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Die Deka Bank ist das Wertpapierhaus und »Asset Manager« der mehr als 400 deutschen Sparkassen und seit 20[ds_preview] Jahren im Kreditgeschäft aktiv. Eine der Säulen im Geschäftsfeld Finanzierungen ist die Transportbranche, dazu zählen neben Flugzeugen und Bahn seit 20 Jahren auch Schiffe.

Bei Ausbruch der Krise 2008 hatte die Deka 3,5 Mrd. € im Portfolio, ein eher kleiner Anteil angesichts der Bilanzsumme der Gesamtbank in Höhe von 120 Mrd. €. Danach erfolgte nach Auskunft von Stefan Bülau, Head of Shipping, der klare Auftrag zum Abbau der Risiken über Verwertung, Verkauf und Wertberichtigung. Die Darlehenssumme schrumpfte zwischenzeitlich auf 1,5 Mrd. €. Ab Mitte 2013 erfolgte ein vorsichtiger Neuaufbau, inzwischen sind es wieder 1,8 Mrd. €. Für 2015 hatte Bülau ein Neugeschäft von rund 500 Mio. € in der Planung.

Vor zwei Jahren wurde zudem ein erster Transport-Kreditfonds für institutionelle Anleger aufgelegt. 50 % des Neu-Volumens wurden 2014 an Investoren weitergegeben. »Alleinige Finanzierungen machen wir eher ungern«, sagt Bülau. Eher schon Syndizierungen. Künftig soll das Portfolio, das sich derzeit zu 40% aus deutschen Projekten speist, noch internationaler werden. Interessante Märkte sieht Bülau künftig im Nahen Osten, in Asien, in den USA, aber auch in Skandinavien.

Dabei richtet die Deka den Fokus vornehmlich auf effiziente Neubauten, vor allem Containerschiffe größer als 1.700 TEU. Erst jüngst wurde ein erstes ULCV mit 19.100 TEU mitfinanziert. Bei gebrauchter Tonnage müsse das Schiff fünf Jahre oder jünger sein. Bei Bulkern reicht die Spanne von Mini (5.000tdw) bis Capesize (mehr als 100.000tdw), bei Tankern werden LPG- und große LNG-Carrier bevorzugt. Künftig könnten Kreuzfahrtschiffe hinzukommen, dann aber mit der Deka als Juniorpartner und nur mit staatlichen Exportgarantien.

Ausblick

Droht nach dem eingeleiteten Komplett-Rückzug der Commerzbank nun ein Ausverkauf bei der HSH Nordbank? In jedem Fall droht der Verlust riesiger Portfolios bei den beiden Banken, die einst die Nr. 1 und 2 im Ranking der deutschen Schiffsfinanzierer waren. Nicht nur in der Schifffahrt, sondern auch in der Schiffsfinanzierung gewinnt stattdessen Asien, vornehmlich Japan, China und Korea, immer mehr an Bedeutung. So sehen es längst auch die deutschen Reeder, wie im Frühjahr eine HSH-Umfrage ergeben hatte. Ein Drittel arbeitet bereits mit asiatischen Banken bei der Finanzierung von Neubauten oder von Second-Hand-Schiffen zusammen. Rund 16% beschaffen sich zudem Kapital bei strategischen Investoren aus Asien.

Laut dem Fonds-Manager Tufton Oceanic Ltd. entfielen 513Mrd. $ oder 44% des Kapitals, das der weltweiten Flotte und dem Orderbuch Anfang des Jahres 2015 zur Verfügung stand, auf Bankkredite. Private-Equity-Firmen stellten 180Mrd. $ oder 15 % der Gesamtsumme zur Verfügung.