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Der Münchner Technologiekonzern Siemens hat einen Großauftrag zum Bau eines Windparks in den Niederlanden gewinnen können. Der »Gemini«-Park, der[ds_preview] ca. 85km vor der Küste Groningens entsteht, soll nach seiner Fertigstellung 2017 mit einer Gesamtleistung von 600 MW jährlich 2,6 Terawattstunden (TWh) Strom liefern und damit saubere Energie für 1,5Mio. Menschen bereitstellen. Das Gesamtbudget für den Bau des Projekts wird auf fast 3Mrd. € veranschlagt. Davon werden 70% durch Projektfinanzierung mit mehr als 20 beteiligten Parteien bereitgestellt. »Gemini« ist damit der größte jemals projektfinanzierte Windpark überhaupt.

Siemens wird 150 Windenergieanlagen mit einer Leistung von je 4 MW und einem Rotordurchmesser von 130m liefern. Für das Unternehmen ist es der erste Auftrag für ein Offshore-Windkraftwerk in niederländischen Gewässern überhaupt. Der vereinbarte Service- und Wartungsvertrag mit einer Laufzeit von 15 Jahren ist zudem der größte Serviceauftrag, den Siemens Energy Service bislang abgeschlossen hat. Siemens setzt dabei nach eigenen Angaben auf ein innovatives Logistik- und Servicekonzept: Erstmalig wird ein Hubschrauber jederzeit für das Projekt zur Verfügung stehen. Darüber hinaus wird ein eigens für diesen Einsatz entwickeltes und gebautes Serviceschiff permanent vor Ort stationiert. Um eine optimale Verfügbarkeit der Windenergieanlagen sicherzustellen, können Wartungsarbeiten damit unabhängig von Wetterbedingungen oder der Wellenhöhe praktisch jederzeit durchgeführt werden. Inklusive des Servicevertrags hat der Auftrag laut Siemens-Angaben einen Wert von 1,5Mrd. €.

Hauptanteilseigner bei »Gemini« ist der unabhängige kanadische Stromerzeuger Northland Power Inc., der 60% der Anteile hält. 20% liegen bei Siemens Financial Services, jeweils 10% bei Van Oord und HVC, einem Joint Venture von niederländischen Kommunen und Wasseraufsichtsbehörden. Siemens Financial Services trug in Form einer Eigenkapitalinvestition dazu bei, das Siemens-Angebot abzusichern. Mithilfe des hier angewandten »Multi-Source«-Finanzierungsmodells könne der erhöhte Kapitalbedarf gedeckt und so die nächste Stufe in der Entwicklung des Offshore-Marktes finanziert werden. Das Finanzierungsmodell zeige zudem, wie die starke Nachfrage nach Anlagewerten im Offshore-Bereich unter den verschiedensten Investorengruppen koordiniert werden könne, hieß es.