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Wärtsilä hat zusätzliche Aufträge für seine 20DF-Serie verbuchen können. Zudem wurde kürzlich der neue Motor vom Typ 46DF vorgestellt
Der finnische Motorenhersteller Wärtsilä fährt mit den LNG-Motoren vom Typ 20DF weitere Auftragserfolge ein. Bereits im Dezember erhielt Wärtsilä[ds_preview] den Zuschlag zur Ausstattung der neuen Helgoland-Fähre der Reederei Cassen Eils (AG Ems). Diese kommt 2015 mit einer neun Zylinder aufweisenden Antriebsanlage aus zwei je 1.665 kW starken Dual-Fuel-Hauptmotoren vom Typ 20DF in Fahrt. Wärtsilä griff nach eigenen Angaben auf die Erfahrungen aus der LNG-Umrüstung der »Ostfriesland« zurück. Für dieses Fährschiff der AG Ems stellte Wärtsilä zuvor einen Maschinensatz aus zwei Sechszylindermotoren Typ 20DF und das Gasbunker- und Tanksystem LNGPac bereit.

Die 20DF-Serie bietet laut dem Hersteller eine um 5% höhere Leistung bei gleichzeitiger Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs um 7% im LNG-Betrieb. Der Typ weist eine Version mit 160 und eine mit 185 kW je Zylinder auf, beide mit einer Zylinderbohrung von je 200mm und 280 mm Kolbenhub. Die Drehzahl beläuft sich somit auf 1.000 bzw. 1.200 U/min, die Methanzahl liegt jeweils über 80 (eine Motorversion MN70 befindet sich noch in der Planungsphase) und der effektive Druck bei 80 bar, wobei Konfigurationen von sechs, acht und neun Zylindern angeboten werden. Zielmarkt der Motoren sind LNG-Feeder, Errichterschiffe, Schlepper, kleine Frachter und Fähren. Wärtsilä setzt zudem auf den Einsatz als Hilfsmaschine in Verbindung mit einem Hauptantrieb vom Typ 34DF und W50DF.

Neuer DF-Motor für den Hochleistungsbereich

Des Weiteren legte der Hersteller Ende März mit dem Motor 46DF ein neues Modell für den Hochleistungssektor vor, der als Hauptantrieb für LNG-Tanker und -Plattformen, Kreuzfahrtschiffe, RoRo- und RoPax-Schiffe sowie Offshore-Schiffe dient. Der Viertakter arbeitet mit Naturgas, Schweröl oder Schiffsdiesel, wobei Wärtsilä dank automatischer Umschaltung einen weichen Übergang zwischen den Brennstoffen ohne Geschwindigkeits- oder Leistungsverluste ausweist. Basierend auf den Designs der Motorfamilien 46F und 50DF, die seit Anfang der 2000er-Jahre auf dem Markt sind, deckt der neue Typ die Leistungsspanne von 6,2 MW bis 18,3 MW ab. Die Drehzahl beträgt laut Wärtsilä 600 U/min.

Je nach Kunden­bedarf stehen zwei Ausführungen des Motors zur Wahl: Entweder eine für bestmögliche Leistung im Gewichtsverhältnis seiner Klasse oder eine effizienzoptimierte Version für bestmögliche Verbrauchsperformance in der gesamten Bandbreite verschiedener Betriebsmodi, unabhängig vom gewählten Kraftstoff. Die Zylinderbohrung des neuen Motors beträgt 460mm, der Kolbenhub 580mm und die Zylinderleistung beläuft sich auf 1.045 bzw. 1.145 kW je Zylinder, während der mittlere Arbeitsdruck bei 21,7 bzw. 23,8 bar liegt. Als Hauptvorteile gibt Wärtsilä die Übereinstimmung mit IMO Tier III, den geringen Kraftstoffverbrauch, lange Wartungsintervalle, wenig Abgase, geringen Gaseinspeisungsdruck sowie das eingebettete automatische System an.