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Ägypten

Der Plan für den Bau eines 76.000km2 großen Industrie- und Logistik-Hubs in der Nähe des Suezkanals[ds_preview] ist einen Schritt vorangekommen, nachdem die Suezkanalbehörde (SCA) das international ausgeschriebene Bieterverfahren abgeschlossen hat und nun mit der Auswahl beginnt. Aus insgesamt 33 Bietern sind 14 ägyptische und internationale Konsortien herausgefiltert worden, die nun geprüft werden. Innerhalb von drei Monaten soll eine Entscheidung getroffen werden. Das Gewinnerkonsortium hat dann sechs Monate Zeit, seine Vorschläge zu präzisieren, die anschließend dem Kabinett vorgelegt werden. Als Baustart wird 2015 genannt.

China

Die nördliche Provinz Hebei will im laufenden Jahr 2,8Mrd. $ in den Ausbau ihrer Hafenkapazitäten investieren. Es geht um 17 weitere Liegeplätze mit einer Gesamtumschlagkapazität von 100 Mio. t sowie 1,4Mio. TEU.

Unterdessen schreitet in China der Ausbau der Binnenwasserstraßen voran. So ist kürzlich die offizielle Genehmigung für die Eröffnung der Lianyungang-Schanghai-Verbindung erteilt worden. Sie ist nach dem Peking-Hang­zhou-Kanal die zweite wichtige Nord-Süd-Verbindung des Landes. Der 558 km lange neue Wasserweg, ausgebaut für Schiffe bis zu 1.000 t, verbindet die drei Städte Lian­yungang, Yancheng und Nantong mit der Metropole Schanghai.

Möglicherweise verschieben sich die wirtschaftlichen Gewichte im Lande. Ein Indiz dafür könnte sein, dass offiziellen Angaben zufolge die im nördlichen Teil des Riesenreiches gelegenen Häfen mit ihrem 2013 erreichten Umschlagvolumen die Plätze im südlichen Teil übertroffen haben. Danach haben die nördlichen Häfen Wachstumsraten von 8% in Qingdao, 24% in Dalian, jeweils 27% in Rizhao und Yantai sowie mehr als 10% in Lian­yungang erreicht. Die wichtigsten Häfen im Süden vermeldeten dagegen deutlich geringere Zuwächse: Shenzhen +1,2%, Guangzhou +5% und Schanghai +3,4%.

Tianjin im Norden Chinas wird nicht nur als größter künstlicher Hafen der Welt bezeichnet, sondern konnte im vergangenen Jahr erstmals 500 Mio. t umschlagen. Damit ist innerhalb von nur drei Jahren der Sprung von 400 Mio. t auf diese magische Marke gelungen. Tianjin verfügte 2013 über 131 km2 Hafengelände mit 159 Liegeplätzen, darunter 102, an denen Schiffe von 10.000 t und mehr abgefertigt werden können. Die Fahrwassertiefe beträgt 21 m. Bis 2017 soll die Hafenfläche auf 175 km2 erweitert und die Anzahl der Liegeplätze für Großschiffe auf 124 erhöht werden. Die so angestrebte Kapazität lautet: 20 Mio. TEU und 600 Mio. t Gesamtgüterumschlag.

Das Rennen ist gelaufen: Schanghai bleibt weiter die Nummer eins unter den Containerhäfen der Welt. Bei einem Wachstum von 3,4 % gingen dort 33,6 Mio. TEU über die Kaikanten. Dahinter folgt der seit einigen Jahren abgehängte Hafen Singapur mit einem Umschlag von 32,6 Mio. TEU bei 2,9 % Wachstum. Eine kürzlich veröffentlichte Aufstellung der Hauptcontainerhäfen des Landes wird natürlich angeführt von Schanghai, gefolgt von Shenzhen, Ningbo-Zhoushan, Qingdao, Guangzhou, Tianjin, Dalian, Xiamen, Lianyungang und Suzhou.

Finnland

Als Teil eines langfristig angelegten In­frastrukturprogramms soll der Hafen der im Norden des Landes gelegenen Indus­triestadt Tornio eine LNG-Umschlaganlage erhalten, die 2017 fertiggestellt werden soll. Betreiber wird das Gemeinschaftsunternehmen Manga LNG Oy. Die Anlage soll in erster Linie die Indus­trie in der Region versorgen, ist aber auch für die Belieferung von Schiffen vorgesehen, darunter eines geplanten neuen Großeisbrechers mit LNG-Antrieb. Ein weiterer Flüssiggasterminal entsteht bis 2015 im südwestfinnischen Hafen Turku.

Griechenland

Trotz aller Krisen läuft es im Containerverkehr in Piräus rund. Der Hafen hat sich zum drittgrößten Containerumschlagplatz am Mittelmeer entwickelt. 2013 gingen auf den drei Terminals, zwei davon werden von Cosco betrieben, 3,16Mio. TEU über die Kaikanten. Sobald die Ausbauten am Terminal III abgeschlossen sind, soll sich die Gesamtumschlagkapazität von derzeit 4,2Mio. auf 6,2Mio. TEU erhöhen.

Indien

Nach einem Beschluss der Regierung soll der Bau von vier Containerterminals und einem Mehrzweckterminal nach dem Public-Private-Partnership-Konzept in den fünf größten Häfen genehmigt werden. Der Mehrzweckterminal ist für Mumbai vorgesehen, die Planungen für die Containerterminals betreffen Ennore, Kandla, Kolkata und Jawaharlal Nehru Port. Für den letzteren Hafen, bislang der größte Container­umschlagplatz des Landes, wäre es bereits der vierte Containerterminal. Dort gingen 2013 rund 5Mio. TEU über die Kaikanten. Allerdings erinnern Branchenbeobachter daran, dass es in Indien bereits vorher zahlreiche Hafenprojekte gegeben hat, die nach Verkündung in den überaus zäh mahlenden Mühlen der aufgeblähten Verwaltungskanäle des Landes verschwunden sind. Inzwischen wurde jedoch bekannt, dass Singapurs PSA International die Ausschreibung für den vierten Terminal in Jawaharlal Nehru Port für sich entscheiden konnte. Grünes Licht seitens der Regierung hat auch das Ausbauprojekt in Gujarat Pipavav an der Westküste erhalten. Damit soll die Container­umschlagkapazität von 850.000TEU auf 1,5Mio. TEU gesteigert werden. Im vergangenen Jahr gingen dort 662.000TEU über die Kaikanten. Hauptanteilseigner in Gujarat Pipavav ist APM Terminals.


HJW