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Die kurz vor der Ratifizierung stehende Ballastwassermanagement-Konvention sorgt in der Schifffahrtsbranche weiter für Unruhe. Um die Probleme bei der[ds_preview] Umsetzung zu verringern, hat sich jetzt die International Chamber of Shipping (ICS) mit einem Aufruf an die International Maritime Organization gewandt. Der Appell wurde auf der jüngsten ICS-Versammlung von den verschiedenen Reederverbänden formuliert. Auf seiner nächsten Sitzung im Oktober soll sich der Umweltausschuss (MEPC) der IMO damit beschäftigen. In dem Antrag sind Vorschläge formuliert, die nach Ansicht der ICS von der IMO noch vor dem Inkrafttreten der Konvention verabschiedet werden sollten.

Einer der Kritikpunkte sind vorgeschriebene Techniken, die jedoch auf Annahmen aus dem Jahr 2004 beruhten und zum Teil nicht ausreichend auf Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit getestet worden seien, so die ICS. Heute hätten die Mitgliedstaaten ein besseres Verständnis für die Probleme, die nach Ansicht von Experten für die verzögerte Implementierung der Konvention verantwortlich sind. Dazu gehören der Freigabeprozess für die sehr teuren Ballastwasserreinigungssysteme oder Zweifel an den Prozeduren während der Hafenstaatskontrollen. Auch fordert die ICS, dass denjenigen Reedern, die bereits neues Equipment angeschafft haben, eine Anerkennung durch die Behörden zugesichert wird.

Die Kammer befürwortet grundsätzlich die Konvention, deren Umsetzung als unumgänglich bezeichnet wird. »Wir sehen jedoch das Risiko, dass die Konvention nicht auf die Gegebenheiten passen wird, wenn die angesprochenen Probleme nicht dringend gelöst werden«, schreibt die ICS. Besonders sorgt man sich um Sanktionen durch die Hafenstaatbehörden, falls Reedern mitgeteilt wird, dass ihre eigens angeschaffte neue Ausstattung nicht den Anforderungen genügt.