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Nach umfangreichen Arbeiten ist die »MSC Geneva« in den Liniendienst zurückgekehrt. Sie gilt als Pilotprojekt für eine Verbreiterung zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit im Markt. Die HANSA zeigt exklusiv Bilder vom »neuen« Schiff.
Die Bedeutung von Schiffsdesign und Energieeffizienz sind auf dem Chartermarkt zu immer wichtigeren Faktoren geworden – und die Linienreedereien immer anspruchsvoller[ds_preview]. Die Buxtehuder Reederei NSB hat mit Blick auf den scharfen Wettbewerb das »Panamax-Widening« entwickelt. So will man den Handlungsspielraum für Reedereien und Investoren erweitern. »Neben der Möglichkeit, Schiffe aus der Bestandsflotte umzubauen, ist der Ankauf eines gebrauchten Frachters mit anschließender Verbreiterung günstiger als Order für einen Neubau und zudem deutlich schneller umzusetzen«, heißt es bei NSB. Gemeinsam mit dem Charterer MSC wurde jetzt das erste Projekt bei der chinesischen Werft Huarun Dadong Dockyard (HRDD) umgesetzt. Zuvor wurde mit dem Ingenieurbüro Technolog die Machbarkeit aus technischer und ökonomischer Perspektive geprüft.

Das Projekt scheint sich zu lohnen. Für die Zeit nach der Wieder-Indienststellung hat MSC eine dreijährige Charter für den Verkehr zwischen Asien und der Westküste Südamerikas abgeschlossen. Mit den entsprechenden Raten kann laut den NSB-Verantwortlichen ein Großteil der Investitionen refinanziert werden. Im Ergebnis erhalte man ein Schiff, das einen Energy Effifiency Design Index (EEDI) auf dem Niveau eines Neubaus erreicht und eine höhere Stabilität aufweist, während die Betriebskosten stabil bleiben, teilt NSB mit. Das Containerschiff wurde um 7,56m auf 39,76m verbreitert. Dafür wurde der Frachter durch Schnitte am Maschinenraum-Frontschott und am Kollisionsschott in drei Teile zerlegt und danach vor dem Aufbau einmal längs zerschnitten. In der Länge wuchs das Schiff mit dem Taufnamen »Buxhave« um 8m auf 283m. Am Übergang zum Heck wurden sogenannte Balkone angeschweißt, um auf Deckshöhe die gleiche Breite zu erzielen.

Nicht unwichtig für den scharfen Wettbewerb um Charterverträge, vor allem angesichts des erwarteten Anstiegs von Brennstoffkosten: Nach Angaben von Technolog wurde das Ziel der Treibstoffersparnis »voll erreicht« durch Linienoptimierung, De-Rating der Motoren, Optimierung der Wulstbug-Form und Anpassung des Propellers. Auch der CO2-Ausstoß pro Ladungstonne wird laut NSB »erheblich« reduziert.


Michael Meyer