahrt zu erhöhen. Bisher haben sich mehr als 40 Unternehmen der Initiative angeschlossen. Neben den allgemeinen Oberzielen wurden spezifische Ziele für die zunächst 18-monatige Laufzeit des Innovationsnetzwerks entwickelt, die in fünf Handlungsfelder mit einer Reihe von Maßnahmen zusammengefasst wurden. Innerhalb von drei Jahren soll die LNG-Initiative Nordwest die Basis für die weitere Durchsetzung und Profilierung der Flüssiggastechnologie in der Schifffahrt schaffen. Nähere Informationen gibt es im Internet unter: www.lng-nordwest.de. Dort kann auch der Katalog mit den geplanten Maßnahmen heruntergeladen werden.