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International

Eine von Lloyds Register of Shipping (LR) kürzlich veröffentlichte Studie »LNG Bunkering Infrastructure Survey 2014« sagt aus[ds_preview], dass sich die wichtigsten Häfen weltweit in zunehmendem Umfang auf Schiffe mit LNG-Antrieb vorbereiten. Die Nachfrage werde dabei sowohl in den Short-Sea-Verkehren als auch in der Hochseeschifffahrt zunehmen. Grund dafür ist demnach, dass die Reedereien vermehrt nach kostengünstigeren Alternativen für den herkömmlichen Brennstoff Ausschau halten um sich dabei gleichzeitig auf die bereits beschlossenen und noch zu erwartenden strengeren Umweltschutzvorschriften einstellen zu können. Nach LR-Recherchen haben 59% der 22 internationalen Häfen bereits konkrete Pläne für den Ausbau der LNG-Bunkerinfrastruktur und gehen davon aus, innerhalb der nächsten fünf Jahre LNG für die Hochseeschifffahrt zur Verfügung stellen zu können. Kurzfristig wollen sich die Standorte auf die Expertise von erfahrenen Gaslieferanten verlassen, um Gas von den Terminals an Land hauptsächlich per Lkw oder Bunkerbarge zu den Schiffen zu liefern.

Australien

International Container Services Inc. (ICTSI) hat mit der Port of Melbourne Corporation einen Vertrag für den Bau, die Finanzierung und den Betrieb des im Webb Dock gelegenen Victoria International Terminal Limited (VICTL) unterzeichnet. ICTSI hält 90% der Anteile, zehn Prozent Anglo Ports Pty Limited. Der Terminal wird ausgelegt für die Bedienung von Schiffen mit Kapazitäten bis zu 8.000TEU. Für die bis 2017 fertigzustellende erste Ausbaustufe sind ein Liegeplatz mit 330m Länge und die Installation von drei Postpanamax-Brücken samt 24ha Staufläche geplant. Die Arbeiten sollen Ende 2014 beginnen. In der zweiten Phase bis 2018 entsteht ein weiterer Liegeplatz von 330m Länge plus zwei weitere Brücken. Im Endausbau wird nach Investitionen von 509Mio. $ die Umschlagkapazität laut Betreiber 1,4Mio. TEU p.a. betragen.

Die Unesco hat vor dem geplanten Ausbau des Großhafens Abbott Point zu einem der größten Kohleexportstandorte der Welt gewarnt, ansonsten würde das Great Barrier-Riff auf die Rote Liste der bedrohten Weltkulturerben gesetzt. Im Zuge des Hafenausbaus sollen 3Mio. m3 Aushub in der Nähe des weltberühmten Korallenriffs abgesetzt werden. Eine Entscheidung der Regierung steht noch aus.

China

Der in der südlichen Provinz gelegene Hafen Quanzhou hat mit der Abfertigung eines unter Panama-Flagge fahrenden 300.000-t-Tankers seinen für diese Schiffsgröße ausgelegten Offshore-Terminal in Betrieb genommen. Diese mit Investitionen in Höhe von rund 53Mio. $ errichtete Anlage ist 450m lang, 40m breit und hat eine Jahresumschlagkapazität von 18Mio.t Rohöl. Es ist eine der größten des Landes.

Der in der Provinz Fujian gegenüber Taiwan gelegene Hafen Xiamen ist um zwei Plätze nach oben auf Rang 17 unter den 20 größten Containerhäfen der Welt gerückt. Mit einem 2013 verzeichneten Umschlag von 8,01Mio. TEU hat Xiamen den US-Westküstenhafen Los Angeles (7,87Mio. TEU) und Tanjung Pelepas (7,63Mio. TEU) in Malaysia hinter sich gelassen.

In Schanghais Tiefwasserhafen Yangshan, 26km südlich der Stadt in der Nähe des Großflughafens Pudong gelegen, wird die nunmehr vierte Ausbaustufe in Angriff genommen. Die Kosten werden mit 1,79Mrd. $ veranschlagt. Entstehen sollen bis 2017 gut 2.000m neue Kaistrecke im nördlichen Teil der Anlage, um die jährliche Umschlagkapazität um 4Mio. TEU zu erhöhen. Geplant war diese Maßnahme bereits seit einigen Jahren, musste jedoch wegen rückläufiger Zuwachsraten immer wieder verschoben werden.

Singapurs PSA International hat zusammen mit der Lianyungang Port Group in Lianyungang den LYG-PSA Container Terminal (LPCT) in Betrieb genommen. Die Anlage liegt zwischen Qingdao und Schanghai und soll vor allem die wachsenden Containerverkehre aus den Hinterland-Provinzen Shandong und Jiangsu bedienen. Der Terminal hat mit 1.500m Kailänge an 16,5m Wassertiefe eine Jahreskapazität von 2,8Mio. TEU. Er ist mit Super Postpanamax-Kaikränen bestückt, die über 23 Containerreihen an Deck hinwegarbeiten können.

Die in China seit Dezember vergangenen Jahres praktizierte Subventionsregelung für die Verschrottung von Schiffen scheint sich insofern auszuzahlen, als das die zur Verfügung stehende eigene Tonnage dem rückläufigen Trend in den Außenhandelsverkehren in etwa angepasst werden konnte. Die Regelung sieht vor, dass Reedereien, wenn sie ein unter chinesischer Flagge betriebenes Schiff im Lande zum Abbruch geben, eine Subvention in Höhe von 120$ pro BRZ erhalten. Die Summe wird verdoppelt, wenn die betreffende Reederei gleichzeitig ein neues Schiff von mindestens gleicher Größe auf einer chinesischen Werft ordert. Die Hälfte der Summe wird während des Abbruchs ausgezahlt, die andere Hälfte bei der Bestätigung des angemeldeten Neubauauftrags.

Frankreich

In einer bislang eher ungewöhnlich scharfen Form hat das französische Amt für maritime Angelegenheiten die dänische Maersk Line aufgefordert, bis Ende des Sommers die 517 Container aufzufinden und zu beseitigen, die das 7.226-TEU-Containerschiff »Svendborg Maersk« im Februar während eines Sturms in der Biskaya verloren hatte. Es gehe um den Schutz der maritimen Umwelt, Schifffahrt und Küsten. 70% der verlorenen Boxen waren offiziellen Angaben zufolge leer. Der Inhalt der anderen Container bestand aus nicht gefährlichen Gütern, wie zum Beispiel Zigaretten. Ein Teil von ihnen ist bereits an der südwestlichen Küste Großbritanniens angespült worden. Bis Anfang Juni sind weitere 13 an der Wasseroberfläche treibende Behälter von französischen Hilfsschiffen aufgefischt worden. Die dänische Reederei, die bereits Zahlungen in Höhe von 250. 000€ zur Begleichung von Folgeschäden geleistet hat, soll nun eine Karte mit detaillierten Angaben vorlegen, wo der Rest der Container vermutet werden kann und ein mit Sonar ausgerüstetes Schiff chartern, um damit den Meeresgrund in den bezeichneten Gebieten abzusuchen. Dem Vernehmen nach hat sich Maersk dazu ebenfalls bereiterklärt.

Griechenland

Im Zuge des nur schleppend vorankommenden staatlichen Reprivatisierungsprogramms sollen u. a. 67% der Aktien des bisher vom Staat betriebenen Containerterminals OLP in Piräus veräußert werden. Außer der Cosco-Gruppe, die bereits die beiden anderen Containerterminals in dem Haupthafen des Landes betreibt, haben drei weitere international tätige Terminalbetreiber Interesse angemeldet: die zum dänischen Möller-Konzern gehörende APM Terminals, die philippinische ICTSI und die Port America Group. Daneben bewerben sich außerdem die Private-Equity-Gesellschaft Cartesian Capital Group und die Investmentfirma Utilico Emerging Markets Limited.

Indien

Singapurs PSA International hat eine über 30 Jahre laufende Konzession für die Konstruktion, den Bau, die Finanzierung und den Betrieb des vierten Containerterminals in Mumbais Jawaharlal Nehru Ports erhalten. Nach Fertigstellung, ein Datum dafür ist nicht bekannt, soll der neue Terminal mit 2.000m Kaistrecke an 16,5m tiefem Wasser und ausgestattet mit neuestem Umschlaggerät eine Umschlagkapazität von 4,8Mio. TEU erreichen. Offizieller Betreiber des Terminals ist Bharat Mumbai Container Terminals Private Limited (BMCT), eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der PSA Bharat Investments Pte. Ltd.

APM Terminals Pipavav hat als Hafenbetreiber seine Expansionsvorhaben zurückgeschraubt. Im Containerumschlag um 10%, bei Massengütern sogar um 75%. Die Planungen werden jedoch nach offiziellen Angaben für eventuell später sich ergebenden Bedarf offengehalten.

Jordanien

APM Terminals will den von ihm betriebenen Aqaba Container Terminal (ACT) mit einem Gesamtareal von 13ha um weitere 11ha vergrößern. Es sollen u. a. zusätzliche Stauflächen und Bürogebäude entstehen, um auf die Wünsche der wachsenden Kundschaft besser reagieren zu können. 872.000TEU sind dort in 2013 umgeschlagen worden. Der größte Teil davon war Transitladung für den Irak, speziell für die Provinz Anbar. Der Internationale Währungsfonds prognostiziert für Jordanien und den Irak im Zeitraum 2014–2018 ein jährliches Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 8%. Es kann also auch mit vermehrtem Umschlaggeschäft gerechnet werden.

Kenia

Folgt man den Plänen des Nachbarstaates Uganda, einem der afrikanischen Binnenstaaten, dann können sich die Häfen Kenias – welche das sind, ist noch offen, möglicherweise neue Standorte – auf wachsende Umschlagmengen einstellen. Uganda will, um seine Wirtschaft zu fördern, die Ausbeutung der im Land vorhandenen Öllagerstätten intensivieren und für die so anfallende erhöhte Produktion eine Pipeline zu kenianischen Häfen bauen, bzw. bauen lassen. Die Regierung hat sich am Jahresanfang mit drei Ölfirmen über die weitere Entwicklung der Ölfelder geeinigt und mit ihnen außerdem sowohl den Bau einer Ölpipeline zur kenianischen Küste als auch die Errichtung einer Ölraffinerie mit einer Tageskapazität von 60. 000 Barrel (bpd) vereinbart. Bereits 2018 soll die Ölproduktion 100. 000 bpd erreichen. Wegen der abgekühlten Beziehungen zu den westlichen Staaten dürften die Chinesen in Anbetracht ihres ohnehin starken Engagements in Afrika wohl auch bei diesen Plänen sehr gute Chancen haben.

Lettland

Im Hafen Riga soll mit Investitionen in Höhe von ­153Mio. € auf dem Krievusula-Gelände ein neuer Schüttgutterminal entstehen. In einem anderen Hafenbereich ist ein weiterer Terminal für den Umschlag von Gütern dieser Art geplant. Des Weiteren gibt es bis 2017 reichende Pläne für den Bau von Container-, Düngemittel-, Kühl- und Getreideumschlaganlagen für insgesamt 239Mio. €. Außerdem soll in Skulte, ebenfalls bis zum Jahr 2017, ein Gasterminal entstehen.

Namibia

Die China Harbour Engineering Company will rund 210Mio. € in die Entwicklung des Hafens Walvis Bay investieren. Die Arbeiten haben bereits begonnen. Für einen neuen Containerterminal wird eine Halbinsel aufgeschüttet. Nach Fertigstellung soll offiziellen Angaben zufolge das Umschlagvolumen verdreifacht werden. Außerdem soll ein Liegeplatz für Passagierschiffe entstehen.

Panama

Die Panama Canal Authority (ACP) beabsichtigt ein, Postpanamax-Containerschiff zu chartern, um mit ihm vor der offiziellen Inbetriebnahme der neuen Schleusen Lotsen und Schlepperbesatzungen auf die Handhabung von Schiffen dieser Größe vorzubereiten bzw. sie entsprechend in der Praxis zu trainieren. Vorgeschaltet waren bereits seit 2012 für 186 der 280 Ka­nal­lotsen theoretische Unterweisungen im Centre for Simulation, Research and Maritime Development (SIDMAR) der Kanalverwaltung. Zusätzlich sind sowohl praxisnahe als auch theoretische Ausbildungsprogramme in Zusammenarbeit mit den Berendrecht-Schleusen im Hafen von Antwerpen absolviert worden. Sie weisen ähnliche Abmessungen auf, wie die neuen Anlagen des Panamakanals. Offiziellen Angaben zufolge geht die Panamakanal-Verwaltung davon aus, das bis jetzt gut Dreiviertel ihres Personals auf die Bewältigung der veränderten Aufgaben sorgfältig genug vorbereitet sind

Polen

Die Hafenplanungen für das Land sehen vor, dass Danzig der Hub im Ostseebereich werden soll. Mit dem Bau eines zweiten Containerterminals wird noch in diesem Jahr begonnen, die Steigerung der Umschlagkapazität des bestehenden Containerterminals wird durch entsprechende Maßnahmen parallel dazu begleitet. Insgesamt soll die bestehende Jahresumschlagkapazität von derzeit von 1Mio. TEU am DCT Gdansk und 1,25Mio. TEU gesteigert werden.

Russland

St. Petersburg, der Haupthafen am Finnischen Meerbusen, will verstärkt auf die Bedienung durch Kreuzfahrtschiffe setzen. Die Gründe, Interesse dafür zu wecken, liegen auf der Hand. Es gibt zwar derzeitig die Gäste frustrierende, an alte Gepflogenheiten erinnernde Prozeduren im Abfertigungsbereich, die Flächen für die künftige Expansion werden jedoch, nach russischen Maßstäben, temporeich vorangetrieben. Detaillierte Auskünfte gab es nicht.

USA

Im Rahmen des »Federal Water Resouces Reform and Development Act« sind nach langen Verzögerungen die Baggerarbeiten zur Vertiefung des Fahrwassers zum Hafen Savannah genehmigt worden. Ein 266-Mio.-$-Projekt. Die Georgia Ports Authority begründet diese Maßnahme damit, dass so Verzögerungen bei dem Empfang von zu erwartenden Postpanamax-Schiffen vermieden werden könnten. Die Baggerarbeiten werden sich von der Mündung des Savannah-Flusses bis sieben Meilen weit in den Atlantik hinein erstrecken.