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Zum Thema Flüssiggasbetrieb in der Schifffahrt veranstalteten die maritimen Verbände VDMA, VDR und VSM Anfang Juni einen Parlamentarischen Abend
Reeder, Werften und Zulieferer setzen immer stärker auf umweltfreundliche Schiffsantriebe. Ein wichtiger Bestandteil für den grünen Kurs der Branche ist[ds_preview] Flüssiggas (Liquefied Natural Gas / LNG). Das bekräftigten Anfang Juni der Verband Deutscher Reeder (VDR), der Verband für Schiffbau und Meerestechnik (VSM) und der Verband Deutscher Maschinen und Anlagenbau (VDMA-Fachverband Motoren und Systeme) auf einem gemeinsamen Parlamentarischen Abend in Berlin. Rund 160 Gäste aus Wirtschaft und Politik waren dabei.

Um LNG als Alternative zum Schweröl in der Schifffahrt zu etablieren, forderten die Verbände international einheitliche Rechtsvorschriften durch verbindliche Schiffssicherheitsstandards, die Verbesserung von Finanzierungsbedingungen für innovative Pilotprojekte von Reedereien und Werften sowie den Aufbau einer ausreichenden Versorgungsinfrastruktur.

»Zentrale Voraussetzung für die Schiffsbetreiber ist, dass Einbau und Nutzung der LNG-Technologie durch wirksame Förderprogramme für die Schifffahrt unterstützt werden«, erklärte VDR-Präsident Michael Behrendt. Europäische Staaten wie Finnland oder Frankreich unterstützen Pilotprojekte bereits durch Co-Finanzierungen. In Deutschland fehle ein entsprechendes Programm bislang, so Behrendt.

Auch Bernard Meyer, Geschäftsführer der Meyer Werft aus Papenburg, bekräftigte aus Werftsicht die Notwendigkeit, technische und wirtschaftliche Risiken von Pilotprojekten abzusichern und so die hohen Investitionshürden zu überwinden: »Förderprogramme und marktwirtschaftliche Anreizsysteme für die Umsetzung hoher Umweltstandards sind geeignete Instrumente für die Marktetablierung innovativer Antriebs- und Energieversorgungssysteme«, sagte er.

Seitens der Zulieferindustrie stehen vor allem die rechtlichen Rahmenbedingungen im Vordergrund. »Die Hersteller gehen mit ihrer Forschung und Entwicklung in enorme Vorleistung«, unterstrich Michael Haidinger, Vorstandsmitglied von Rolls-Royce Power Systems und Repräsentant der im VDMA organisierten Motorenhersteller. »Unsere Industrie ist daher auf einen zuverlässigen, internationalen Rechtsrahmen angewiesen. Nur dann ist es möglich, Hightech made in Germany erfolgreich global zu vermarkten.«

Harald Fassmer, Vorsitzer des VSM, resümierte, dass die maritime Industrie hinter den Aussagen des Koalitionsvertrages zu alternativen Antrieben und Kraftstoffen stehe. Es gebe einen breiten Konsens, dass technologischer Vorsprung für grünere Schiffe Arbeitsplätze in Reedereien, bei Schiffbauzulieferern und auf Werften sichern kann